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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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noch länger hier aufzuhalten.
    Gabe schlang die Arme um die Knie. »Fledderer«, sagte er langsam, »können Fey anderen Fey Visionen übermitteln?«
    Die Rotkappe drehte sich um. »Wie meinst du das?«
    »So, wie ich gefragt habe. Können Fey anderen Fey Visionen senden?«
    »Die Mysterien schon. Alle Visionen werden von den Mysterien gesandt.«
    »Nein«, erwiderte Gabe. »Ich meine lebendige Fey. So wie mein Urgroßvater.«
    »Warum?« fragte Leen besorgt und trat näher. »Hast du gerade etwas Gesehen?«
    »Natürlich nicht«, knurrte die Rotkappe. »Sieht er etwa aus wie jemand, der gerade eine Vision hatte?«
    Gabe stöhnte gereizt. »Fledderer?«
    »Nein«, antwortete die Rotkappe schließlich. »Ich glaube nicht, daß Fey einander Visionen senden können. Jedenfalls habe ich noch nie davon gehört. Aber ich weiß natürlich auch nicht alles über Feymagie.« Er zeigte auf die Wände. »Und ich weiß nichts über Orte wie diesen hier. Inselmagie. In dieser Gegend muß die Religion dieser Insel ihren Ursprung haben. Wie kommst du darauf? Glaubst du, deine Mutter wurde dir gesandt?«
    Gabe kratzte sich am Nacken. Er wußte selbst nicht, was er glaubte. »Vielleicht«, entgegnete er zögernd. »Vielleicht hat der Schwarze König sie mir vorgegaukelt, damit ich ihr vertraue. Vielleicht ist sie überhaupt kein Mysterium. Vielleicht hat er sie vorgeschickt, damit ich mein Mißtrauen ihm gegenüber aufgebe und ihn endlich akzeptiere.«
    Fledderer hockte sich neben ihn und nahm die gleiche Haltung ein. In der kühlen Höhlenluft spürte Gabe die Körperwärme des kleineren Fey. »Vielleicht«, stimmte Fledderer zu. »Aber es wäre nicht besonders typisch für die Methoden des Schwarzen Königs.«
    »Woher sollte Rugad denn überhaupt wissen, wo wir stecken?« wandte Leen ein.
    »Und wenn er es weiß«, ergänzte die Rotkappe, »warum läßt er uns nicht einfach gefangennehmen?«
    »Diese Frage hast du doch schon selbst beantwortet«, erinnerte ihn Gabe. »Du hast gesagt, er ist gekommen, um mich und meine Schwester zu seinen Nachfolgern zu machen. In diesem Falle kann er es sich nicht leisten, uns schlecht zu behandeln.«
    Fledderer legte die Stirn auf die Knie. »Das macht keinen Sinn«, widersprach er. »Wenn der Schwarze König versuchen wollte, dich zu zwingen oder sogar zu verführen, zu ihm überzulaufen, und wenn er wüßte, wo wir sind, warum schickt er dann nicht einfach einen Doppelgänger, der aussieht wie jemand, den du liebst? Er könnte es auch selbst versuchen. Er ist ein geschickter Mann und verfügt über gerissene Methoden, aber wenn es nötig ist, kann er sehr direkt sein. Und er arbeitet oft allein. Ein Mann wie er kann nicht allzu vielen Menschen vertrauen.«
    Fledderer hob den Kopf wieder, als habe er das Problem damit gründlich durchdacht und sei zu einem Schluß gekommen.
    »Nein«, verkündete er. »Der Schwarze König will dich niemand anderem überlassen. Er will dich selbst überzeugen. Du bist sein Blutsverwandter. Er kennt dich nicht. Bestimmt glaubt er, daß du so bist wie er. Daß du schwächere Charaktere dazu zwingen kannst, dir zu folgen.«
    Gabe mußte lächeln. Das entsprach überhaupt nicht dem Bild, das er von sich selbst hatte. Sein bisheriges Leben war ganz anders verlaufen.
    »Ich bin kein schwacher Charakter!« beschwerte sich Leen.
    »In den Augen des Schwarzen Königs schon«, hielt Fledderer dagegen.
    Gabe seufzte. Er blickte die Rotkappe an. »Du hast gesagt, du würdest mich lieber töten, als zuzulassen, daß ich dem Schwarzen König in die Hände falle. War das dein Ernst?«
    Fledderer warf Gabe einen schrägen Blick zu. Seine Augen waren dunkel, verschlossen und ein bißchen wild. Er verzog den Mund, als wolle er etwas Abfälliges sagen.
    »Ich hoffe«, erwiderte er schließlich leise, »daß du vernünftig genug wärst, deinem Leben selbst ein Ende zu setzen.«
    »Bei den Mächten«, rief Leen aus. »Gabe ist stark genug. Er kann es mit dem Schwarzen König aufnehmen.«
    »Stark genug, um es mit jemandem aufzunehmen, der eine jahrzehntelange Ausbildung hinter sich hat? Der jahrelange Übung darin besitzt, andere zu manipulieren? Ich glaube nicht«, widersprach Fledderer.
    »Also würdest du mich tatsächlich töten«, folgerte Gabe aus Fledderers Worten.
    »Wenn ich befürchten müßte, daß du sein willenloses Spielzeug wirst? Ja!« bestätigte die Rotkappe. »Das weißt du doch. Warum fängst du schon wieder damit an?«
    »Weil ich darüber nachdachte, ob wir

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