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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Golems, nicht an ihr entlang, wie Rugad es zu tun pflegte. Innerhalb der Verbindung hatte der Golem die vollständige Kontrolle.
    Das wußte er genau.
    Rugad mußte unbedingt an den äußeren Rand der Verbindung gelangen und sich dann irgendwie aus ihr befreien. Aber so etwas hatte er noch nie versucht und hatte auch noch nie davon gehört, daß es jemandem gelungen war.
    Falls jemand es schon einmal versucht hatte, hatte er danach vielleicht nicht mehr lange genug gelebt, um anderen davon zu berichten.
    Der Golem würde Rugad mit in seinen Körper nehmen, und was dann? Ihn dort einsperren? Das war durchaus denkbar, denn Rugad besaß keine Verbindung zu dem Golem. Und wenn dieser sich dann auch noch körperlich von Rugad entfernte, war Rugad jeder Fluchtweg abgeschnitten.
    Was hatte das Geschöpf zu Rugads Urenkelin gesagt?
    Ari, wenn du mich findest, denk daran, daß Con weiß, was zu tun ist.
    Con?
    Er hat mich damals gerettet.
    Dieser Con hatte dem Golem also schon einmal das Leben gerettet.
    Das mußte damals gewesen sein, als der Golem explodiert war. Con mußte der Name des Schwarzkittels sein, der ihn wieder zusammengesetzt hatte. Con.
    Explodiert.
    Wenn der Golem mit Rugad in seinem Inneren explodierte und Rugad nicht rechtzeitig durch die Verbindung herausspringen konnte, mußte er sterben.
    Rugad fühlte trotzdem keine richtige Angst. Eher Erregung und ein seltsames Hochgefühl. Endlich eine Herausforderung. Ein Verstand, der sich mit dem seinen messen konnte. Wenn sie sich zusammentaten, konnten Rugads Urenkelin und ihr Steinmann ihn besiegen.
    Allerdings nur, wenn Rugad es zuließ.
    Rugad fühlte, wie er mit rasender Geschwindigkeit durch die Verbindung glitt. Wenn er umdrehte, konnte er zwar in den Körper des Mädchens zurückkehren, aber dort saß er genauso in der Falle. Außerdem wußte die Schamanin offenbar inzwischen Bescheid. Das Mädchen hatte zwar nicht darauf geachtet, was die Schamanin und ihr Vater redeten, aber Rugad hatte alles gehört. Die Schamanin wollte ihn töten, und sie würde es versuchen.
    Mit oder ohne die Hilfe dieses rührseligen Narren von einem König. Die Schamanin würde Arianna töten und damit auch Rugad.
    Rugad konnte sich in dem Mädchen nicht gut genug verstecken, um die Schamanin zu täuschen. Außerdem konnte er die Magie des Mädchens nicht kontrollieren.
    Aber auch wenn er jetzt in den Golem überwechselte und dieser explodierte, bedeutete das für Rugad den sicheren Tod.
    Oder aber er saß im Inneren des Geschöpfs in der Falle. Der Golem war aus Stein gemacht. Er bewegte sich langsam und hatte keine echte Macht.
    Außer der Macht, die er sich selbst angeeignet hatte. Was für eine Art Macht das war, ahnte Rugad nicht.
    Der geistige Arm des Geschöpfs war länger geworden und hielt Rugad zurück, während der Golem wieder seinem eigenen Körper zustrebte. Jetzt fühlte Rugad auch den Sog, mit dem die Seele des Golems in den Körper zurückgezogen wurde. Das Ende der Reise war gekommen.
    Rugad mußte eine Entscheidung treffen.
    Jetzt.
    Eigentlich hatte er nur eine Chance. Eine einzige, bei der er mit dem Leben davonkam.
    Nicht einmal das war hundertprozentig sicher.
    Den freien Sprung durch die Luft.
    Rugad mußte aus der Verbindung in seinen eigenen Körper zurückspringen und sich und sein Bewußtsein, seine Seele, der Luft aussetzen, bevor er in seinen Körper hineinglitt.
    Alle Gefahren, die ein solches Wagnis mit sich brachte, schossen durch seinen Geist, während er nachdachte.
    Er konnte sein Ziel völlig verfehlen, wenn er zu früh sprang und Kilometer von seinem eigenen Körper entfernt auf dem Boden aufschlug.
    Er konnte versehentlich in jemand anderen eindringen, der zu dicht neben seinem eigenen Körper stand, und für immer in dieser Person gefangen bleiben.
    Sein eigener Körper konnte ihn abweisen.
    So viele Risiken und keine Zeit, sich auch nur auf eines davon vorzubereiten.
    Rugad war nicht einmal sicher, ob es ihm gelingen würde, aus dieser Verbindung hier auszubrechen.
    Vor allem kam es darauf an, sich körperlich nicht von dem Golem zu trennen. Mochte der Golem ruhig denken, er hätte Rugad in seiner Gewalt. Aber im letzten Moment, direkt bevor er in den Körper des Golems eindrang, würde Rugad aus der Verbindung ausbrechen. An den Ansatzstellen waren Verbindungen immer am schwächsten.
    Das würde Rugad sich zunutze machen. Er würde sich durch das Licht der Verbindung bohren, so wie er damals einen Fingier in die Verbindung gebohrt

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