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Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition)

Titel: Fiasko Royal - Agenten der Galaxis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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gelesen.«
    Silas Mayar betrachtete die Zeitschrift, als entrolle sich darunter eine Klapperschlange. Er lächelte gezwungen. »Und wie heißt du, neugieriger Freund?«
    »Padrin.«
    »Padrin und wie noch?«
    »Auf Ennon trägt man keine Familiennamen, es sei denn, man ist bürgerlich oder adlig.«
    »Ah, und das bist du nicht?«
    Padrin schüttelte den Kopf. »Meine Eltern haben all ihre Ersparnisse zusammengekratzt, um mir eine Stelle im goldenen Quartier zu verschaffen, ein Familienname gehört nicht dazu.«
    »Was kostet so eine Stelle am Hof?«
    Padrin errötete. »Meine Eltern haben etwa fünfzigtausend Real bezahlt.«
    »Für was für eine Position?«
    Padrin errötete noch tiefer. »Spülhilfe«, sagte er. »Aber ich bin aufgestiegen. Ich konnte meinen Eltern das Geld zurückzahlen.«
    »Was bist du jetzt?«
    »Direkter Assistent des Meisters.«
    »Und als der wischt du hier Arbeitsflächen in Rekordzeit? Du willst mich wohl auf den Arm nehmen.«
    »Äh, mein Meister ist zurzeit … beurlaubt und ich wollte … ein paar Erfahrungen machen.« Padrin kam ein Einfall. »Und sonst hätte ich die Messe nicht sehen können.«
    Silas setzte sich neben ihn. »Sag mir, Padrin, ist nicht ein gewisser Maître D’ ete an den Hof berufen worden?«
    Padrin nickte.
    »Ist er auch angekommen?«
    »Ja.«
    »Und da ist er nicht aufgestiegen?«
    »Doch«, sagte Padrin.
    »Ah.«
    »Kennst du ihn?«, fragte Padrin.
    »Ich habe mit ihm gearbeitet. Der Maître war ein allgemein anerkannter Küchenkünstler, da hab ich mich gefragt, ob er reüssiert ist?«
    »Was bedeutet das Wort?«, erkundigte sich Padrin.
    »Es bedeutet, dass er nach oben kommt, Anerkennung findet. Hatte er Gelegenheit, für die kaiserliche Familie zu kochen?«
    »Hatte er.«
    »Und der kaiserlichen Familie geht es … so wie allen anderen, die seine Kreationen kosten durften?«
    »Seine Kreationen fanden Anklang«, bestätigte Padrin.
    »Aber dann fiel er in Ungnade?«
    »Nein«, sagte Padrin. »Keineswegs.«
    »Ah.«
    »Bald sind wir wieder dran«, sagte Padrin. »Ich gehe schnell eine Toilette suchen. Bis gleich.« Er lief die viel zu langsame Gleittreppe hinunter, ging an den Toiletten vorbei, schob sich auf den Hochstuhl vor einer öffentlichen Medienstation, schob seine Barcard in den Schlitz und gab Maître D’ete als Suchbefehl ein. Das Gerät bot ihm die Auswahl zwischen rund dreitausend Einträgen. Als erste Nachricht erhielt er fünf sachliche Zeilen über die Berufung des Küchenmeisters an den kaiserlichen Hof. Dahinter fand Padrin hauptsächlich Zeitschriftenartikel mit Rezepten, die achtzehn Kochbücher, die der Maître herausgegeben hatte, und schließlich den Link zur persönlichen Homepage. Als er um die Verbindung bat, teilte ihm die Computerstimme mit, die Seite sei deaktiviert. Padrin ließ sich stattdessen die fünf frühesten Eintragungen geben, die bereits mehrere Jahre alt waren.
    Und dort wurde er fündig.
    In einer Ausgabe des Küchenmagazins »Xerxes delikat« stand in einem kleinen Kästchen neben der Abbildung eines überbackenen Hummerschwanzes: Preisgekröntes Rezept des Jungstars Maître D’ete (eigentlich Silas Mayar), das Ihre Abendeinladung unvergesslich machen wird. Die limonigen Komponenten zusammen mit dem interessanten Aroma der legesischen Minze verleihen dem zarten, gedämpften Hummer den letzten Schliff.
    Padrin bat den Computer, den Bildschirm auf das Startbild zurückzusetzen und versuchte über teuren Lichtfunk Minkas zu erreichen, doch bekam er keine Verbindung. Also kehrte er in den Warteraum zurück, setzte sich neben Silas und beschloss, bei der Unterhaltung über Kochkünste keinesfalls Hummerschwänze zu erwähnen. Da Adrian so etwas Pompöses und letztlich Einfallsloses nie auf den Tisch brachte, fiel ihm das nicht schwer.
     
    *
     
    Minkas sah nach einer Weile, dass Padrin ihn von Xerxes aus zu kontaktieren versucht hatte, sagte sich, eine Nachricht von dort könne keinesfalls wichtig sein, und steckte den Kommunikator weg, denn er führte gerade ein Gespräch mit einem Koch.
    Er erinnerte sich an Cordelieffs leutselige Art bei ihrem ersten Gespräch, aber ebenso gut an die Beschuldigungen, die vor der Tür der kaiserlichen Suite gefallen waren, als alle befürchteten, Prinz Anel sei ermordet worden. Deshalb hatte er wenig Lust, Fingerspitzengefühl zu zeigen. »Jetzt spuckt es endlich aus. Wer steckt hinter der ganzen Sache?«
    »Welcher Sache, Exzellenz?«, fragte Cordelieff vorsichtig.
    Minkas setzte

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