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Fey 10: Das Seelenglas

Fey 10: Das Seelenglas

Titel: Fey 10: Das Seelenglas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Coulters Arm und verspürte dabei so etwas wie einen Schlag. Sie wollte ihn gern mehr berühren und mußte sich stets zurückhalten, damit sie sich nicht in seine Arme warf.
    »Wir dürfen uns nicht streiten«, sagte sie. »Wir müssen uns einen Plan überlegen.«
    »Wir warten auf Jewel«, erwiderte ihr Vater. »Sie wird gleich zurück sein.«
    Arianna nickte. Fledderer folgte der Unterhaltung aufmerksam, eine Hand am Schwertknauf. Leen war immer noch draußen. Adrian saß auf den Stufen, die am weitesten von ihnen entfernt waren. Wie es aussah, war er mit den Vorräten beschäftigt gewesen, den Dingen, die sie nicht einmal berühren durfte.
    Sie hatte nie richtig begriffen, was sie bei einem Kampf eigentlich tun sollte. Einmal hatte sie ihren Vater mit der Bemerkung aufgezogen, ihre Rolle bestünde offensichtlich darin, ganz hinten in der Höhle zu sitzen und hübsch auszusehen. Er hatte sie nur angesehen und dann mit einigem Ernst geantwortet: Stimmt. Da hast du recht.
    Arianna verstand die Notwendigkeit, daß sie sich im Hintergrund hielt. Ihr war durchaus klar, daß sie und Gabe in gewisser Hinsicht die Hauptgewinne bei diesem Spiel waren. Aber sie wußte auch, daß sie, falls jemand die Höhle betreten würde, der dort nicht hingehörte, versuchen würde, ihn zu vertreiben. Jedes andere Verhalten würde ihr strikt gegen den Strich gehen. Sosehr sie sich auch bemühte, einige Charakterzüge, die hier nicht angebracht zu sein schienen, zu verändern – so ganz konnte sie sich nicht umkrempeln.
    »Sie ist wieder da«, sagte Gabe und sah dabei Arianna an. Er sah sie oft an, wenn er dolmetschte, als fühlte er sich schuldig, daß sie es nicht selbst hörte, daß ihre Mutter entschieden hatte, für sie nicht sichtbar zu sein.
    Gabe lauschte aufmerksam der Unterhaltung, die Ari nicht hörte. Coulter war näher zu ihr gerückt. Sie wußte, daß er ebenso wie sie darunter litt, Aris Mutter nicht sehen zu können. Er hatte es ihr gesagt.
    »Und?« Ari konnte nicht länger warten.
    Gabe hielt beschwichtigend die Hand hoch. Ihr Vater beugte sich näher heran. Auf seinem Gesicht lag der eigenartig sanfte Ausdruck, den es immer annahm, wenn ihre Mutter in der Nähe war. Er sah jünger und verletzlicher aus, als Ari ihn je zuvor gesehen hatte.
    Auch das gefiel ihr nicht besonders.
    »Sie sagt«, erklärte Gabe langsam, als wartete er noch darauf, daß sie ihren Satz beendete, »es war tatsächlich der Schwarze König. Sie gratuliert dir zu deinen guten Augen. Sie sagt, die Fey hätten einen kompletten Schlachtplan ausgearbeitet, der sowohl die Stadt Constantia als auch diesen Berg beinhaltet.«
    »Wissen die Leute von Constantia denn Bescheid?« fragte ihr Vater, noch bevor Gabe geendet hatte. »Können wir ihnen irgendwie helfen?«
    »Sie sind darauf vorbereitet«, antwortete Gabe.
    »Was ist mit uns?« wollte Arianna wissen. »Was haben sie mit uns vor?«
    »Der Schwarze König wird die Schlacht anführen«, sagte Gabe.
    »Das kann er nicht tun!« rief Coulter dazwischen. »Ich dachte, die Regel Blut gegen Blut verbietet so etwas?«
    »Nicht, wenn sein Ziel darin besteht, äh … mich und Arianna zu holen«, sagte Gabe. Er zögerte immer ein wenig beim Dolmetschen, wenn er über den eigenen Namen stolperte und dann rasch ein »mich« einfügte. Das machte die Angelegenheit etwas umständlich.
    »Er wird ungemein vorsichtig vorgehen müssen«, sagte ihr Vater.
    »Wir auch«, erwiderte Gabe. Arianna wußte nicht genau, ob er für sich oder für ihre Mutter sprach. »Zumindest Ari und ich.«
    Also sprach er wohl für sich.
    Offensichtlich stimmte ihre Mutter mit seinen Worten überein, denn sie sagte nichts. Wenn sie anderer Meinung war, meldete sie sich stets gleich zu Wort.
    »Dann müssen wir also zur Schlacht schreiten«, sagte ihr Vater. Er schien in diesem Augenblick größer zu werden, als habe auch er sehnlich darauf gewartet. Dann sah er Coulter an. »Bist du bereit für Phase eins?«
    Coulter schluckte. Er schien von ihnen allen der einzige zu sein, der nicht glücklich darüber war, daß die Warterei ein Ende hatte. »So bereit, wie es nur geht«, antwortete er.
    »Adrian, du hast erste Wache draußen«, sagte Nicholas. Ari warf ihm einen raschen Blick zu. Dieser Teil des Plans gefiel ihr überhaupt nicht. Nur einer von ihnen würde draußen sein, aber Coulter sollte diese Person vervielfachen, so daß dieser eine von weitem wie eine ganze Armee aussah. Außerdem war derjenige durch die Vervielfältigungen schwerer

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