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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gegen den Mörder.«
    »Pflichten sie ihm etwa bei?«
    Täuscher zuckte mit den Schultern. »Die meisten Inselbewohner schon. Die Anführer wirken wie gelähmt.«
    Genau wie Rugar. Der Schock war zuviel für alle. Damit ergab sich für Burden eine zweite Chance.
    »Ich kann den Jungen aber nicht mehr benutzen, oder?«
    Täuscher schüttelte den Kopf. »Jetzt wissen sie Bescheid.«
    »Aber du bist problemlos in den Tabernakel hineingelangt.«
    »Weil ich wie einer von ihnen aussah, ja. Ich verwandelte mich in einen der Unbedeutenden, damit niemand Notiz von mir nahm.«
    »Und der Junge ist ebenfalls hineingekommen.«
    »Es sieht so aus, als hätten sie keine besonderen Vorkehrungen zum Schutz des Mörders getroffen. Und es scheint, als seien nicht alle seiner Anhänger mit dem, was er getan hat, einverstanden.«
    Es war leicht, den Tabernakel zu betreten. Soviel war klar. »Nicht alle sind damit einverstanden«, sagte Burden, um Zeit zu gewinnen. Rugar würde hinsichtlich Jewels Tod überhaupt nichts unternehmen. Rugar konnte ihn sogar selbst initiiert haben, so wie Rugad versucht hatte, Rugars Tod zu inszenieren.
    »Nein«, sagte Täuscher. »Sie glauben wohl eher, es sei falsch gewesen, Jewel zu töten.«
    »Wegen Jewel?«
    Täuscher schüttelte abermals den Kopf. »Weil es während einer religiösen Zeremonie geschah.«
    Das war nur logisch. Jewel hatte nicht nachgedacht, als sie beschloß, an diesem Teil der Zeremonie teilzunehmen. Wenigstens hatte das Kind überlebt. Burden würde das Kind bei Nicholas lassen.
    Vorerst.
    »Dann ist der Tabernakel also nicht gut bewacht, und die eigenen Gefolgsleute des Mörders sind nicht einer Meinung mit ihm«, faßte Burden zusammen. »Unseren Jungen können wir nicht mehr benutzen, aber ich habe Jewel versprochen, ihren Tod nicht ungerächt zu lassen.«
    »Ich finde, das sollten wir mit Rugar besprechen«, gab Täuscher zu bedenken.
    »Wenn Rugar Rache für den Tod seiner Tochter wollte, dann hätte er noch am selben Tag etwas unternommen. Nein, Rugar denkt nur an Rugar. Ich bin der einzige, der an Jewel denkt.« Burden ging nachdenklich um den Stein herum. Der graue Dunst war so dicht, daß er nicht einmal seine Füße sehen konnte. Die Wetterkobolde sollten ihre Experimente in den Schattenlanden endlich einstellen. Was sie auch ausprobierten, es kam immer Nebel dabei heraus.
    »Du könntest zurück in den Tabernakel gehen«, sagte Burden.
    Täuscher preßte die Kiefer aufeinander, bevor er antwortete: »Ich … Spione können nicht töten.«
    »Das Leben wäre um so vieles einfacher, wenn sie es könnten, was?« fragte Burden. Er würde es nicht zulassen, Täuscher zu sehr einzuschüchtern, nur weil dieser bei seinem Plan nicht mitziehen wollte. Er brauchte Täuscher. Und er brauchte noch ein paar andere. »Wenn wir zwei Spione hineinschicken, die vor der Tür des Mörders Wache stehen, dann könnten wir anderen wie der Junge über den Balkon einsteigen.«
    »Wir anderen?«
    Burden nickte. »Ein Traumreiter und so viele Infanteristen, wie ich zusammenbekomme. Was meinst du?«
    »Reiter stehen die Folterung nicht durch. Das habe ich in Nye gesehen. Der Schmerz bricht den Zauber«, erwiderte Täuscher.
    »Schade«, sagte Burden. »Denn der Mann muß leiden. Jewel hat auch gelitten.«
    »Du könntest ihn vom Tabernakel hierherbringen.«
    »Zu riskant«, entgegnete Burden. »Er ist zu bekannt, und viele Inselleute sind mit dem, was er tut, einverstanden. Wenn wir das tun, verlieren wir unsere Truppen. Besser, wir greifen rasch an, töten ihn auf die altbewährte Weise und verziehen uns wieder.«
    »Würdest du denn zum Tabernakel mitkommen?« erkundigte sich Täuscher.
    Burden blieb stehen. Der Dunst waberte um ihn herum. »Beim letzten Mal habe ich einen Jungen geschickt, einen mit einem Zauberbann belegten Jungen, der genau das hätte tun sollen, was ich ihm aufgetragen habe. Er tat es nicht. Wir haben nur noch eine weitere Chance.«
    »Wenn überhaupt«, sagte Täuscher. Seine Stimme zitterte. Kein Fey mochte den Tabernakel besonders. Sie fürchteten sich alle davor.
    »Dann werden wir nur das nötigste Risiko eingehen. Wir gehen erst wieder, wenn der Mörder tot ist.«
    Täuscher fuhr sich mit der Hand durch das glatte, zurückgekämmte Haar. »Wir könnten alle dabei draufgehen«, sagte er. »Das Gift ist dort praktisch überall.«
    Es reichte, das Gift nur zu erwähnen, um Burden den Geruch versengten Fleisches wieder in die Nase zu rufen. Er hatte so viele Freunde an nur

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