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Fida (German Edition)

Fida (German Edition)

Titel: Fida (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Maucher
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durchzugehen. Als Laura ihn fragte, was er studiert, grinste er schief und antwortete: „Psychologie“. Um weiteren Fragen ihrerseits entgegenzuwirken und als würde er die Antwort nicht schon lang kennen, fragte er sie, wo sie hin müsse.
    „Soll ich dich nach Hause begleiten? Zur Sicherheit, falls der Spinner wiederkommt?“, bot er scheinbar besorgt an, nachdem sie ihr Ziel genannt hatte.
    „Echt, würdest du? Das wäre wahnsinnig nett von dir! Ein wenig Schiss hatte ich nämlich schon, bevor du aufgetaucht bist.“ Dankbar nahm sie sein Angebot an und schenkte ihm ein strahlendes, vertrauensvolles Lächeln.
    Ursprünglich hatte er sich die Sache viel schwerer vorgestellt. Aber es ging so einfach - als wäre er eine Spinne, die ein perfides Netz gespannt hatte. Laura war in dem Fall die Fliege, deren Flugbahn sie, bestimmt durch eine besonders missgünstige Brise, geradewegs in die Falle hinein trieb. Aufregung ging mit dieser unverhofften Entwicklung einher, wirkte wie ein Aufputschmittel, ließ seine Kehle ganz trocken und seine Hände feucht werden.
    Als sie ihm dann noch erzählte, wie eilig sie es eigentlich hatte, bot er ihr an, auf seinem Gepäckträger mitzufahren.
    „Hock‘ dich hinten drauf, dann fahr‘ ich dich kurz heim.“, schlug er vor, mit vor Aufregung leicht brüchiger Stimme.“ Könnte ein bisschen holprig werden, aber wenn du dich gut festhältst, wird es schon gehen. So sind wir auf jeden Fall viel schneller.“ Der warme Griff ihrer Hände, die sie locker auf seine Hüften legte, hatte eine erregende Wirkung auf ihn. Seine Nervosität stieg weiter an, als sie in seine Straße einbogen.
    Jetzt oder nie , dachte er, als er unvermittelt die Straße verließ, unsanft über den Gehweg bretterte und zum Haus abbog.
    „Ich kenne eine Abkürzung!“, rief er nach hinten, während er den Weg zur Rückseite des Hauses entlang fuhr. Laura hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Ihre Hände klammerten sich nun fast schmerzhaft um seine Hüften.
    Hinter dem Haus bremste er scharf ab, blieb ruckartig stehen. Ihr Griff lockerte sich. Mit einem erschrockenen Aufschrei rutschte sie vom Gepäckträger und fiel hinter dem Drahtesel zu Boden.
    Schnell stieg Tom vom Rad und ließ es achtlos ins Gebüsch neben der Treppe fallen, welche zur Hintertür des Hauses hinauf führte. Laura war gerade dabei, sich wieder hochzurappeln. Scheinbar hilfreich streckte er ihr die Hand entgegen, zog sie nach oben und zu sich heran. Lauras Augen weiteten sich, ob aus Überraschung oder vor Schreck konnte er nicht sagen. Mit einem auffordernden „Komm, ich will dir etwas zeigen!“, machte er ein paar Schritte in Richtung Treppe, versuchte sie mit sich zu ziehen. Doch statt mit ihm zu kommen blieb Laura stehen – allmählich meldete ihr Instinkt, dass hier etwas nicht stimmte. Sie versuchte sich loszureißen. Doch es war zu spät. Bevor sie reagieren oder gar protestieren konnte, drehte Tom sich zu ihr um und holte zum ersten Schlag aus. Fassungslos und entsetzt blickten ihn ihre großen Augen an, während er sofort einen zweiten Schlag hinterherschickte und einen dritten, noch bevor sie versuchen konnte, vor ihm davonzurennen. Laura riss schützend die Arme vors Gesicht, während er nochmals nachsetzte. Er schlug hart zu, voller Brutalität, brachte sie ins Wanken, sodass sie gegen die Hausmauer taumelte. Mit einem Schwinger in den Solarplexus nahm er ihr den Atem. Es musste schnell gehen und er musste effektiv sein. Das Adrenalin pumpte durch seine Adern, als er sie im Nacken und an den Haaren packte und brutal hinter sich her zerrte, die wenigen Treppenstufen hinauf, während sie sich noch vor Schmerz krümmte. Sein Herz raste, während sie durchs Haus schleifte, den schmalen Flur entlang, in dem sie langsam wieder zu Atem kam und in dem ihre Schreie gellend widerhallten. Am Ende des Flurs stieß er Laura die Treppe hinunter, in den Raum im Keller, den er für sie vorbereitet hatte. Eine alte, versiffte Matratze mit einem Latexbezug lag darin, von oben heruntergeschleppt. Einen Eimer für ihre Notdurft hatte er ebenfalls hineingestellt. Er schepperte blechern, als sie unten aufschlug und gegen ihn prallte.
    Schon vor Wochen hatte er mit den Vorbereitungen begonnen. Eigentlich waren sie noch gar nicht ganz abgeschlossen. Stockdunkel war es dort unten, Beleuchtung gab es keine, zumindest keinen Lichtschalter, den man einfach nur umlegen musste. Für den Generator hatte er jetzt keine Zeit. Darum nahm er die

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