Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
richtig erledigt wird. Ihre Aufgabe hat nichts mit der Kontrolle des Wasserreinhaltungsgebotes zu tun oder anderer Bestimmungen?«
    »Das ist nicht ganz richtig«, antwortete Mrs. Amendola. »Sie dürfen nicht vergessen; daß die ganze Umweltproblematik noch relativ neu ist. Es gibt noch nicht einmal gesetzliche Regelungen für sämtliche Bereiche. Unser erster Schritt ist, sämtliche Benutzer gefährlicher Materialien und Stoffe zu registrieren und sie über die geltenden Vorschriften zu informieren. Dann, und wirklich erst dann, sind wir in der Lage, gegen Verletzungen der Vorschriften vorzugehen.«
    »Dann können im Moment also die Skrupellosen unter den Betriebsleitern machen, was sie wollen«, sagte Charles.
    »Das ist wieder nicht ganz richtig«, erwiderte Mrs. Amendola. »Wir haben eine Gutachterabteilung, die Teil unseres Analyselaboratoriums ist. Unter der gegenwärtigen Regierung sind uns zwar die Finanzmittel gekürzt worden, und die Abteilung ist, zugegeben, auch sehr klein, aber dorthin sollte Ihre Eingabe gehen. Wenn die Gutachterabteilung eine Rechtsverletzung eindeutig nachgewiesen hat, wird der Fall uns übergeben, und wir betrauen dann einen der Anwälte der USB mit der Sache. Und jetzt, Mr. Martel, sagen Sie mir, wie das Unternehmen heißt, gegen das sich Ihre Beschwerde richtet.«
    »Es ist die Recycle Ltd. in Shaftesbury«, sagte Charles.
    »Warum überprüfen wir nicht die Genehmigungsunterlagen der Firma«, sagte Mrs. Amendola und stand hinter ihrem Schreibtisch auf.
    Charles folgte ihr aus dem kleinen Büro hinaus und einen langen Gang hinunter. Vor einer besonders gesicherten Tür blieb sie stehen und schob eine Plastikkarte in einen schmalen Schlitz.
    »Wir sind an einen sehr klugen Zentralcomputer angeschlossen«, sagte Mrs. Amendola und hielt Charles die Tür auf. »Deshalb müssen wir es mit den Sicherheitsvorschriften so genau nehmen.«
    In dem Raum war die Luft sauber und kühl. Nicht die geringste Spur von Zigarettenqualm war zu riechen. Offensichtlich wurde auf das Wohl der Computerterminal mehr geachtet als auf die Gesundheit der Angestellten. Mrs. Amendola setzte sich vor ein freies Bildschirmgerät und tastete den Firmennamen ein: ›Recycle Ltd. Shaftesbury, N. H.‹ Es dauerte zehn Sekunden, bis der erste Kathodenstrahl den Bildschirm erleuchtete. In Computerkurzschrift wurde Recycle Ltd. knapp beschrieben, was der Betrieb herstellte und daß er dem Chemiekonzern Breur in New Jersey gehörte. Dann wurden alle gefährlichen Chemikalien aufgelistet, die zur Wiederaufbereitung der Gummi- und Kunststoffabfälle verwendet wurden. Schließlich folgten die genauen Daten, wann für die einzelnen Chemikalien Genehmigungsanträge gestellt worden waren und das Datum ihrer Zulassung zur Produktion.
    »Was interessiert Sie am meisten?« fragte Mrs. Amendola.
    »Das Benzol.«
    »Lesen Sie die Daten selbst. USB-Registriernummer UO 19. Das scheint alles in Ordnung zu sein. Ich glaube nicht, daß irgendeine Rechtsverletzung vorliegt.«
    »Aber sie schütten das Zeug direkt in den Fluß!« rief Charles. »Das kann doch nicht erlaubt sein.«
    Die anderen Mitarbeiter sahen bei Charles’ heftigem Wutausbruch erschrocken von ihrer Arbeit auf. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, daß im Computerraum nur wie in einer Kirche geflüstert wurde.
    Sofort senkte Charles seine Stimme. »Können wir in Ihr Büro zurückgehen?«
    Mrs. Amendola nickte.
    Wieder in dem kleinen Büro, rutschte Charles auf die Kante seines Sessels vor. »Ich werde Ihnen jetzt die ganze Geschichte erzählen, Mrs. Amendola, weil ich glaube, daß Sie mir vielleicht helfen können.«
    Charles berichtete von Michelles Leukämie, daß Tad Schönhauser an aplastischer Anämie gestorben war; wie er das Benzol in ihrem kleinen Teich entdeckt hatte und was er bei Recycle erfahren hatte.
    »Mein Gott!« rief Mrs. Amendola aus, als er geendet hatte.
    »Haben Sie auch Kinder?« fragte Charles.
    »Ja!« In ihrer Stimme schwang ehrliche Furcht mit.
    »Dann verstehen Sie vielleicht, was ich empfinde«, sagte Charles. »Und vielleicht können Sie dann auch begreifen, warum ich unbedingt etwas gegen den Betrieb unternehmen will. Mit Sicherheit leben noch viele Kinder am Pawtomack. Aber ich brauche jemanden, der mir hilft.«
    »Sie wollen, daß ich die USB für den Fall interessiere«, sagte Mrs. Amendola. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Genau«, erwiderte Charles. »Oder sagen Sie mir, wie ich das schaffen kann.«
    »Das beste ist es, wenn

Weitere Kostenlose Bücher