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Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Titel: Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Abschlussprüfungen normalerweise gestattete.
    Er drückte die Beratertaste an seinem Platz. Der Aufseher warf ihm einen scharfen Blick zu, schaltete sich in die Verbindung und der Kontakt zu Anels Geschichtslehrer wurde hergestellt.
    Als er den kurzen Text der Frage las, wurde er blass.
    Soll ich für die Antwort alle mir bekannten Fakten einbeziehen?, schrieb Anel auf das Display.
    Der Blick seines Lehrers wirkte fast panisch. Ich nehme an, Erhabene Hoheit, es wird nicht nötig sein, allzu ausführlich zu antworten, schrieb er. Alles, was wir im Rahmen der Prüfungsvorbereitungen abgedeckt haben, dürfte hinreichend sein.
    Danke, schrieb Anel und der Kontakt wurde aufgehoben. Bevor der Bildschirm dunkel wurde, sah er, wie sich sein Geschichtslehrer besorgt jemandem außerhalb der Kamerareichweite zuwandte.
    Nachdem er auf den Sensor seines Laserstiftes gebissen, und der ausgelöste Strahl einen schwarzen Flecken auf dem Holztisch hinterlassen hatte, begann er erneut: Die Abdankung Kaiser Rinardons beruhte in erster Linie auf der Unzufriedenheit zweier wichtiger Gruppierungen: des Hochadels und der herstellenden Industrie. Der Hochadel beklagte weitreichende Einschränkungen seiner Entscheidungskompetenzen und darüber hinaus die Weigerungen des Kaisers, weiterhin drei kostenlose Mahlzeiten an die am Hof weilenden Noblen ausgeben zu lassen. Die Industrie kritisierte Forschungs- und Vertriebshindernisse, die sie der konservativen Einstellung des Kaisers zu Qualität und Verarbeitung der Rohstoffe zuschrieb …
    Jemand kam den Gang zwischen den Einzeltischen entlang. Anel sah auf.
    Zwei Mitglieder der Prüfungskommission in ihren violetten, rot verbrämten Roben blieben neben ihm stehen und verneigten sich, ehe einer von beiden die Hand nach dem Umschlag ausstreckte. »Eure Erhabene Hoheit erlauben.«
    Er begutachtete den Umschlag von beiden Seiten, nahm nach einer weiteren Verbeugung die Seite mit der Prüfungsfrage, las die wenigen Zeilen und bekam ungesunde rote Flecke auf den Wangenknochen. Ohne ein Wort drehte er sich um, stürmte bis zum Aufseher und zischte ihm etwas ins Ohr. Er legte ihm die Prüfungsfrage vor und auch der Aufseher lief rot an, nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte. Er schüttelte heftig den Kopf.
    »Der Prinz hat gespickt«, flüsterte hinter Anel der junge Earl Gwen dem sechzehnjährigen Grafen Vendrell zu.
    Anel drehte sich um und ein Blick aus seinen dunklen Augen ließ Earl Gwen schnell wieder auf seine eigenen Prüfungsunterlagen sehen.
    Der Vertreter der Prüfungskommission stand erneut an Anels Tisch und verneigte sich. » Würden Eure Hoheit die Güte haben, mit uns nach draußen zu kommen? Es scheint ein bedauerliches Versehen vorgekommen zu sein.«
    Anel schob seinen Stuhl zurück, schaltete den Laserpen aus und folgte den Mitgliedern der Prüfungskommission.
    Die schwere Tür glitt lautlos ins Schloss.
    Beide Männer verbeugten sich noch tiefer als bisher vor Anel. »Ist die Frage erlaubt, Erhabene Hoheit, ob Euch irgendetwas als ungewöhnlich aufgefallen ist, als Euch der Umschlag gegeben wurde?«
    »Nichts«, sagte Anel.
    »War der Umschlag versiegelt und das Siegel unverletzt?«
    »Soweit ich das beurteilen kann, ja.«
    »Nun, es scheint, Erhabene Hoheit, dass durch ein Versehen ein nicht originales Blatt mit einer nicht originalen Prüfungsaufgabe an Euch ausgegeben wurde.«
    »Das ist mir auch schon in den Sinn gekommen.«
    »Wir werden selbstverständlich umgehend zu klären versuchen, wie es zu einem so schwerwiegenden Zwischenfall kommen konnte. Bis dahin möchten wir Eurer Erhabenen Hoheit die Frage unterbreiten, ob Eure Erhabene Hoheit es akzeptieren würde, nach der Mittagspause mit der originalen Prüfungsfrage zu beginnen, obwohl dadurch der Zeitvorsprung verloren gehen würde.«
    »Den man mir wird anrechnen müssen. Ist es nicht so?«, fragte Anel kühl.
    »Gewiss, Hoheit.«
    »Dann werde ich nach dem Mittagessen beginnen.«
    Die Männer bedankten und verneigten sich einige Dutzend Male, um dann mit wehenden Roben durch die Glastüren zum Saal der hohen Prüfungskommission zu eilen. An der Treppe wartete Anels Geschichtslehrer.
    »Ich weiß wirklich nicht, Erhabene Hoheit, wie so etwas geschehen konnte. Ich werde umgehend Seiner Allerhöchsten Erhabenheit eine Nachricht über diese Ungeheuerlichkeit zukommen lassen.«
    »Nein, Meister Preslin, das werdet Ihr unterlassen! Heute Nachmittag bekomme ich die eigentliche Aufgabe und damit gut.«
    »Erhabene Hoheit!

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