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Fida (German Edition)

Fida (German Edition)

Titel: Fida (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Maucher
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Motorengeräusch eines vorbeifahrenden Autos, war nichts zu vernehmen. Sein Grinsen wurde breiter. Alte Eierkartons, Teppich aus den oberen Stockwerken, halb vergammelte Schaumstoffmatratzen… Mit diesen und anderen Materialien hatte er, was eine verdammte Plackerei war, die Außenwände des Kellerraums gedämmt, dicke Holzplanken davor genagelt und danach mit einem auf höchste Lautstärke gedrehten Radio die geräuschabsorbierende Wirkung getestet. Im Augenblick wollte er nur auf Nummer sicher gehen, alles richtig machen, Anfängerfehler vermeiden. Also wartete er, bis das Motorengeräusch verklungen war, lauschte angestrengt und stellte zufrieden fest, dass wirklich kein Laut nach draußen drang.
    Wieder zurück im Haus ging er zur Kellertür und hörte zu, wie aus den spitzen Schreien langsam ein verzweifeltes, verängstigtes Wimmern wurde. Zielstrebig ging er durch die Küche, in den Nebenraum, in den er den Generator gestellt hatte. Von dem führte ein Kabel hinunter ins Verlies, wo es eine nackte Glühbirne an der Decke mit Strom speiste. Energisch zog er am Anlasser. Doch der Generator gab nicht mehr als ein stotterndes Geräusch von sich, wollte ums Verrecken nicht anspringen, egal wie fest er zog. Er hatte wohl vergessen, das Benzin aufzufüllen, nachdem er den Generator zuletzt benutzt hatte. Genauso wenig hatte er daran gedacht, neues zu besorgen. Wütend auf sich selbst trat er gegen den leeren Kanister, der klappernd umfiel.
    „So eine Scheiße!“, fluchte er lautstark vor sich hin.
    Er beschloss, noch einmal kurz nach dem Mädchen zu sehen und am nächsten Tag wiederzukommen. Von unten drang noch immer das leise Wimmern durch die Tür. Er entriegelte sie, schaltete die Taschenlampe ein und stieg die Treppe hinunter. Kaum erklangen seine Schritte, war das Mädchen mucksmäuschenstill. Als ob sie sich vor ihm verstecken wollte; versuchte wohl so tun, als wäre sie überhaupt nicht da.
    Der Lichtstrahl fand die Matratzenecke. Toms Laune hob sich schlagartig, als er das Objekt seiner Begierde im Lichtstrahl einfing. Sie kauerte auf der Matratze, die Beine eng an den Körper gezogen und starrte ängstlich in seine Richtung. Er leuchtete ihr mitten ins Gesicht, welches sie, geblendet von der plötzlichen Helligkeit, eilig abwandte. Abschirmend hielt sie ihm ihre ausgestreckte Hand entgegen, blinzelte heftig und versuchte wohl, die Person hinter der Lampe zu erkennen.
    „Bitte, was willst du von mir? Willst du Geld? Meine Eltern werden bezahlen was du willst! Aber bitte, lass mich gehen! Bitte!“, begann das Mädchen nun zu betteln, mit tränenerstickter Stimme. Mit echter Angst, die darin mitschwang! Tom spürte schon, wie sich in seiner Hose etwas zu regen begann.
    „Schhh…“, zischte er leise. „Dazu kommen wir noch. Morgen. Ich muss zuerst noch etwas erledigen.“ Er ließ den Strahl der Taschenlampe über den Boden gleiten, bis er den Eimer fand, den Laura beim Sturz von der Treppe umgestoßen hatte. Er ging die paar Schritte zu ihm hin, hob ihn auf und stellte ihn dann ans Fußende der Matratze. „Falls du mal musst“, informierte er sie kurz und bündig, bevor er sich wieder abwandte und zur Treppe zurückging. Er stieg hinauf und leuchtete, als er oben angekommen war, noch einmal zurück zu Laura.
    „Schlaf gut!“, wünschte er ihr. „Morgen früh komme ich dich besuchen und bring dir was zum Frühstücken mit.“
    Lauras Angst, wieder allein im Dunkeln gelassen zu werden, gewann die Oberhand und siegte über die Angst vor ihrem Entführer: „Warte! Lass mich hier nicht allein!“ Ihre Stimme begann sich panisch zu überschlagen: „Lass mir wenigstens die Taschenlampe da! Bitte!“
    Statt ihr zu antworten grinste Tom nur und schaltete die Lampe aus, was ihr Betteln in ein ängstliches Quietschen umschlagen ließ. Lachend knipste er die Taschenlampe wieder an und blendete sie erneut damit. Dann verließ er den Keller.
    „Sag mir doch wenigstens, was du von mir willst!“, kreischte sie ihm noch hinterher. Tom grinste vor sich hin. Das würde sie noch früh genug erfahren. Sorgfältig verriegelte er die Kellertür, bevor er den leeren Benzinkanister und seine Zigaretten, die noch auf dem Küchentisch lagen, an sich nahm und das Haus durch die Hintertür verließ. Ihre rostigen Angeln ächzten gequält, als sich die selten benutzte Tür bewegte.
     
    ***
     
    Während ihr Entführer seinen Benzinkanister befestigte und sich auf den Heimweg machte, tastete Laura sich an ihrer Kette

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