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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zu bringen.
    »Ja?« Charles fragte so, als ob er nicht wüßte, was damit gemeint war.
    »Ja«, sagte Dr. Ibanez. »Wie ich Ihnen gestern bereits warnend angekündigt habe und gemäß den Wünschen des Rates der Direktoren sind Sie ab sofort aus den Diensten des Weinburger-Instituts entlassen.«
    Ein Gefühl aus Wut und Angst durchfuhr Charles. Die quälende Vorstellung, den Platz im Labor zu verlieren, war nicht länger Fantasie, sondern Wirklichkeit geworden. Charles strengte sich an, seine Gefühle nicht nach außen dringen zu lassen. Er nickte zum Zeichen, daß er verstanden hatte, dann wandte er sich zur Tür.
    »Einen Moment noch, Dr. Martel!« rief Dr. Ibanez. Er war hinter seinem Schreibtisch aufgestanden.
    Charles drehte sich zu ihm.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Dr. Ibanez.
    Charles sah die beiden Männer an und überlegte, ob er bleiben sollte oder nicht. Niemand hier konnte ihm noch etwas befehlen.
    »Es wäre nur zu Ihrem eigenen Besten, Charles«, fuhr Dr. Ibanez fort. »Wenn Sie in Zukunft zur Kenntnis nehmen würden, daß Sie bestimmte Verpflichtungen gegenüber der Institution haben, die Sie beschäftigt. Wir haben Ihnen nahezu unumschränkte Freiheit gewährt, Ihre eigenen wissenschaftlichen Interessen zu verfolgen. Und Sie sollten anerkennen, daß auch Sie uns dafür etwas schulden.«
    »Vielleicht«, antwortete Charles. Er glaubte nicht, daß Dr. Ibanez dieselben schlechten Absichten hatte wie Dr. Morrison.
    »So ist uns zum Beispiel zur Kenntnis gekommen, daß Sie sich bei verschiedenen Stellen über die Recycle Ltd. beklagt haben.«
    Charles war sofort hellwach.
    »Sie sollten sich daran erinnern«, fuhr Dr. Ibanez fort, »daß Recycle und das Weinburger-Institut zur selben Muttergesellschaft gehören, Breur Chemical. In Anbetracht dieser engen Beziehung möchte ich doch hoffen, daß Sie Ihre Beschwerde nicht in die Öffentlichkeit tragen. Falls es wirklich ein Problem gibt, dann sollte es intern und in aller Ruhe gelöst werden. Wie es sich unter Geschäftsfreunden gehört.«
    »Recycle hat Benzol in einen Fluß geleitet, der an meinem Haus vorbeiläuft«, stieß Charles wütend hervor. »Und als Folge davon hat meine Tochter eine schwere Leukämie bekommen.«
    »So ein Vorwurf ist unbeweisbar und unverantwortlich«, sagte Dr. Morrison.
    Für einen Moment war Charles von seinem wilden Zorn geblendet, und er machte einen schnellen Schritt auf Morrison zu. Aber dann besann er sich. Außerdem war es nicht seine Art, andere zu schlagen.
    »Charles«, sagte Dr. Ibanez eindringlich, »ich appelliere doch nur an Ihr Verantwortungsbewußtsein und bitte Sie dringend, Ihre eigene Arbeit beiseite zu legen, bis die Canceran-Studie abgeschlossen ist.«
    Überrascht, daß Charles vielleicht eine zweite Chance eingeräumt werden würde, wandte Dr. Morrison sich von den beiden ab und sah hinaus auf den Charles River.
    »Das ist unmöglich«, antwortete Charles heftig. »So, wie es um meine Tochter steht, fühle ich mich schon ihretwegen verpflichtet, meine Arbeit fortzusetzen.«
    Zufrieden drehte Dr. Morrison sich wieder um. Die Miene, mit der er Dr. Ibanez ansah, verriet deutlich seine Gedanken: Habe ich es nicht immer gesagt?
    »Soll das heißen, Sie glauben, daß Sie noch rechtzeitig für Ihre Tochter einen entscheidenden Durchbruch erzielen können?« fragte Dr. Ibanez ungläubig.
    »Das wäre immerhin möglich«, antwortete Charles.
    Dr. Ibanez und Dr. Morrison tauschten einen vielsagenden Blick aus.
    Dann wandte sich Dr. Morrison wieder zum Fenster. Für ihn war die Angelegenheit erledigt.
    »Das hört sich für mein Gefühl ein bißchen größenwahnsinnig an«, sagte Dr. Ibanez. »Sie lassen mir also doch keine Wahl. Aber als Zeichen unseres guten Willens werden wir Ihnen eine Abfindung von zwei Monatsgehältern zahlen, und ich werde außerdem dafür sorgen, daß unsere Krankenversicherung noch einen weiteren Monat für Ihre Kosten aufkommt. Ihr Labor müssen Sie allerdings in zwei Tagen geräumt haben. Wir stehen bereits in Verbindung mit jemandem, der Sie ersetzen wird und auch bereit ist, das Canceran-Projekt in unserem Interesse fortzuführen.«
    Charles sah die beiden Männer mit funkelnden Augen an. »Bevor ich gehe, möchte ich Ihnen noch etwas sagen: Ich halte die Tatsache, daß ein Pharmakonzern und ein Krebsforschungsinstitut von ein und derselben Gesellschaft kontrolliert werden, für kriminell. Noch dazu, wenn die Präsidentenbeider Konzerne im Vorstand des Nationalen Krebsinstituts

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