Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
Schnürsenkeln zu schaffen. »Wie Wirbler so richtig gesagt hat, werde ich mich nicht auf Verhandlungen einlassen, insbesondere nicht mit einem Emporkömmling, der denkt, er könnte nur deswegen dem Schwarzen König das Wasser reichen, weil er ein Kind gezeugt hat. Der Angriff ist bereits in vollem Gange. Es wird ihn bestimmt überraschen, wenn unsere Antwort auf seine Forderungen in einem Blutbad besteht, für das er allein die Verantwortung trägt, weil er sich nicht wie ein vernünftig denkender Mensch benommen hat.«
    Ein Kribbeln lief über Wirblers Rücken. Der Angriff hatte begonnen. Es würde keine Gespräche mehr geben.
    »Wenn du dich ausgeruht hast, Wirbler, kannst du selbst wählen, an welchem Schauplatz du kämpfen möchtest. Weißhaar hat einige Theorien darüber aufgestellt, wie sich die verschiedenen Gruppen von Inselbewohnern bei einem Großangriff verhalten werden. Seiner Ansicht nach ist jede Gruppe interessant, aber einige davon sind für deine Fähigkeiten besonders geeignet.«
    Wirbler deutete eine Verneigung an. »Dank dir, Rugad.« Er drehte sich um und schlug die Plane am Zelteingang zurück.
    »Wirbler«, sagte Rugad plötzlich streng. »Noch hat dir niemand befohlen abzutreten.«
    »Ich habe dir Bericht erstattet, deine Kundschafter haben dir die Antwort des Königs überbracht, der Angriff hat begonnen. Was willst du noch von mir?« fragte Wirbler, ohne die Plane loszulassen.
    »Ich verstehe natürlich, daß du dich ausruhen mußt«, entgegnete Rugad, »aber das wird vermutlich unsere letzte Unterhaltung sein, bis die Blaue Insel sich vollständig in unseren Händen befindet. Ich muß wissen, was du gesehen hast und wie du die Lage einschätzt.«
    »Du weißt bereits, daß der gesamte Adel versammelt war. Sie waren ziemlich schockiert, denn der Palast ist gut bewacht, aber wir haben schließlich schon andere Nüsse geknackt, und rund um das Gebäude, das die Inselbewohner Tabernakel nennen, ist eine sonderbare Energie zu spüren.«
    Rugads Lider waren halb geschlossen. Er ließ die Schnürsenkel los, und die Stiefelschäfte schlackerten unverschnürt um seine Beine. »Bis jetzt hast du meinen Urenkel noch nicht erwähnt.«
    Wirbler zuckte zusammen. Das hatte er in seiner Erschöpfung völlig vergessen.
    Rugad war die Bewegung nicht entgangen. »Wirbler?«
    Wirbler warf einen Blick auf Weißhaar. Er war einer von Rugads engsten Ratgebern, aber das, was Wirbler zu sagen hatte, war besonders heikel. »Ich glaube, wir sollten unter vier Augen über deinen Urenkel sprechen, Rugad.«
    »Ich kenne die Geschichte bereits. Er ist schwach. Zum ersten Mal hat die Vermischung der Fey mit fremdem Blut nicht funktioniert.«
    Wirbler blinzelte überrascht. Einen schwachen Eindruck hatten die beiden Jungen nicht gemacht. Im Gegenteil, ihre Augen blickten ebenso intelligent wie Rugads. »Damit hat es nichts zu tun«, antwortete Wirbler. »Bitte. In ein paar Minuten wirst du mir dafür dankbar sein.«
    »Ich bleibe hier«, erklärte Weißhaar entschlossen.
    Rugad grinste seinen Berater an und schickte ihn mit einer Handbewegung hinaus. »Du erfährst sowieso später alles.«
    »Ich will es lieber jetzt wissen.«
    »Das glaube ich dir gern.« Rugad lächelte nicht mehr. »Aber Wirbler hat mich noch nie um eine Privataudienz gebeten. Ich finde, wir können ihm ruhig eine zugestehen, meinst du nicht auch? Tu mir einen Gefallen, Weißhaar, und sieh nach, wie weit die achte Truppe mit ihren Vorbereitungen ist. Sie soll in Kürze abziehen.«
    »Wie du willst«, gab Weißhaar zurück. Er schlüpfte zum Zelt hinaus. Rugad erhob sich, schlug die Eingangsplane zurück und beobachtete den Berater, bis dieser die Schattenlande durch den Torkreis verlassen hatte.
    Dann ließ Rugad die Plane sinken. »Im allgemeinen gebe ich keine spontanen Privataudienzen nur aus einer Laune heraus.«
    »Es handelt sich nicht um eine Laune, Rugad.« Wirblers Muskeln zitterten unkontrolliert. Wieder kniff er die Augen zusammen, versuchte, so klar wie möglich zu denken. »Dein Urenkel ist nicht schwach. Der Junge, den ich neben dem König gesehen habe, hatte in seinen häßlichen blauen Augen genau denselben intelligenten Blick wie du.«
    »Was – meine Intelligenz? Wieso erzählt man mir dann, er sei schwach?«
    »Seine Bewegungen waren irgendwie seltsam«, antwortete Wirbler. »Vielleicht war es nur ein Spiel, obwohl ich nicht weiß, was ihm das einbringen soll.«
    »Ich verstehe nicht, warum Weißhaar das nicht hören sollte«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher