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Fey 04: Die Nebelfestung

Fey 04: Die Nebelfestung

Titel: Fey 04: Die Nebelfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sich Matthias um. »Dieser Raum hier ist der Andacht gewidmet«, sagte er. »Nicht für Ungläubige.«
    »Dann schlage ich vor, daß du ihn sofort verläßt, heiliger Mann«, entgegnete Nicholas und sah Stowe und Monte an, die ihn wieder zwischen sich genommen hatten. »Wartet draußen auf mich.«
    »Sire! Er könnte gefährlich sein«, sagte Monte.
    »Dann laßt ihn in Ruhe. Wartet auf mich.«
    »Sehr wohl, Sire«, sagte Stowe. Er und Monte zogen sich zurück, die Tür schloß sich hinter ihnen.
    Es war kalt in dem Raum, und es roch stark nach Moder. Matthias’ blonde Locken hingen ihm schlaff um das Gesicht. Er sah aus, als hätte er schon seit Tagen nicht mehr geschlafen.
    Er stützte sich mit einer Hand auf dem Altar ab und kam langsam auf die Füße. »Du hast hier nichts verloren.«
    »Mehr als du«, sagte Nicholas und legte eine Hand auf den Schwertknauf. »Ich könnte dich auf der Stelle durchbohren, und das gesamte Königreich würde meine Tat als gerechtfertigt ansehen.«
    »Glaubst du das wirklich?« fragte Matthias. »Viele sind der Meinung, daß du dich nie mit den Fey hättest einlassen sollen. Sieh dir nur deinen Sohn an.«
    »Du solltest erst meine Tochter sehen. Sie verfügt über mehr Macht als jeder Fey«, sagte Nicholas.
    Matthias zog die Stirn kraus. »Tochter?«
    »Ja, Tochter«, nickte Nicholas. »Die Fey haben das Kind gerettet, auch wenn sie Jewel nicht mehr retten konnten. Und wenn du sie auch nur anrührst, kostet dich das deinen Kopf.«
    »Leere Drohungen, Nicholas«, erwiderte Matthias und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er überragte Nicholas fast um Haupteslänge. Matthias war älter, ungefähr im Alter von Nicholas’ Vater, aber immer noch jung genug, um nötigenfalls Schaden anzurichten.
    »Ich mache keine leeren Drohungen«, sagte Nicholas. »Das habe ich nicht nötig.«
    »Das Kind muß nach den Regeln des Roca gesegnet werden«, sagte Matthias.
    »Und meine Frau mußte beerdigt werden. Aber ich werde keinen von deiner Sorte auch nur in ihre Nähe lassen.«
    Matthias verschränkte die Arme vor der Brust und ging zum Fenster, wobei er Nicholas absichtlich den Rücken zuwandte, als wollte er ihn herausfordern. Wenn das Fenster auch nur ein Stück breiter gewesen wäre, hätte Nicholas die Herausforderung angenommen und Matthias hinausgestoßen.
    »Du bist jetzt frei, Nicky. Jetzt kannst du dir die Frau suchen, die zu dir paßt«, sagte Matthias leise.
    »Willst du damit sagen, daß du sie absichtlich getötet hast?« fragte Nicholas.
    »Nein«, gab Matthias zurück. »Ihr Tod war Gottes Wille. Ich will damit nur sagen, daß du jetzt zu deiner Aufgabe zurückkehren kannst: Du mußt die Blaue Insel regieren. Laß ihre Kinder außer acht und tue das, was zu tun ist.«
    »Ich habe immer getan, was zu tun war«, sagte Nicholas. »Und das werde ich auch jetzt tun. Ich bin gekommen, um dich zu warnen, Matthias.«
    »Du brauchst mich, Nicholas. Mir zu drohen bringt die ganze Angelegenheit keinen Deut weiter.«
    »Wenn ich es für besser hielte, daß du stirbst, Matthias, dann hätte ich dich ohne jede Warnung getötet.« Nicholas zog den Dolch aus seinem Stiefel. Die Klinge blinkte im Kerzenlicht. Er ging auf Matthias zu und drückte ihm die Spitze des Klinge in den Rücken. »Ich könnte dich auf der Stelle töten.«
    »Dann tu’s«, erwiderte Matthias. »Damit hättest du alles getan, damit deine Freunde, die Fey, die Blaue Insel endlich übernehmen können.«
    Nicholas’ Hand zitterte. Es war so einfach. Eine rasche Bewegung, und Matthias wäre tot.
    Aber Nicholas durfte nicht nur an sich selbst denken. Außer ihm gab es noch die Insel. Und Arianna. Was würde mit ihr geschehen, wenn er den Rocaan umbrachte? Die meisten Inselbewohner würden seine Tat nicht gutheißen und sich gegen ihn wenden.
    Sie würden sich gegen sie wenden.
    »Ich bin gekommen«, sagte er und ließ die Messerspitze dort, wo sie war, »um dir zu beweisen, daß ich ein besserer Rocaanist bin als du.«
    »Indem du mir vergibst?« Matthias’ Stimme klang ein wenig höhnisch. »Du mußt mir nicht vergeben, Nicky, nur weil ich dir einen Gefallen erwiesen habe.«
    Nicholas’ Finger schlossen sich fester um den Dolchgriff. Er preßte die Zähne zusammen und dachte an Arianna. Er mußte besonnen vorgehen. Er mußte die Dinge auf andere Art und Weise angehen, als er es tun würde, wäre er nicht der König.
    »Du hast mir keinen Gefallen erwiesen, Matthias. Ich liebte meine Frau, und meine Ehe mit ihr brachte

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