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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Schwertknauf und sagte: »Zum letzten Mal, Boteen, wieviel hast du gehört?«
    Boteen stieß einen theatralischen Seufzer aus. »Es war reiner Zufall, Rugad. Ich wollte euch nicht belauschen. Aber ihr habt nicht gerade leise gesprochen, und ich konnte einfach nicht anders …«
    »Boteen.« Die Stimme war fast nur noch ein Flüstern.
    Boteen blieb stehen und schluckte. Sein herausforderndes Benehmen war offenbar aufgesetzt. »Du brauchst mich«, sagte er, als wollte er Rugad davor warnen, ihn körperlich zu verletzen.
    »Du hast mich vor knapp einem Tag höchstpersönlich davon unterrichtet, daß sich auf der Insel noch zwei weitere Zaubermeister befinden«, höhnte Rugad. »Ich brauche dich nicht.«
    Wirbler erstarrte. Boteen war der einzige Zaubermeister, der auf diese Reise mitgekommen war, der einzige, der im vorigen Jahrhundert geboren war. Rugar hatte auf seinen mißlungenen Eroberungszug keinen Zaubermeister mitgenommen. Wie war es möglich, daß sich noch zwei weitere Zaubermeister auf der Insel befanden?
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Boteen, der jetzt endgültig von seinem hohen Roß herabgestiegen war. »Ohne mich kannst du sie nämlich nicht finden.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, gab Rugad zurück.
    »Und außerdem«, sagte Boteen, »kann ich euch sagen, welcher Bruder der ältere der beiden ist.«
    Rugads Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber er senkte das Kinn ein wenig. »Das ist ein zweitrangiges Problem«, gab er zurück. »Zuerst einmal müssen wir die beiden finden.«
    »Wenn ich noch etwas einwenden darf«, erhob Wirbler die Stimme fast gegen seinen Willen, »auch das ist ein zweitrangiges Problem.«
    Rugad richtete seinen durchdringenden Blick auf Wirbler und wartete auf eine Erklärung. Wirbler blickte flüchtig zu Boteen hinüber, der ihm zulächelte. Dieses Lächeln gefiel Wirbler ganz und gar nicht.
    »Das, was wir von deinem Urenkel zu wissen glaubten, war nicht die Wahrheit, und wir wußten auch nicht, daß es zwei Kinder gibt. Und wenn deine Visionen dir nicht andere Informationen, die ich nicht kennen kann, über deine Familie verschafft haben«, sagte Wirbler, der seine Worte jetzt mit größter Vorsicht wählte, »dann müssen wir in Betracht ziehen, daß sich auf der Insel vielleicht noch mehr Kinder befinden, in deren Adern Schwarzes Blut fließt.«
    Rugad hatte die Hand vom Schwertknauf genommen. Boteen pfiff leise durch die Zähne. »Und ich hielt es für reine Zeitverschwendung, einen Irrlichtfänger loszuschicken«, sagte er leise.
    »Halt den Mund, Boteen«, schnappte Rugad.
    Boteens Lächeln wurde noch breiter. »Du bist ja ganz blaß geworden, Rugad. Dabei haben wir noch genügend Zeit, die Truppen zu informieren. Befiehl ihnen einfach, daß sie keinen Fey unter zwanzig angreifen. Damit ist das Problem doch gelöst.«
    »Was aber, wenn sie aussehen wie Inselbewohner?« wandte Wirbler ein.
    »Fey-Blut kann man nicht verbergen«, gab Boteen ungehalten zurück.
    »Wirklich?« fragte Wirbler. »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Du hast es doch selbst bezeugt«, antwortete Rugad.
    »Aber ich habe ja nur zwei Mischlinge gesehen, und sie gehörten beide zur gleichen Familie.«
    »Aber um diese Familie geht es uns doch gerade«, gab Boteen zurück.
    Wirbler schüttelte den Kopf. »Jewel hat den Inselkönig geheiratet. Aber ihr Vater war ebenfalls von Schwarzem Blut, und er hat einige Jahre hier gelebt, bevor er starb.«
    »Da hat Wirbler recht«, stimmte Boteen zu.
    »Ja, zweifellos«, sagte Rugad. »Das Problem ist nur, daß die ersten Truppen bereits gestern abend aufgebrochen sind.«
    »Und ich dachte, du wolltest noch auf die Spitzel warten«, entgegnete Boteen.
    Rugad blickte Boteen ungehalten an. Nach einem Augenblick wurde Boteen über und über rot. Zweifellos hatte er die unausgesprochene Bedeutung der Worte verstanden. Ganz im Gegensatz zu Wirbler.
    Boteen holte tief Luft. »Dann müssen wir eben einfach auf den gesunden Menschenverstand der Truppen setzen.«
    »Das können wir vergessen«, sagte Rugad. »Boteen, besorg mir sofort einen Adlerreiter. Und du, Wirbler, sieh zu, daß du mit Essen fertig wirst. Ich brauche dich hier. Du wirst mir alles über meine Urenkel erzählen, was dir aufgefallen ist. Und keiner von euch beiden wird ein Wort über unsere Unterhaltung verlieren. Verstanden?«
    Wirbler nickte. Auch Boteen beugte gehorsam den Kopf und blickte Rugad dann unterwürfig an. Beide wußten, was dieses Geheimnis bedeutete. Rugad war hergekommen,

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