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Fey 05: Der Schattenrpinz

Fey 05: Der Schattenrpinz

Titel: Fey 05: Der Schattenrpinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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werden.«
    »Von dir«, verbesserte Arianna. »Ich wußte, daß es nicht irgendeine dahergelaufene Katze war.«
    »Bist du verletzt?« fragte Solanda, der erst jetzt wieder einfiel, warum sie eigentlich hergekommen war.
    Sebastian hob unendlich langsam den Kopf. Als er sich schließlich umgedreht hatte, um Arianna direkt anzusehen, hatte diese schon ihren Ärmel zurückgestreift.
    Kleine Hautfetzen fehlten überall auf dem rechten Arm. Die Wunden waren nur oberflächlich – wahrscheinlich waren es die Stellen, an denen sie Federn verloren hatte. Eine lange Schürfwunde zog sich vom Ellenbogen bis zur Schulter. Ein Zahnabdruck, der auf dem Vogel winzig war, sah auf Ariannas Haut riesenhaft aus.
    Solanda neigte sich über die Wunden. »Tut es weh?«
    »Ein bißchen«, erwiderte Arianna. »Ich bin Schlimmeres gewöhnt.« Dann ließ sie den Ärmel wieder zurückgleiten.
    Der Klumpen zog eine seiner Hände von ihrer. »Ari … was …?«
    »Mir geht’s gut«, beschwichtigte Arianna, »wirklich.«
    »Du hast nicht gewußt, was du tust«, sagte Solanda.
    »Und du hast erst gewußt, daß ich es bin, als es schon zu spät war«, konterte Arianna. »Du hast einfach einen fliegenden Vogel gejagt und erst dann innegehalten, als du gemerkt hast, daß ich es bin.«
    Solanda schüttelte den Kopf, verblüfft, daß auf einmal sie es war, die sich verteidigen mußte. »Ich habe von Anfang an gewußt, daß du es warst. Glaubst du vielleicht, ich renne auf der Jagd nach einem Vogel mitten in die Stadt, wo ich im Garten so viele Vögel kriegen kann, wie ich will?«
    »Also hatte ich doch recht. Du kennst diesen Fey. Du hast mich absichtlich zurückgehalten.«
    »Ja, allerdings«, bestätigte Solanda. »Du hast nicht gewußt, was du tust.«
    »Ich habe meinen Bruder beschützt.«
    »Ari«, begann der Klumpen erneut.
    »Sebastian, bitte«, zischte Arianna.
    Solanda musterte den Klumpen. Er wußte es. Er wußte, wer Gabe war, und er versuchte, es Arianna zu sagen.
    »Ich gehöre dir nicht«, verkündete Arianna. »Du hast kein Recht, mich dauernd zu kontrollieren. Du bist kein Familienmitglied. Du hast bloß diese eine Sache mit mir gemeinsam. Und die hasse ich sowieso.«
    Solanda runzelte die Stirn. Das ging ihr alles zu schnell. »Du haßt sie, Arianna? Aber sie ist es doch, die dich zu etwas Besonderem macht.«
    »Nein. Was mich besonders macht, ist die Tatsache, daß ich die Tochter des Königs bin. Ich bin anders, weil ich so groß und dunkel und merkwürdig aussehe. Alle machen sich über mich lustig, und wenn ich keine Prinzessin wäre, würde niemand auch nur mit mir reden. Alle hassen mich, weil ich so bin. Und wenn sie wüßten, daß ich alles sein kann, was ich will, würden sie mich noch mehr hassen.«
    »Kannst du denn alles sein, was du willst?« fragte Solanda. Sie fürchtete sich vor der Antwort.
    Arianna zuckte die Schultern. Sie schlug die Augen nieder, als schämte sie sich dafür, daß sie soviel preisgegeben hatte. Solanda fragte sich, wie lange sich diese Wut schon in dem Mädchen aufstaute und warum sie die Anzeichen nicht schon früher erkannt hatte. Auf der Blauen Insel ein junges Mädchen zu sein war etwas anderes als bei den Fey. Junge Fey-Mädchen waren damit beschäftigt, ihre Magie und ihren Platz im Leben zu finden, so wie es die Magie verlangte. Arianna hatte diesen schwierigen Abschnitt des Erwachsenwerdens übersprungen. Gestaltwandler wußten von Geburt an, was sie waren. Während die anderen gelernt und sich geplagt hatten, hatte sich Arianna schon so reif verhalten wie eine Erwachsene.
    Die Fey kümmerten sich nicht darum, ob andere sie mochten. Sie wuchsen in einer Gemeinschaft auf, in der Haß an der Tagesordnung war. Und sie mußten sich auch keinem Wettbewerb um ihre Beliebtheit aussetzen. Manche Persönlichkeiten paßten eben gut zusammen, andere nicht. Mit der Magie war es genauso. So gerieten zum Beispiel Hexer am Anfang ihrer Entwicklung immer in Konflikt mit dem Anführer, bezauberten aber dafür ihre Anhänger. Immer. Aber sobald der Anführer gemerkt hatte, daß der Hexer im Besitz seiner Zauberkräfte war, ergaben sich die Probleme wieder.
    »Arianna«, beharrte Solanda. »Kannst du alles sein, was du willst?«
    »Nur, wenn ich es übe«, erwiderte das Mädchen.
    »Alles?« Solanda konnte es nicht glauben. Normalerweise funktionierte der Zauber nicht auf diese Art und Weise.
    Arianna fühlte sich offensichtlich unwohl. Sie hob den Kopf, und ihr Gesicht war rot vor Zorn. »Genaugenommen kann

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