Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
amüsiert.
„Das entwickelt sich langsam zur Gewohnheit.“
„Ich wäre auch ohne dich klargekommen.“
„Das sah mir aber gar nicht so aus.“
„Na schön, der Typ war ein bisschen aufdringlich“, gab sie zu. „Aber ich hätte ihn schon in Schach gehalten.“
„Zum Glück brauchst du das nicht. Dafür hast du ja mich dabei, weißt du nicht mehr?“
„Ich dachte, du wolltest eher Splitter entfernen und Schrauben rausdrehen.“
Er musste lachen. „Nicht nur. Ich tanze auch.“
„Zum Beispiel diesen Walzer?“
„Na klar doch.“
Er genoss es, sie so nahe bei sich zu spüren. Gleichzeitig machte ihn ihre Nähe nervös.
„Du bist eine sehr gute Tänzerin“, lobte er.
„Danke“, erwiderte sie lächelnd. „Das sollte ich ja wohl auch sein.“
„Ach so, klar, ist ja dein Beruf“, murmelte er verlegen.
„Trotzdem danke für das Kompliment. Und ich muss sagen – du tanzt auch gar nicht mal so übel.“
„In der Highschool habe ich mal einen Kurs belegt“, erzählte er. „Ich tanze nicht oft, aber wenn, macht es mir richtig Spaß.“
Ein Tanz war zu Ende, doch das nächste Lied folgte, sodass die beiden einfach weitertanzten. Sie bewegten sich in eine Ecke des Ballsaals, wo weniger Betrieb herrschte.
Aus den Augenwinkeln sah Reed, dass Travis ihn und Katrina aufmerksam beobachtete. Ist vielleicht besser so, ging es ihm durch den Kopf, sonst wäre ich glatt imstande, Dummheiten zu machen. Wie Katrina wohl in der Stadt so lebt, wenn ihre Brüder nicht in der Nähe sind, um auf sie aufzupassen?
„Gehst du in New York auch auf solche Veranstaltungen?“, fragte er.
„Du meinst Wohltätigkeitsveranstaltungen? Ja. Es steht sogar in unserem Vertrag, dass wir an so etwas teilnehmen müssen. Die namhafteren Tänzerinnen müssen Präsenz zeigen. Das ist wichtig, damit die Leute ordentlich spenden.“
Das gefiel Reed ganz und gar nicht. „Das heißt, du bist dazu gezwungen? Und wenn du mal keine Lust hast?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Es gehört nun mal zum Job.“
Verärgert kniff Reed die Augen zusammen. „Es gehört zu deinem Job, mit wildfremden Kerlen tanzen zu müssen?“
„Wildfremden Kerlen, die bereit sind, eine Menge Geld zu spenden.“
„Das finde ich völlig daneben.“
„Ach, tatsächlich?“, fragte sie gereizt. „Wie gut, dass deine Meinung nicht zählt.“
„Und was ist mit deinen Brüdern?“, fragte er.
„Was soll mit ihnen sein?“
Reed blickte zu Travis hinüber und stellte fest, dass er in ein Gespräch mit einem anderen Gast vertieft war. „Wissen sie es?“
„Du meinst, ob sie wissen …“ Sie senkte die Stimme, als ob es sich um das unsittlichste Geheimnis der Welt handelte. „… dass ihre Schwester ein böses Mädchen ist und manchmal mit Männern Walzer tanzt, die sie kaum kennt?“
„Das ist nicht lustig.“ Eigentlich wusste er selbst, dass seine Reaktion überzogen war, aber der Gedanke, dass Katrina gezwungen war, mit anderen Männern zu tanzen, machte ihn rasend vor Eifersucht. Er zog sie mit sich, hinaus aus dem Ballsaal in den Innenhof des Gebäudes.
„He“, protestierte sie. „Was soll das?“
Hier draußen waren sie unbeobachtet. Er sah ihr tief in die Augen und kam mit seinen Lippen ihrem Mund immer näher.
Einige Sekunden ließ er ihr Zeit, Protest einzulegen. Als sie es nicht tat, küsste er sie.
Zwar war sie zuerst überrascht, doch dann öffnete sie bereitwillig die Lippen für ihn und schlang ihm die Arme um den Hals. Begierig strich er ihr mit den Händen über den Rücken und den Po.
„Sag mal, trägst du nichts drunter?“, fragte er atemlos.
In diesem Moment ertönten Stimmen. Eine Gästegruppe hatte ebenfalls den Innenhof für sich entdeckt.
Reed ließ Katrina los und versuchte seine Empfindungen wieder unter Kontrolle zu bringen. Was war nur in ihn gefahren?
„Um Himmels willen, was machen wir hier bloß?“, murmelte er vor sich hin.
„Ich glaube, es nennt sich küssen“, gab Katrina verführerisch lächelnd zurück.
Sie war eindeutig nicht abgeneigt, und wie gern hätte er der Versuchung nachgegeben! Aber nein, es ging nicht, es durfte nicht sein. Sie war eine alte Freundin der Familie, eine Nachbarin, obendrein würde sie bald die Schwägerin seines Bruders sein. Sie war keine Zufallsbekanntschaft aus einer billigen Bar.
Langsam trat sie einen Schritt zurück. „Du meinst … lieber nicht hier?“
Wenn es nur so einfach wäre! „Nein, ich meine … niemals und nirgendwo.“
Ihr Lächeln
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