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Fey 02: Das Schattenportal

Fey 02: Das Schattenportal

Titel: Fey 02: Das Schattenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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an und wünschte sich, sprechen zu können. Der Schmerz an seiner Kehle war scharf, und er bildete sich ein, kühles Blut an seinem Hals herunterrinnen zu spüren.
    »Schön langsam«, sagte der Mann. Seine Stimme war dicht an Therons Ohr. »Ich brauche eure Hilfe, und ich glaube, ihr braucht meine. Wie wäre es also, wenn wir ein wenig plauderten … ein Stück weiter weg von dieser Lichtung?«
    Theron antwortete, indem er die Augen verdrehte. Er bedauerte, sich nicht per Gedankenkraft verständigen zu können. Gießt das Wasser auf ihn. Macht schon! Aber seine Freunde schienen seine Botschaft nicht zu empfangen. Sie sahen den Mann an, nicht Theron.
    Der Mann zog Theron nach hinten, wobei er den Druck an seinem Hals nicht verringerte. Die Hand preßte sich noch fester auf Therons Mund, und die Finger gruben sich so stark in seine Wangen, daß er gezwungen war, auf ihre Innenseite zu beißen. Er stieß einen Atemzug durch die Nase aus, holte Luft, stolperte weiter rückwärts. Sein Blick war auf seine Freunde gerichtet, seine freie Hand öffnete den Beutel. Mit der anderen Hand hielt er den Griff des Messers fest umschlossen. Er mußte es dem Mann einfach nur ins Bein stoßen, und schon würde er sterben. Allerdings gelang es dem Fremden möglicherweise vorher noch, auch ihn zu töten.
    Sie gingen über raschelnde Blätter und knackende Zweige. Theron beobachtete die Lichtung, denn er erwartete, daß die anderen Fey ihnen folgten – was sie jedoch nicht taten. Als sie seiner Meinung nach weit genug von der Lichtung entfernt waren, drehte er das Messer in der Hand und stieß es in die Richtung des Beines. Sofort bewegte sich die Hand von seinem Mund und schlug ihm das Messer aus der Hand.
    »Tötet ihn!« rief Theron.
    Das Messer des Mannes grub sich tiefer in seine Kehle. »Versucht es«, sagte der Mann zu den anderen. »Dann stirbt er auch. Du …« Er bewegte den Kopf, als nickte er jemandem zu. »Schneide ihm die Beutel vom Gürtel, deine und die deines Gefährten auch, und dann läßt du das Messer fallen. Und du läßt deins sofort fallen!«
    Cyta warf sein Messer auf den Boden. Theron schüttelte den Kopf nur so viel, daß die Klinge nicht tiefer in seine Haut schnitt. Kondros zuckte die Achseln, streckte dann die Hand aus und schnitt Therons Gürtel ab. Sein eigener und der von Cyta folgten.
    »Und jetzt«, sagte der Mann, »unterhalten wir uns ein wenig.«
    Er zog Theron dichter an sich, ohne den Druck an seiner Kehle zu verringern. Er nahm die andere Hand von Therons Mund und umfaßte seine Taille mit kräftigem Griff. Selbst wenn er es versucht hätte, hätte sich Theron nicht daraus befreien können.
    »Ihr seid viel zu nahe am Kreis«, sagte der Mann. »Jeder Inselbewohner, der dem Kreis zu nahe kommt, muß sterben. Wußtet ihr das nicht?«
    »Wir wollten nur unsere Kameraden bestatten«, sagte Theron. Die Klinge kitzelte seinen Adamsapfel, was das Sprechen ziemlich schmerzhaft machte.
    »Die Toten?« wunderte sich der Mann. »Den Toten ist es egal, was mit ihnen geschieht. Aber zum Glück können sie noch nützlich sein.«
    »Nützlich? Euch? Sie wollen nicht nützlich sein. Sie wollen gesegnet werden, sonst nichts«, erwiderte Theron.
    »Schsch, Theron.« Kondros hob die Hand und sah dem Mann ins Gesicht. »Du sagtest, du brauchtest unsere Hilfe.«
    Ein kleiner Schauer durchlief den Körper des Mannes. Theron fühlte es deutlich an seinem Rücken. Er wunderte sich darüber und fragte sich einen Augenblick, ob Kondros auf dem richtigen Weg war.
    »Ihr wißt nichts von uns«, sagte der Mann. »Soviel kann ich euch verraten.«
    »Du wolltest uns etwas über die Fey verraten?« fragte Kondros. »Weshalb sollten wir dir glauben?«
    »Weil sie mich soeben töten wollten«, erwiderte der Mann mit leiser Stimme. »Ich will weg von hier.«
    »Einen ihrer eigenen Leute?« Cytas Stimme wurde vor Ungläubigkeit lauter.
    Auch in Therons Augen klang das wie eine Lüge. »Nein«, sagte er. »Wir können dir nicht vertrauen.«
    »Laß Theron los«, sagte Kondros. »Damit kannst du deine Vertrauenswürdigkeit am besten beweisen.«
    Der Körper des Mannes zitterte wieder. Theron musterte die Gesichter seiner Freunde, in denen jedoch nichts abzulesen war. Er wartete, hielt den Atem an – dieser Gestank war überwältigend –, und dann ließ ihn der Mann los. Das Messer fiel zu Boden, und der Arm ließ Theron frei.
    Er taumelte nach vorne, und Cyta fing ihn auf. Theron drehte sich rasch um, wollte seinen Angreifer

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