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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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hatte.
    Er konnte eine Verbindung mit seinem Finger öffnen. Bestimmt konnte er dann auch mit seinem Geist aus einer ausbrechen.
    Schließlich wurden Verbindungen von magischen Gehirnen erschaffen und auch nur von magischen Gehirnen benutzt.
    Er konnte es schaffen.
    Der Sog zerrte noch heftiger an ihm. Rugad fühlte, wie er ins Taumeln geriet. Er gab nach und wurde immer schneller mitgerissen.
    Dann verschwand der Golem unmittelbar vor ihm. Rugad fühlte den fremden Körper, fühlte die Kälte des Steins. Er fühlte, wie die steinerne Hülle des Golems ihn umschloß …
    … und stieß sich mit aller Kraft vom Eingang ab.
    Das Licht der Verbindung war wie Glas. Rugad prallte zurück. Ein Teil des Golems zog an ihm. Der andere Teil befand sich bereits im Inneren des Körpers. Rugad fühlte, wie der Golem Anstalten traf, sich selbst zu zerstören. Er konnte die Gedanken des Golems lesen, also mußte der Golem auch seine lesen können.
    Rugad versuchte, seinen Geist zu verschließen und sich gleichzeitig loszureißen. Er konzentrierte sich auf die Vorstellung, wie er aus der Verbindung ausbrach. Seine Hände – seine imaginären Hände – hämmerten gegen das Glas.
    Dann merkte er, daß er bereits ganz in der Nähe seines eigenen Körpers war. Er mußte den richtigen Moment abpassen. Er mußte in den Kopf des Golems schlüpfen, sich aus seinem Griff befreien und das Ohr finden. Dort steckte noch immer sein eigener Finger, und indem er in diesen hineinglitt, konnte er in seinen eigenen Körper zurückkehren.
    Wieder gab er dem Zerren des Golems nach. Licht strömte ins Innere des Geschöpfs und erfüllte es mit blendender Helligkeit. Das Bild von der ersten Explosion des Golems blitzte vor Rugads innerem Auge auf.
    Die Augen des Golems funkelten, und Licht strömte aus allen Spalten und Rissen in seinem Körper. Einen Augenblick lang sah er aus, als hätte er die Sonne verschluckt.
    König Nicholas rappelte sich auf und griff nach dem Golem. Dieser streckte die Hand aus – auch sie leuchtete –, und sein Mund formte Worte, die Rugad nicht verstand.
    Rugads Augen waren fast geschlossen. Er fühlte das Schwert in seinem Körper, den Schmerz, den der König ihm zugefügt hatte. Durch die halbgeschlossenen Lider konnte er erkennen, wie Nicholas die Hand des Golems packte. Lichtströme griffen auf Nicholas’ Körper über.
    Dann wurde das Licht noch heller. Es blendete. Es war zu viel. Nicholas versuchte, den Golem aus dem Licht zu ziehen …
    … und der Golem zerbarst in tausend Stücke.
    Von innen fühlte sich das Licht wie ein starker Druck an, als schwelle die Sonne, die der Golem verschluckt hatte, zu solcher Größe an, daß sie gleich platzen würde. Rugad konnte sich kaum mehr bewegen, fühlte sich selbst kaum noch. Er konnte das Ohr des Golems nirgends entdecken.
    Der Golem hielt ihn in eiserner Umklammerung. Rugad trat nach ihm und wehrte sich, so heftig er konnte. Das Licht zermalmte ihn fast. Rugad wußte, daß es sich wie beim vorigen Mal einen Weg durch die Risse im Körper des Golems suchte. Beim ersten Mal hatte der Golem die Explosion nicht geplant.
    Diesmal schon.
    Der Golem hatte einen eigenen Willen.
    Hatte Rugad jemals das Gegenteil vermutet, so wußte er spätestens jetzt, daß er im Irrtum gewesen war.
    Der Golem hatte einen eigenen Willen, und er wollte Rugad eine Falle stellen.
    Aber er wollte ihn nicht töten.
    Er verabscheute es zu töten.
    Das war seine schwache Stelle. Rugad bahnte sich seinen Weg durch diese Schwäche hindurch, durch das Licht, hinein in das Ohr.
    Der Druck wurde immer stärker. Rugad sah zwar seinen Finger, aber er wußte nicht, wie er ihn betreten sollte. So etwas hatte er noch nie gemacht. Der Finger sah riesig aus, ein Fremdkörper in den feingemeißelten Windungen des Steinohres.
    Licht umfloß den Finger, an der Fingerspitze vorbei, und schob Rugad zurück. Rugad fühlte sich wie erdrückt. In dieser Gestalt konnte er nicht atmen. Das Licht preßte ihn gegen die Steinwände des Ohres.
    Er mußte springen, wie er befürchtet hatte.
    Er mußte es versuchen.
    Er stemmte einen Fuß gegen das Trommelfell und stieß sich ab.
    Das Licht wurde heller …
    Rugad schwebte seinem eigenen Finger entgegen …
    … und der Golem explodierte.

 
13
     
     
    Arianna betrat den Tunnel aus Licht. Sie war noch nie an einem solchen Ort gewesen. Er war warm, einladend und so vertraut wie ein häufig getragenes Kleidungsstück. Aber trotzdem fühlte er sich fremd an.
    Arianna spürte hier

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