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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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den Krieg ausgebildet. Wir rechnen mit dem Tod. Ich stelle mich nicht gegen ihn. Bei jedem anderen als Rugar würde ich mich nach Kräften dafür einsetzen, daß meine Leute in den Plan einwilligten.«
    »Ihr habt keinen Grund, Rugar zu beschützen«, bohrte Nicholas weiter. Ihre Worte waren ihm Bestätigung genug. »Dieser Mann hat Eure Leute im Alleingang niedergemacht. Er hat den Fünfzigsten Rocaan umgebracht. Er hat meinen Vater ermordet.«
    »Er ist der Sohn des Schwarzen Königs.«
    »Richtig«, sagte Nicholas, »und der Schwarze König hat ihn hierher entsandt, damit er versagt und somit seine Anwärterschaft auf den Thron verliert.«
    »Ihr versteht nicht«, wiederholte die Schamanin beinahe flüsternd. »Die Fey sind durch einen Eid daran gebunden, jeden Thronanwärter zu beschützen.«
    »Jeden?« fragte Nicholas. Schließlich konnte jeder jeden Thron für sich beanspruchen. Etwas anderes war es, dieses Ziel auch zu erreichen.
    »Jeden aus der Familie des Schwarzen Königs«, erläuterte die Schamanin.
    »Aber Rugar hat seine Chance, der nächste Schwarze König zu werden, verspielt. Das haben mir Jewel und auch Ihr selbst gesagt.«
    Die Schamanin schüttelte den Kopf. »So einfach ist es nicht.«
    »Mir scheint es nicht so kompliziert zu sein. Er wird euch in einen weiteren Krieg stürzen, den ihr nicht gewinnen könnt. Warum ihn verteidigen? Gebt ihn mir. Ich werde über sein Leben richten.«
    Die Schamanin schloß die Augen. Ihre Augenbrauen trafen sich zu einer waagerechten Linie. »Das wäre noch schlimmer.«
    »Ich erhebe keinen Anspruch auf euren Thron«, sagte Nicholas. »Macht mich für alles verantwortlich.«
    »Euer Ansprach ist größer als der meine«, erwiderte die Schamanin und öffnete die Augen. Sie waren so dunkel, daß sie fast schwarz wirkten. »Eure Kinder werden ihn erben. Beide haben Ansprach darauf.«
    Nicholas seufzte. »Jewel hatte Brüder, von denen sie glaubte, daß einer der nächste Schwarze König würde. Meine Kinder haben mit Sicherheit keinerlei Aussichten auf den Thron. Rugar wurde ganz pragmatisch weggeschickt, um zu kämpfen und zu siegen oder zu kämpfen und zu verlieren. Offensichtlich war es seinem Vater egal. Ihr laßt es so verhängnisvoll klingen. Das kann unmöglich sein. Überlaßt mir Rugar.«
    »Wenn Ihr Rugar habt, wird die Welt in Flammen aufgehen.«
    Wie um ihre Worte zu bestärken, fegte ein Windstoß ins Kaminfeuer und ließ die Flammen bis fast in den Schornstein hinauflodern. Nicholas stand auf und machte das Gitter zu, damit keine Funken entwichen.
    »Ihr seid sehr gut«, sagte Nicholas. »Weiß Rugar denn, wie eifrig Ihr ihn verteidigt?«
    »Nehmt das, was ich Euch sage, nicht auf die leichte Schulter«, mahnte die Schamanin.
    »Meine Taten oder die meiner Kinder haben keine Auswirkung auf die ganze Welt«, beharrte Nicholas.
    »Der Schwarze Thron wird durch Blutzauber zusammengehalten. Dieses Blut floß in Jewels Adern. Es fließt jetzt in den Adern Eurer Kinder. Wenn das Blut gegen sich selbst aufbegehrt, regiert der Wahnsinn. Und wenn der Wahnsinn regiert, gehen ganze Kulturen zugrunde. Eure Kinder sind jetzt Teil des Blutes. Ihr selbst seid Teil des Blutes. Richtet nicht über Rugars Leben. Wenn er es unter Eurer Verantwortung verliert, dann hat sich das Blut gegen sich selbst gewandt, und Ihr entfesselt damit eine Raserei mit unabsehbaren Folgen.«
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Auch wenn ich nicht sehr viel über die Fey weiß, Schamanin, so kenne ich doch die Geschichten. Ich weiß, daß ein König Blind wurde und daß die Schamanen und die Hüter einen anderen aus einer anderen Familie zu seinem Nachfolger erkoren. Ich weiß, daß fast hundert Jahre später eine ganze Familie, die Anspruch auf den Thron hatte, niedergemetzelt wurde. Ich weiß, daß ihr für derlei Dinge Vorkehrungen getroffen habt. Jewel sagte, Rugar sei Blind. Ihr seid hier und unterhaltet Euch mit mir. Offensichtlich seid auch Ihr der Meinung, daß etwas nicht stimmt.«
    »Ihr kennt die Geschichten?« fragte die Schamanin mit bebender Stimme. »Nein, Ihr kennt die Geschichten nicht. Ihr kennt die Geschichten nicht. Nur eine einzige Schwarze Familie wandte sich gegen sich selbst. Dreitausend Leute starben, nachdem die Schwarze Königin und ihre Familie einander abgeschlachtet hatten. Dreitausend! Man sagt, es habe eine wahnsinnige Raserei um sich gegriffen, die Väter gegen Söhne, Söhne gegen Mütter, Mütter gegen ihre Töchter aufstachelte. Und es ereignete sich

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