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Fieber

Titel: Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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feste Abfälle sah er einen Hinweis auf die für Giftmüll. Eilig ging er in die angegebene Richtung.
    Als er vom Hauptgang abbog, stand Charles wieder vor einem Schreibtisch, der wie eine Barriere den Zugang ins Innere der Abteilung versperrte. Es war ein kleiner Arbeitstisch, hinter dem ein schlaksiger Schwarzer saß, der sich offensichtlich alle Mühe gegeben hatte, sein krauses Haar glatt zu bekommen. Doch zu seiner Ehre muß gesagt werden, daß er Charles sofort aufmerksam zuhörte. Er war elegant gekleidet und hatte eine so betont deutliche Aussprache, als ob er längere Zeit in England gelebt hätte.
    »Ich fürchte, Sie sind hier nicht richtig«, sagte der junge Mann, nachdem Charles sein Anliegen vorgebracht hatte.
    »Ihre Abteilung befaßt sich nicht mit Benzol?«
    »Wir sind schon für Benzol zuständig«, antwortete der Mann. »Aber wir erteilen nur die Verwendungserlaubnis für gefährliche Stoffe.«
    »Was würden Sie mir denn raten, wohin ich mich wenden sollte?« fragte Charles so ruhig wie möglich.
    »Hmmm.« Der Mann legte seinen sorgfältig manikürten Zeigefinger an die Nase. »Um ehrlich zu sein, weiß ich das auch nicht. So ein Fall ist mir noch nie begegnet. Aber warten Sie, ich werde einmal nachfragen.«
    Mit einer leichten Bewegung stand er auf, ging um den Tischherum und verschwand im Inneren des Labyrinths. Auch als Charles ihn schon nicht mehr sehen konnte, hörte er noch das klackende Geräusch seiner Metallabsätze, das deutlich vom Geklapper der Schreibmaschinen zu unterscheiden war. Unruhig wartete Charles. Er befürchtete, daß seine ganzen Anstrengungen am Ende umsonst sein würden.
    Dann kam der junge Mann zurück.
    »Genau weiß es eigentlich niemand«, sagte er entschuldigend. »Aber die Kollegen meinten, daß Sie es einmal bei der Abteilung für Wasserkontrolle im zweiundzwanzigsten Stock versuchen sollten. Vielleicht kann man Ihnen dort weiterhelfen.«
    Charles bedankte sich, der Schwarze hatte immerhin versucht, etwas für ihn zu tun, und ging zurück zum Treppenhaus. Mit gedämpftem Optimismus, aber gewachsenem Zorn stieg Charles die sechs Treppen zum zweiundzwanzigsten Stock hinauf. Im Flurraum des einundzwanzigsten Stocks mußte er sich an drei jungen Männern vorbeischieben, die unbekümmert einen Joint herumgehen ließen. Sie musterten Charles mit unverschämter Arroganz.
    Die zweiundzwanzigste Etage war halboffen gestaltet, geschlossene Bürotrakte wechselten mit offenen Flächen, die wieder mit Raumteilern aufgegliedert waren. An einem Wasserspender nahe dem Treppenaufgang fand Charles einen Richtungshinweis zur Abteilung für Wasserkontrolle.
    Als Charles bei der Dienststelle ankam, war der Empfangsschalter nicht besetzt. Eine Zigarette, die noch im Aschenbecher glimmte, ließ ihn vermuten, daß jemand in der Nähe sein mußte; aber nachdem er eine Zeitlang gewartet hatte, war noch immer niemand gekommen. Charles trat um den Tisch herum und ging in das Innere des Bürobereichs. In einigen der Arbeitsnischen sah er Leute, die telefonierten oder an ihrer Schreibmaschine saßen. Charles ging weiter, bis er einen Mann traf, der einen Stapel Broschüren trug.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Charles.
    Der Mann setzte den Papierturm auf seinem Schreibtisch ab und wandte sich Charles zu. Fast schon wie ein Sprechautomat wiederholte Charles sein Anliegen. Während der Mann über eine Antwort nachzudenken schien, richtete er seinenBroschürenstapel ordentlich auf. Dann sah er wieder zu Charles auf.
    »Für solche Fälle ist diese Abteilung nicht zuständig.«
    »Mein Gott noch einmal«, explodierte Charles. »Dies ist die Abteilung für Wasserkontrolle, und ich möchte einen Fall von Gewässerverunreinigung anzeigen.«
    »Jetzt fahren Sie mich doch nicht gleich so an«, verteidigte sich der Mann. »Wir überwachen nur Anlagen zur Wasseraufbereitung und Kanalisationseinrichtungen.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Charles. Seine Stimme klang nicht besonders bedauernd. »Sie können sich nicht vorstellen, wie frustrierend das alles ist. Ich habe eine einfache Beschwerde. Ich weiß, daß ein Betrieb Benzol in einen Fluß leitet.«
    »Vielleicht sollten Sie es einmal bei der Abteilung für gefährliche Stoffe versuchen.«
    »Da war ich bereits.«
    »Oh.« Der Mann dachte weiter nach. »Dann gehen Sie doch zur Prüfungsabteilung in den dreiundzwanzigsten Stock. Dort wird die Einhaltung der Erlasse und Gesetze zum Umweltschutz überwacht.«
    Einen Moment sah Charles den Mann

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