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Fieber an Bord

Fieber an Bord

Titel: Fieber an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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den Strand hinter uns haben. Viel Glück.«
    Mit Allday und Midshipman Swift marschbereit hinter sich, drehte er sich um und blickte den steilen, von der Sonne ausgedörrten Abhang hinauf. Wenn er jemals auf sein Selbstvertrauen angewiesen war, dann jetzt.

Jetzt oder nie
    »Hier rasten wir.« Bolitho ließ sich auf ein Knie nieder und streifte den Riemen des Fernrohrs von seiner Schulter.
    »Sergeant Quares Kundschafter müssen gleich zurückkehren.«
    Die keuchenden, schwitzenden Seeleute kletterten über den Rand der engen Schlucht und suchten so gut wie möglich Deckung zwischen dem dichten, dornigen Gestrüpp. Die Sonne stand jetzt höher, und die Hitze, die von Hang und Felsen zurückgestrahlt wurde, war stärker als je zuvor. Bolitho richtete sein Teleskop auf den nächstgelegenen Gipfel der fünf Hügel. Er war abgerundeter als die anderen, so daß er wie ein riesiger Buckel wirkte, der sich von ihm abwandte, der jenseitigen Bucht zu. Bolitho sah ein kurzes Aufblitzen, wahrscheinlich die Reflektion von der Waffe eines Kundschafters, der eine der engen Schluchten durchsuchte.
    Sonst regte sich nichts. Alles war wie ausgestorben. Es fiel schwer, zu glauben, daß die Eurota s hinter dem großen Hügel ankerte. Daß sie je dort gewesen war.
    Midshipman Swift kroch über loses Geröll in seine Nähe, das sonnengebräunte Gesicht glänzend vor Schweiß.
    Er mochte Swift. Besonders, seit er sich bereiterklärt hatte, im Sturm aufzuentern, um Romney zu helfen. Er hatte angenehme, regelmäßige Gesichtszüge, und sein Haar war von Sonne und Salz so gebleicht, daß seine Mutter ihn bestimmt nicht wiedererkannt hätte. Swift war kaum fünfzehn gewesen, als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Beim nächstenmal würde er mit einigem Glück Leutnant sein.
    Bolitho sagte: »Geben Sie durch nach hinten: jeder soll nur einen Schluck Wasser trinken. Achten Sie darauf, daß sie nicht ihre ganze Ration auf einmal verbrauchen.«
    Unter dem windzerzausten Haar richtete er sein Glas auf die See hinaus. Kaum zu glauben, daß sie gerade einen Sturm hinter sich gebracht hatten. Wie blau das Wasser leuchtete, auf dem nur Reihen weißer Schaumköpfe den Wind ahnen ließen, der die Tempes t jetzt unter Vollzeug nach Süden entführte. Leer erstreckte sich das Meer bis zu den größeren Inseln und schäumte über die langen Barrieren der Riffe, den Tidenstand und einen weiteren Wechsel der Windrichtung anzeigend.
    Sergeant Quare drängte sich durch die staubigen Büsche, die Stiefel salz- und sandbedeckt. Der große, kraftvolle Mann war immens stolz auf seine Seesoldaten und das, was sie leisten konnten.
    Bolitho nickte ihm zu. »Alles scheint ruhig.«
    Quare setzte seine Muskete ab und kniff in der grellen Sonne die Augen zusammen.
    »Noch zwei Stunden, Sir, dann sollten wir etwas sehen.« Er sprach den weichen Dialekt von Devonshire, für Bolitho ein heimatlicher Klang. Quare zögerte. »Natürlich könnte das Schiff auch schon Anker gelichtet haben, Sir.«
    »Ja.«
    Bolitho nahm die Flasche von Allday entgegen und ließ etwas Wasser über seine Zunge rinnen. Abgestanden, wie es aus den Fässern des Schiffes kam, schmeckte es jetzt doch köstlicher als der beste Wein von St. James.
    Quare richtete sich auf, den Blick auf den gegenüberliegenden Abhang gerichtet. »Dort kommt Blissett, Sir.«
    Der Kundschafter rannte in Sprüngen den Abhang herunter, scheinbar mühelos. Seine Muskete hatte er hoch erhoben, um zu vermeiden, daß sie irgendwo anstieß. Bolitho wußte einiges über Blissetts Vergangenheit und auch, weshalb Quare ihn zum Kundschafter bestimmt hatte. Der Seesoldat hatte früher auf einem großen Gut in Norfolk als Wildhüter und Meisterschütze ein recht behagliches Leben geführt. Bis er ein Auge auf eine Nichte seines Herrn geworfen hatte. Bolitho vermutete, daß die Angelegenheit wahrscheinlich verwickelter lag, als Quare wußte, aber als Endergebnis war Blissett davongejagt worden und in die Stadt gegangen, um seinen Kummer in Alkohol zu ertränken. Ein Preßkommando saß ebenfalls in dem Gasthaus, und alles weitere geschah mit verzweifelter Zwangsläufigkeit, war aber jetzt Vergangenheit.
    Blissett erreichte sie. »Es geht ganz gut weiter, sobald wir erst diesen Hang hinter ans haben, Sir. Die See liegt gleich dahinter, und die Bucht unterhalb dieser Felskuppe.« Dankbar nahm er eine Wasserflasche entgegen.
    Quare nickte. »Mr. Keens Gruppe wird etwa eine Stunde später eintreffen als wir. Die andere Route ist

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