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FIDER (German Edition)

FIDER (German Edition)

Titel: FIDER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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deutet damit Unsicherheit an. »Weiß nicht, weiß nicht. In den Wäldern, da gehen schon ein paar Sachen vor sich, von denen kaum einer was mitkriegt. Da gibt es schon ei n paar wilde Figuren, die ihr Unwesen treiben.«
    »Was meinst du damit? Waldläufer? Räuberbanden?«
    »Ja, sowas in der Art. Wie nennt man das bei den feinen Herren? Zivilisationsverweigerer. Aber die tun normalerweise keinem was. Wildern halt in den Wäldern, aber sonst nix. Vergreifen sich nur ganz selten mal am Vieh von irgendeinem Bauern, wenn es mal gar nix zu fressen gibt. Aber ein Sägewerk? Nee, damit können die nix anfangen. Außerdem haben die keine Waffen. Vielleicht ein Messer oder einen Flitzebogen. Aber nix, womit man wirklich jemanden Angst machen kann. Da muss irgendwas anderes passiert sein.«
    »Also vielleicht doch der Nordmann.« Ein kleines Grinsen stiehlt sich auf Peturssons Gesicht.
    Ein erneutes Zischkonzert bringt schließlich auch die hitzigsten Schreier zum Schweigen und verschafft der Sprecherin wieder Gehör.
     
    Einblendung: Nachrichtensprecherin.
     
    »Für Beunruhigung sorgen in diesem Zusammenhang auch Augenzeugenberichte, nach denen es in der jüngsten Vergangenheit im betroffenen Gebiet immer wieder zu Sichtungen von ungeklärten Phänomenen gekommen sein soll. Augenzeugen berichten von Lichterscheinungen und anderen Vorkommnissen, für die es bislang keine Erklärung gibt.«
     
    Straßeninterviews.
     
    Ein Dorfbewohner, etwa 50 Jahre alt, ländliche Kleidung:
     
    »Das war da hinten, am Waldrand. Nur ein Stück weit im Unterholz. Ich war hier auf der Weide und da hinten hat sich etwas bewegt. Passiert öfter. Hier gibt’s viel Wild. Aber das Ding, das hat auf einmal eine rote Lampe angemacht und mich geblendet. Ich konnt' gar nix mehr sehen. Und wie ich dann die Flinte genommen hab, da ist das gelaufen wie ein Hase. Ich dachte erst, da will mir einer aus der Nachbarschaft einen Streich spielen – aber dann ist das Ding einen Baum rauf, da drüben bei dem Felsen. Das ging so schnell, da kam ich gar nicht richtig mit. Und dann ist es auf den Felsen drauf – und weg war es. Ich würde ja auf irgendein Tier tippen. Hier in der Gegend sind sogar schon einzelne Raubkatzen gesehen worden. Aber die haben ja keine roten Lichter, mit denen sie blenden können, oder?«
     
    Zwei junge Mädchen, etwa 16 Jahre, aufgebrezelt. Die Blonde hat den Part der Wortführerin übernommen und schildert das Erlebnis der Brünetten:
     
    »Also, und dann ist der Typ dauernd neben ihr her. Immer im Gebüsch.«
    »Und ich hab' den nich' sehen können.«
    »Und sie hat den nich' sehen können. Aber der hat immer so Stimmen gemacht, so ganz komisch. Immer so gelacht und so geatmet. Und dann is sie weggerannt, und der Typ hinterher, bis dann das Auto kam. Und das alles am hellen Tag. Das ist voll dreist!«
     
    Mannschaftsheim:
     
    Aus der Menge der Soldaten im Mannschaftsheim ertönt eine laute Stimme: »Ladies, keine Panik – Begerow, der Held von den SKAV, hat seine Kanone schon geladen und kommt ...«
    Mindestens drei weitere Stimmen rufen im Chor: »Begerow, halt die Fresse!«
     
    Weitere Straßeninterviews.
     
    Eine Frau, etwa 35, häuslich gekleidet:
     
    »Ich habe es nicht genau gesehen, dazu war es viel zu dunkel. Es war zuerst drüben, auf der anderen Straßenseite. Dort ist es eine ganze Weile in der Wiese herumgelaufen. Da habe ich mir noch nichts dabei gedacht. Aber dann, auf einmal, war es direkt am Haus – drüben, auf der Veranda. Ich bin erschrocken und habe die Außenbeleuchtung eingeschaltet. Da ist es dann weggelaufen. Ich dachte, das wäre ein Bär. Aber hier gibt es doch gar keine Bären, oder? Jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Außerdem war das für einen Bär viel zu schnell. Also, ich glaube jedenfalls nicht, dass ein Bär so schnell laufen kann. Und es hört sich auch ganz anders an, wenn ein Bär schreit. Also, so wie das Vieh geschrien hat, da ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen.«
     
    Sergej Schlomsky, Gemeindevorsteher:
     
    »Wir gehen natürlich allen Meldungen nach und versuchen, alle Vorfälle so schnell wie möglich aufzuklären. Dabei haben wir die volle Unterstützung unserer Miliz. Zur Sicherheit unserer Bürger empfehle ich, insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit Fenster und Türen zu verriegeln und das Haus nach Möglichkeit nicht zu verlassen. Außerdem empfehle ich, abgelegene Gebiete oder einsame Wege zu meiden oder nur in Begleitung aufzusuchen. Wer über eine

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