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Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Fey 08: Im Zeichen der Schwerter

Titel: Fey 08: Im Zeichen der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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breitete. Sie spürte sein Mißtrauen nur allzu deutlich.
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach sie, »für dich, für Arianna und für die Fey.«
    »Das ist es ja, was ich befürchte«, murmelte Nicholas und setzte sich in Bewegung.

 
20
     
     
    Der Tunnel, durch den Con kroch, führte bergauf. Con runzelte die Stirn. Er war immer noch erschöpft, aber das quälende Schlafbedürfnis hatte nachgelassen.
    Bergauf.
    Und auch hinaus?
    Von der Tunneldecke hingen kleine, frische Spinnweben. Dieser Tunnel war schon früher benutzt worden, aber nach der Ankunft der Fey offensichtlich nicht mehr.
    Hinter sich konnte Con die Fey immer noch bei der Arbeit reden hören. Die kleinen Fey diskutierten darüber, wie sie die Leichen sortieren sollten, und machten sich Sorgen über die fortschreitende Verwesung. Con versuchte wegzuhören.
    Je weiter er vorankroch, desto leiser wurden die Stimmen.
    Schließlich stützte er sich mit einer Hand an der Wand ab und stand auf. Hier war die Decke höher, und sehen konnte ihn auch niemand. Der Tunnel machte einen scharfen Knick nach links und stieg weiter an. Cons Waden waren so verkrampft, daß er sich an die Wand lehnen mußte, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Der Stein war kalt und feucht. Con ging weiter. Seine Schritte hallten von den Tunnelwänden wider, aber ihr Echo klang seltsam gedämpft. Plötzlich wußte Con auch, warum.
    Der Tunnel war eine Sackgasse.
    Aber die Mauer, die ihm den Weg versperrte, bestand nicht aus demselben Stein wie der Rest des Tunnels, sondern aus Ziegeln. Jemand hatte diesen Abschnitt des Tunnels zugemauert.
    Merkwürdig. Seufzend lehnte sich Con gegen die Mauer. Wenigstens konnte er hier ungestört schlafen. Niemand würde ihn suchen. Er konnte sich ausruhen und dann die Fey überraschen. Vielleicht rückten sie sogar in der Zwischenzeit ab, wenn er lange genug schlief.
    Wahrscheinlich war diese Hoffnung vergeblich. Aber Con brauchte dringend irgendeine Hoffnung. Ganz egal, welche.
    Er ließ sich vor der Ziegelmauer zu Boden sinken. Seine linke Hand berührte ein Stück Stoff, und seine Finger betasteten es unwillkürlich.
    Stoff.
    Dieser Tunnel war bis zur Ankunft der Fey benutzt worden.
    Aber während der Invasion hatte bestimmt niemand Zeit gehabt, ihn zuzumauern. Außerdem fühlte sich der Mörtel alt an.
    Schenk mir Klarheit.
    Con schluckte. Er konnte kaum glauben, was ihm durch den Kopf schoß.
    Dies hier war ein Geheimgang, genau wie der, den Servis und er vor vielen Wochen benutzt hatten, um in den Palast zu gelangen. Genau wie der, durch den Sebastian und er geflohen waren.
    Aber dieser Gang hier war nicht allzuweit vom Wasser entfernt. So nah am Wasser befanden sich keine wichtigen Gebäude, jedenfalls nicht in diesem Viertel von Jahn. Auf dem anderen Flußufer hätte Con den Gang für einen Teil des Tabernakels gehalten. Aber das konnte nicht sein.
    Dieser Gang führte woandershin.
    Wahrscheinlich zu einem ausgebrannten Gebäude, obwohl der Rauchgeruch hier schwächer war. Oder vielleicht lauerten die Fey schon über Cons Kopf.
    Schenk mir Klarheit.
    Con seufzte. Einen klaren Gedanken hatte er jetzt immerhin gefaßt. Das war sein Ausgangspunkt, um zu handeln.
    Con drehte sich um und betastete den Spalt zwischen der Steinwand und der Ziegelmauer. Mörtel zerbröselte unter seinen Fingern und regnete auf den Steinfußboden. Con kroch noch näher, hoffte, daß die Fey ihn nicht hören würden, und lehnte sich gegen die Mauer, während er arbeitete. Er ging langsam und methodisch vor, und bald waren seine Fingerspitzen wundgescheuert.
    Vielleicht konnte man den Gang nur von der anderen Seite betreten. Vielleicht saß er hier in der Falle.
    Vielleicht mußte er umkehren und sich den Fey stellen.
    Con seufzte, schloß die Augen und murmelte: »Wie es Gott gefällt.«
    Er meinte es ganz aufrichtig. Wie es Gott gefiel. Con hatte sich redlich bemüht. Er hatte versucht, den König zu warnen. Er hatte versucht, Sebastian zu retten. Er hatte versucht, seine Weisung zu erfüllen.
    Es war seine Schuld, daß er gescheitert war, aber er würde trotzdem nicht aufgeben.
    Soviel konnte er sich selbst versprechen.
    Sich selbst und Gott.
    An der Unterkante der Mauer endeten die Ziegel einige Zentimeter über dem Fußboden. Cons Herz schlug schneller. Also hatte er recht gehabt. Es war wirklich ein Geheimgang. Niemand würde eine Wand so dicht an den Fußboden heranmauern und dann ein paar Zentimeter darüber aufhören. Das ergab keinen Sinn.
    Es sei

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