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Fiebertraum

Fiebertraum

Titel: Fiebertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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klebte ihm auf dem Hemd und am Kinn. Er bewegte sich matt und mühsam und gab keine Anzeichen von sich, daß er erwachte. Aber er atmete noch.
    »Der Durst hat mich gepeinigt«, sagte Valerie mit zaghafter Stimme und blickte von Marsh zu York. »Nach der Jagd . . . Ich hatte keine Wahl . . . Damon hat ihn mir überlassen.«
    »Lebt er noch?« erkundigte Joshua sich.
    »Ja«, sagte Marsh, »aber wir müssen ihn trotzdem tragen.« Er richtete sich auf und winkte. »Toby, Billy, ihr tragt ihn hinunter zur Jolle.«
    »Joshua, bitte!« flehte Valerie. Wie sie dastand, in ihrem Nachthemd, sah sie hilflos und verängstigt aus. Es fiel schwer, sie so zu sehen, wie sie auf der Eli Reynolds erschienen war, oder sich vorzustellen, wie sie Karl Framms Blut trank. »Wenn Damon feststellt, daß er weg ist, dann bestraft er mich grausam. Bitte, tu’s nicht!«
    Joshua zögerte. »Wir müssen ihn mitnehmen, Valerie.«
    »Dann laß mich mitkommen!« sagte sie. »Bitte!«
    »Es ist Tag.«
    »Wenn du es wagen kannst, dann kann ich es auch. Ich bin stark, ich habe keine Angst.« »Es ist zu gefährlich«, beharrte Joshua. »Wenn du mich hier zurückläßt, dann denkt Damon, daß ich dir geholfen habe«, sagte Valerie. »Er wird mich bestrafen. Habe ich denn nicht schon genug gelitten? Joshua . . . Er haßt mich, weil ich dich liebte! Hilf mir! Ich will ihn nicht - den Durst. Wirklich nicht! Bitte, Joshua, laß mich mitkommen!«
    Abner Marsh konnte ihre Furcht erkennen, und plötzlich schien sie keine von ihnen zu sein, sondern nur eine Frau, eine menschliche Frau, die um Hilfe flehte. »Lassen Sie sie mitkommen, Joshua!«
    »Dann zieh dich an!« forderte Joshua sie auf. »Beeil dich! Nimm dir ein paar von Mister Framms Kleidern. Sie sind dichter als deine eigenen, und sie werden mehr von deiner Haut bedecken.«
    »Ja«, sagte sie. Sie streifte das Nachthemd ab, und ihr schlanker weißer Körper mit hohen vollen Brüsten und kräftigen Beinen kam zum Vorschein. Aus einer Schublade holte sie eines von Framms Hemden, zog es über und knöpfte es zu. Innerhalb einer knappen Minute war sie vollständig angezogen mit Hose, Schuhen, einer Weste mit Rock und einem Schlapphut. Alles war viel zu groß für sie, aber es schien sie in ihren Bewegungen nicht zu behindern.
    »Kommen Sie!« schnappte Marsh.
    Billy und Toby trugen Framm. Der Lotse war noch immer bewußtlos, und seine Stiefel scharrten über das Deck, als sie zur Treppe eilten. Marsh kam direkt hinter ihnen, eine Hand an seinem Messer, das er sich hinter den Gürtel geschoben hatte und das nun durch seinen Kapitänsrock verborgen wurde. Valerie und Joshua kamen als letzte.
    Der große Salon war voller Passagiere. Einige musterten sie argwöhnisch, doch keiner machte eine Bemerkung. Unten auf dem Deck mußten sie über schlafende Deckshelfer hinwegsteigen, von denen Marsh keinen einzigen kannte. Während sie sich der Lot-Jolle näherten, kamen ihnen zwei Männer entgegen. »Wohin wollen Sie?« wollte einer wissen.
    »Das geht euch nichts an«, erwiderte Sour Billy. »Wir bringen Framm zum Arzt. Er scheint sich nicht besonders gut zu fühlen. Ihr beide, helft uns lieber, ihn in die Jolle zu laden!«
    Einer der Männer zögerte, starrte Valerie und Joshua an. Es war ganz eindeutig das erstemal, daß er einen der beiden bei Tag sah. »Weiß Julian darüber Bescheid?« fragte er. Andere auf dem Hauptdeck waren aufmerksam geworden und schauten zu ihnen herüber, wie Marsh bemerkte. Er hatte die Hand um den Messergriff gelegt und war jederzeit bereit, Sour Billy die verdammte Gurgel durchzuschneiden, wenn er auch nur ein falsches Wort hervorbrachte.
    »Willst du mir widersprechen, Tim?« fragte Billy kalt. »Denk lieber daran, was mit Alligator George passiert ist. Und jetzt beweg deinen verfluchten Arsch und tu, was man dir befiehlt!«
    Tim duckte sich und beeilte sich zu gehorchen. Drei andere kamen schnell herbei und halfen ihm, und im Handumdrehen schwamm die Jolle neben dem Dampfer im Wasser, und Karl Framm wurde vorsichtig hineingelegt. Joshua half Valerie beim Einsteigen, und Toby sprang nach ihnen ins Boot. Abner Marsh schob sich dicht an Sour Billy Tipton heran und flüsterte: »Bis jetzt hast du deine Sache gut gemacht. Und nun steig ins Boot!«
    Sour Billy starrte ihn an. »Sie haben versprochen, mich laufen zu lassen«, sagte er. »Ich habe gelogen«, entgegnete Marsh. »Du bleibst bei uns, bis wir in Sicherheit sind.«
    Sour Billy wich zurück. »Nein«, sagte er. »Ihr

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