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Fey 09: Die roten Klippen

Fey 09: Die roten Klippen

Titel: Fey 09: Die roten Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Treffen der Weisen teilnehmen.
    Viel zu tun.
    Sie nahm den letzten Schluck Tee und stellte die Tasse zurück auf die Theke. Dann erregte etwas am Rand ihres Gesichtsfelds ihre Aufmerksamkeit.
    Ein Aufblitzen.
    Pausho hob den Kopf. Ihr stockte der Atem.
    Der Hügelkamm sah anders aus als sonst. Irgendwie höher. Seine Oberfläche schien sich zu bewegen, als sei sie mit Vögeln bedeckt, die im Wind schwankten. Noch einmal blitzte etwas auf, und da begriff Pausho.
    Das Licht der aufgehenden Sonne brach sich auf Metall.
    Paushos Mund war wie ausgetrocknet, und die Übelkeit überfiel sie erneut mit voller Wucht. Sie kniff die Augen zusammen und konnte einzelne Gestalten unterscheiden.
    Hochgewachsene Gestalten.
    Was hatte Matthias gesagt? Daß die drei Langen vor drei Tagen nur die ersten Vorboten gewesen seien. Es gab eine ganze Armee von Langen auf der Insel, die »Fey« hießen. Und Matthias, dieser Abkömmling der Dämonen, fürchtete sich sogar vor ihnen.
    Ein Langer, der sich vor anderen Langen fürchtete.
    Er hatte gesagt, sie seien sehr mächtig.
    Pausho fühlte sich elend. Die ganze Stadt fühlte sich elend. Hatte das etwa schon etwas mit diesen Fremden zu tun?
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wußte Pausho nicht, was sie tun sollte. So wie es aussah, waren dort oben auf dem Hügel Hunderte von Langen. Gewiß hatten sie sich nicht ohne Grund dort aufgestellt.
    Sie wollten die Stadt angreifen, so wie es die Worte prophezeiten.
    Pausho hatte immer angenommen, damit sei eine Bedrohung von innen, aus den eigenen Reihen, gemeint, aber die Gefahr schien von außen zu kommen. Darauf war sie nicht vorbereitet.
    Sie holte tief Luft und zwang sich nachzudenken. Natürlich war sie vorbereitet. Es spielte keine Rolle, ob die Langen aus Constantia selbst kamen oder von außerhalb. Auf die Ankunft der Langen hatten sich ihre Landsleute ein Leben lang vorbereitet, ebenso wie ihre Eltern und Großeltern.
    Constantia wußte genau, wie es sich angesichts der Gefahr verhalten mußte.
    Pausho hielt jeden an, der vorbeikam, und befahl ihm: »Such die anderen Weisen. Bring sie zu mir. Sofort.«
    Aber sie hielt den Blick dabei die ganze Zeit auf den Hügel gerichtet. Wahrscheinlich standen die Langen schon dort, seit ihr am Morgen zum ersten Mal so schrecklich übel gewesen war.
    Beinahe hätten die Langen sie überrumpelt.
    Aber nur beinahe.

 
16
     
     
    Matthias haßte es, im Bett zu liegen. Aber er fühlte sich immer noch schwächer als je zuvor in seinem Leben. Marly hatte einen Berg Kissen hinter ihm aufgetürmt und ihn dann allein gelassen, damit er schlafen konnte. Matthias war tatsächlich eingenickt, aber es war ein unruhiger Schlaf gewesen. Alle seine Träume handelten von Feuer und waren so lebhaft, daß der letzte ihn wieder hatte aufschrecken lassen.
    Matthias sah sich nach Marly um, aber er war allein. Wahrscheinlich war Marly in der Küche und machte Frühstück für die anderen. Matthias stieg der warme Duft von Haferbrei und Marlys Spezialtee in die Nase. Er war zwar nicht hungrig, aber das interessierte Marly ohnehin nicht. Sie würde ihn auf jeden Fall zum Essen zwingen.
    Matthias hatte Denl ausgeschickt, um festzustellen, ob sein Schwächeanfall etwas mit den Fey zu tun hatte. Denl hatte die Umgebung des Hauses und den Himmel abgesucht und war mit der Meldung zurückgekehrt, daß nichts Ungewöhnliches zu sehen sei. Genaugenommen hatte er überhaupt nichts gesehen.
    Aber da war es kurz vor Sonnenaufgang und noch dunkel gewesen. Sobald die anderen mit dem Frühstück fertig waren, wollte Matthias Denl ein zweites Mal losschicken.
    Diese merkwürdige Schwäche war keine gewöhnliche Krankheit.
    Vielleicht war es eine verspätete Reaktion darauf, daß er dort oben auf dem Berg nur mit knapper Not dem Tod entronnen war. Jewel hatte ihre Finger um seinen Hals gekrallt und ihm die Luft abgeschnürt. Fast wäre er bewußtlos geworden, vielleicht war er es tatsächlich schon gewesen. Von dem Augenblick an, in dem er Jewels Gesicht erkannt hatte, konnte er sich an nichts mehr genau erinnern. Die Erinnerung setzte erst wieder ein, als man ihn den Berg hinuntertrug. Eine Tote, eine Frau, die er mit eigenen Händen ermordet hatte, hatte ihn fast umgebracht. Vielleicht hatte sie ihm dabei die Lebenskraft geraubt. Vielleicht war sein Lebensgeist durch seinen Hals in ihre Hände gewandert.
    Die anderen hatten Jewel nicht sehen können. Vielleicht war sie ja eine Art Geist, der nur ihm erschienen war.
    Aber so hatte Matthias sich

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