Feuriges Verlangen - unerfüllte Sehnsucht? (German Edition)
vor Neugier fast zu platzen.
„Elizabeth Jeril“, stellte Katrina vor. „Und das ist Reed Terrell. Er kommt aus Colorado.“
„Ach, ein kleines Reiseandenken?“, scherzte Elizabeth und reichte ihm die Hand.
„Ja, erst wollte sie einen kitschigen Teller mit Bergen darauf nehmen, aber dann hat sie doch ein paar Dollar mehr investiert und sich für mich entschieden“, scherzte Reed zurück.
Elizabeth lachte. „Der gefällt mir“, sagte sie zu Katrina.
Welcher Frau würde Reed wohl nicht gefallen? dachte Katrina. „Elizabeth ist die künstlerische Leiterin von Liberty“, erklärte sie Reed.
„Sie sind also für die Choreografie zuständig?“, fragte er.
„Wenn es nur das wäre! Dazu kommen noch Planung, Logistik, Geschäftsmanagement. Ich muss mich ums Geld kümmern – so wenig wir davon auch haben.“
„Geldmangel ist ja für viele künstlerische Einrichtungen das größte Problem“, erwiderte Reed mit Kennermiene.
Katrina wusste zwar nicht, wie viel Ahnung Reed wirklich von den Finanzen künstlerischer Einrichtungen hatte, aber sie bekam auch keine Gelegenheit, weiter darüber nachzudenken. Denn plötzlich gesellte sich Brandon Summerfield zu ihnen und stellte sich neben Elizabeth.
„Da bist du ja“, sagte Elizabeth erfreut und legte ihm die Hand auf den Arm. Die beiden waren zwar nicht offiziell ein Paar, aber seit Jahren gute Freunde und Kollegen. Beim Ballett liefen heimlich Wetten, wann sie sich zueinander bekennen würden.
„Schön, dass du zurück bist, Katrina“, sagte Brandon und nahm sie in den Arm.
Reed reichte ihm die Hand. „Reed Terrell. Ich bin in der Stadt, um Katrina einen Besuch abzustatten.“
„Brandon Summerfield. Schön, Sie kennenzulernen.“
„Brandon ist der Chef von Seaboard Management, einem unserer großzügigsten Sponsoren“, erläuterte Elizabeth.
„Immobilien“, fügte Brandon hinzu. „Sowohl Gewerbe- als auch Wohnimmobilien.“
„Rancher“, erwiderte Reed. „Sowohl Rinder als auch Pferde.“
Brandon grinste, und auch Katrina konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
„Wollen wir nicht alle gemeinsam zu Abend essen?“, fragte Brandon. Katrina war überrascht. Zwar herrschte beim Ballett unter allen ein freundschaftliches Verhältnis, dennoch verkehrten die Tänzerinnen auf privater Ebene so gut wie nie mit den Sponsoren.
„Oh ja, das wäre doch schön“, pflichtete Elizabeth bei.
Reed signalisierte Katrina mit einem Blick, dass ihm alles recht war. Und sie wog im Kopf blitzschnell alle Vor- und Nachteile ab. Dann setzte sie ihr freundlichstes Lächeln auf und sagte strahlend: „Gerne.“
Sie mochte die beiden wirklich, und außerdem hatte Brandon wegen seiner Finanzkraft im Aufsichtsrat der Liberty Ballet Company ein gewichtiges Wort mitzureden. Falls Quentin doch noch einmal Ärger machen würde, konnte sie jede Hilfe brauchen.
8. KAPITEL
Es wurde ein wunderschöner Abend. Katrina war ehrlich überrascht, dass sich der sonst oft so wortkarge Reed als charmanter und geistreicher Gesprächspartner erwies. Er stellte Elizabeth Fragen über das Ballett, die ernsthaftes Interesse erkennen ließen, und mit Brandon fachsimpelte er sogar über weltpolitische Themen.
Stille Wasser sind tief, dachte Katrina anerkennend. Je besser sie Reed kennenlernte, desto mehr Facetten entdeckte sie an ihm. Für jemanden, der kaum je aus dem Lyndon Valley herausgekommen war, war er erstaunlich weltgewandt.
Nach dem Essen verabschiedeten sie sich von Elizabeth und Brandon und beschlossen, am Rande des Central Parks ein Stück zu Fuß zu gehen.
„Jetzt kommt wohl der Teil, wo ich dir mein Jackett über die Schultern legen müsste“, bemerkte Reed.
Scherzhaft blickte sie auf die Uhr. „Ja, genau jetzt.“
Er tat es, und sie genoss die Wärme. „Das Restaurant war wirklich gut“, kommentierte er.
„Ja, diese Danielle hat dir einen guten Tipp gegeben.“
„Stimmt, er war goldrichtig.“
Die Neugier nagte an Katrina. Sie wusste, sie sollte lieber nicht weiter nachbohren, aber sie konnte nicht anders. „Warum hast du ausgerechnet diese Frau wegen des Restaurants gefragt? Ich meine, sie ist doch keine New Yorkerin.“
„Bei dem Telefongespräch ging es eigentlich um etwas ganz anderes.“
„Um etwas anderes?“
„Ja, um etwas anderes als gute New Yorker Restaurants.“
Er machte es ihr wirklich nicht leicht!
„Also geschäftliche Dinge? Oder doch eher … private Angelegenheiten?“
„Geschäftlich.“
„Aha.“ Warum fühlte sie
Weitere Kostenlose Bücher