Fey 09: Die roten Klippen
ein.
»Aber in meinen Adern fließt kein Fey-Blut«, sagte Nicholas. »Mach dir um mich keine Sorgen.«
Coulter warf Adrian einen Blick zu, den der Inselbewohner lächelnd erwiderte. »Um mich auch nicht«, fügte er hinzu. »Der Tabernakel hat mir nie geschadet, höchstens einige seiner Lehren.«
Jewel streichelte Nicholas’ Wange. Ihre Finger fühlten sich kühl und tröstlich an. »Ich werde die Höhle ebenfalls verlassen«, bemerkte sie.
Nicholas genoß ihre Berührung. »Das ist ganz in meinem Sinne«, erwiderte er. »Ich weiß nicht, was einem Mysterium gefährlich werden könnte.«
»Nichts«, beschwichtigte Jewel. »Abgesehen von den Mächten. Und dies hier ist ein Ort der Macht. Aber ich will verhindern, daß man uns überrumpelt. Ich werde ebenfalls die Armee im Tal im Auge behalten und euch rechtzeitig warnen. Vielleicht gelingt es mir auch, etwas über Rugads Pläne herauszufinden.«
»Sei vorsichtig«, mahnte Nicholas.
Jewel lächelte. »Das sollte ich eher zu dir sagen.«
»Das hat Arianna schon erledigt.«
Jewels warme Lippen küßten ihn sanft. »Paß einfach gut auf dich auf.«
Nicholas nickte, aber er konnte nicht sprechen. Gabe hatte recht: Jeder von ihnen mußte ein Risiko eingehen. Auch er. Er würde die Schätze dieser Höhle erforschen. Die Kugeln waren nützlich, aber sie allein reichten als Waffen nicht aus, ebensowenig wie die Schwerter. Das Weihwasser taugte nichts mehr. Aber vielleicht konnten sie die Edelsteine einsetzen. Und wenn es ihm gelang, die Bedeutung der Wandteppiche zu ergründen, konnte auch das ihnen weiterhelfen.
»Ich tue, was ich kann«, versicherte er Jewel, aber er wußte selbst nicht, ob er seine Arbeit in der Höhle oder sein eigenes Überleben damit meinte.
Nicholas hoffte, daß er alle Rätsel dieser Höhle lösen konnte, ohne sich selbst dabei in Gefahr zu bringen, aber er bezweifelte es. Diesmal war er das nächstliegende Opfer. Arianna und Gabe konnten es auch ohne ihn schaffen, besonders, wenn Jewel ihnen beistand.
Hoffentlich kam es nicht soweit.
Aber das war leider ziemlich unwahrscheinlich.
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