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Fiebertraum

Fiebertraum

Titel: Fiebertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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vielleicht sollten Sie mich gleich hier und jetzt töten. Ich glaube nämlich nicht, daß mir eine solche Art von Partnerschaft gefällt.«
    Joshua York dachte für einige Zeit schweigend darüber nach. Dann meinte er: »Sehr schön, ich verstehe Ihren Standpunkt. Was soll ich tun, um Ihnen mein Vertrauen zu beweisen?«
    »Also, für den Anfang«, sagte Marsh, »einmal angenommen, ich wollte Sie töten. Wie schaffe ich das?«
    » Nein! « schrie Valerie entsetzt. Marsh hörte ihre Schritte, als sie zu Joshua hinüberhuschte. »Das darfst du ihm nicht erzählen. Du weißt nicht, was er vorhat, Joshua. Warum sollte er dich danach fragen, wenn er es nicht tatsächlich im Sinn hätte, dich . . . «
    »Um uns einander ebenbürtig zu machen«, sagte Joshua leise. »Ich verstehe ihn, Valerie, und es ist ein Risiko, das wir eingehen müssen.« Sie setzte wieder an, ihn anzuflehen, ihn zu bestürmen, aber Joshua hieß sie schweigen und meinte zu Marsh: »Mit Feuer ist es möglich. Durch Ertränken. Mit einer Pistole, wenn Sie auf meinen Kopf zielen. Unsere Gehirne sind verletzlich. Ein Schuß in den Kopf würde mich töten, während ein Schuß ins Herz mich nur vorübergehend ausschalten würde, bis ich wiederhergestellt bin. Die Legenden treffen in einer Hinsicht zu. Wenn Sie uns die Köpfe abschneiden und Holzpflöcke mit dem Hammer in unsere Herzen schlagen, dann sterben wir.« Er kicherte rauh. »Einer von Ihrer Art würde genau das tun, glaube ich. Die Sonne kann ebenfalls tödlich sein, wie Sie schon gesehen haben. Der Rest, Silber und Knoblauch, das ist alles totaler Unsinn.«
    Abner Marsh stieß zischend die Luft aus und merkte dabei kaum, daß er sie krampfhaft angehalten hatte. »Das war ja schon ganz schön aufschlußreich«, sagte er.
    »Zufrieden?« fragte York.
    »Fast«, erwiderte Marsh. »Eine Sache noch.«
    Ein Zündholz scharrte über Leder, und plötzlich brannte eine kleine tanzende Flamme in Yorks gewölbter Hand. Er hielt sie an eine Öllampe, damit die Flamme über den Docht züngelte und schließlich ein dämmriger gelber Schein die Kabine erfüllte. »So«, sagte Joshua und löschte das Zündholz mit einem Schlenkern der Hand. »Besser so, Abner? Ist das entgegenkommend genug? Zur Besiegelung einer Partnerschaft gehört auch genügend Licht, meinen Sie nicht? Damit wir uns gegenseitig in die Augen schauen können.«
    Abner Marsh stellte fest, daß ihm die Augen tränten; nachdem er sich so lange in totaler Dunkelheit aufgehalten hatte, erschien ihm sogar ein wenig Licht schon furchtbar grell. Aber der Raum wirkte jetzt viel größer, das Grauen und die erstickende Enge schmolzen dahin. Joshua York betrachtete Marsh ruhig und abwartend. Sein Gesicht war mit Flocken und Schuppen trockener, toter Haut bedeckt. Als er lächelte, platzte ein Stück ab und segelte zu Boden. Die Lippen waren immer noch aufgedunsen, und er erweckte den Eindruck, als hätte er zwei kohlschwarze Augen, doch die Verbrennungen und Blasen waren fast ganz verschwunden. Die Veränderung war verblüffend. »Was ist diese andere Sache, Abner?«
    Marsh erinnerte sich an Yorks Worte und blickte ihm offen in die Augen. »Ich werde nicht diese Sache allein beginnen«, erklärte er. »Ich werde jemand anderen informieren, und zwar . . . «
    » Nein «, widersprach Valerie, die nun neben Joshua stand. »Einer ist schon schlimm genug, wir dürfen nicht zulassen, daß er es noch weiter verbreitet. Sie werden uns umbringen.«
    »Zum Teufel, Frau, ich hatte nicht vor, eine Annonce im True Delta aufzugeben, wissen Sie!« Joshua stellte die Finger gegeneinander und musterte Marsh nachdenklich. »An wen hatten Sie denn gedacht, Abner?«
    »An ein oder zwei Leute«, sagte Marsh. »Sie müssen nämlich wissen, daß ich nicht der einzige bin, der mißtrauisch geworden ist. Und es könnte sein, daß Sie mehr Hilfe brauchen, als ich Ihnen geben kann. Ich rede nur mit denjenigen, die mir als vertrauenswürdig bekannt sind. Mit Hairy Mike zum Beispiel. Und mit Mister Jeffers. Er ist verdammt klug, und er hat sich über Sie bereits seine Gedanken gemacht. Die anderen brauchen nichts zu erfahren. Mister Albright ist ein bißchen zu empfindlich und gottesfürchtig, um sich das alles anhören zu können, und wenn man Mister Framm etwas erzählt, dann wäre das innerhalb einer Woche auf dem ganzen Fluß herum. Das gesamte Texasdeck könnte abbrennen, ohne daß Whitey Blake etwas davon mitbekäme, so lange seine Maschinen nicht in Gefahr geraten. Aber Hairy

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