Fibromyalgie endlich erkennen

die Behandlung wird auch darin liegen, die Ressourcen der Betroffenen – alles, was an Eigenkräften vorhanden ist – zu mobilisieren und zu reaktivieren, um das Leben möglichst angenehm zu gestalten.
    Baron von Münchhausen
    Mut und Selbstvertrauen wiedergewinnen
    Dem Betroffenen obliegt daher in der Auseinandersetzung mit der Erkrankung die Hauptarbeit. Erinnern Sie sich an die abenteuerlichen Geschichten des Barons von Münchhausen?
    »Ein anderes Mal wollte ich über einen Morast setzen, der mir anfänglich nicht so breit vorkam, als ich ihn fand, da ich mitten im Sprunge war. Schwebend in der Luft wendete ich daher wieder um, wo ich hergekommen war, um einen größeren Anlauf zu nehmen. Gleichwohl sprang ich auch beim zweiten Mal noch zu kurz und fiel nicht weit vom anderen Ufer bis an den Hals in den Morast. Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines eigenen Armes mich an meinem eigenen Haarzopfe, samt dem Pferde, welches ich fest zwischen meine Knie schloss, wieder herausgezogen hätte.«
    Sie sollen natürlich nicht auf Kanonenkugeln in feindliche Lager fliegen und Luftakrobatik machen, aber den Mut und das Selbstvertrauen erwerben, Ihren Lebensplan selbst zu gestalten, Ihre Gesundheit und Krankheit selbst zu beeinflussen. Dieses Buch kann Ihnen dazu erstes Rüstzeug und Anregungen an die Hand geben. Entscheidend wird für Sie sein, was Sie selbst tun.
Therapie ist nicht Heilung
    Verkürzt heißt das: Nicht mit einer Wunderpille, sondern mit einer Vielzahl kleiner Schritte geht es in Richtung Krankheitsverbesserung. Leider sind wir noch weit davon entfernt, die Krankheit heilen oder eine völlige Schmerzfreiheit erreichen zu können. Das realistische Behandlungsziel heißt, mit der Krankheit, mit den Schmerzen und Beschwerden besser zurechtzukommen.
    Die Betroffenen müssen akzeptieren, dass sie – aus welchen Gründen auch immer – die Veranlagung haben, auf bestimmte Belastungssituationen mit den Symptomen der Fibromyalgie zu reagieren. So wie der Körper anderer Menschen auf Belastungen mit unerträglichen Kopfschmerzen oder Ekzemen antwortet, reagieren Sie mit Verspannung, Muskelschmerzen, Bauchschmerzen und schneller Erschöpfung.
    Im nächsten Schritt muss es darum gehen, sich diese Belastungssituation bewusst zu machen und zu entschärfen. Außerdem sollten die krankheitsverschlimmernden Faktoren abgebaut und die Faktoren gestärkt werden, die zu einer Linderung der Beschwerden beitragen.
Übungen bei Rückenproblemen
    Wer Rückenprobleme hat, sollte sich öfter mal dehnen und strecken und im Alltag seine Haltung und Position immer wieder wechseln. Geeignete Übungen helfen, die Körperwahrnehmung zu schulen, die Rückenmuskulatur zu kräftigen und den Bewegungsorganismus zu stabilisieren.
    Übung 1: Katzenbuckel und Pferderücken . Hierzu knien Sie sich auf eine Matte, setzen Sie sich auf Ihre Fersen und arbeiten sich auf den Händen möglichst weit nach vorn vor. Das Gesäß bleibt dabei auf den Fersen. Heben Sie nun den Po über die Knie und setzen Sie die Hände unter den Schultern am Boden auf. Nun haben Sie den Vierfüßlerstand erreicht. Machen Sie jetzt den Rücken rund wie zu einem Katzenbuckel: Das Kinn berührt das Brustbein. Anschließend heben Sie Becken, Brustkorb und Kopf und lassen dabei den Rücken nach unten sinken (der Pferderücken).
    Nach fünf Wiederholungen dieser Übung gehen Sie wieder in den Vierfüßlerstand, jetzt mit geradem Rücken. Dabei sind der Bauch angespannt und die Ellbogen leicht gebeugt. Nun verstärken Sie mitdem rechten Arm und dem linken Knie den Druck in den Boden und wechseln im Atemrhythmus zum linken Arm und zum rechten Knie. Der Bodenkontakt bleibt immer bestehen. Eine Steigerungsmöglichkeit ist gegeben, wenn Sie die nicht belasteten Extremitäten leicht vom Boden abheben, ohne dass sich die Hüfte verdreht. Das ganze fünf Mal wiederholen.
    Übung 2 : Die zweite Übung beginnt in Rückenlage. Die Füße stehen in hüftbreitem Abstand auf dem Boden. Nun wird der Bauch kurz gemacht, d. h., der Rücken nähert sich dem Boden. Legen Sie die Arme neben dem Körper ab und heben Sie das Gesäß. Die optimale Position haben Sie erreicht, wenn der Bauch kurz bleibt und Schulten, Hüftgelenke und Knie sich in einer Linie befinden. Halten Sie diese Position über fünf tiefe Atemzüge und wiederholen Sie das Ganze drei Mal.
    Übung 3 : Für die dritte Übung gehen Sie wieder in die Ausgangsstellung wie bei Übung 2 und schieben