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Fiese Finsterlinge

Fiese Finsterlinge

Titel: Fiese Finsterlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce; Stefanidis Buckingham
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Hämmernden Mannes. Sobald der Wagen in einer Seitenstraße verschwand, erwachte die riesige Skulptur wieder zum Leben. Sie köpfte einen Hydranten, worauf sich ein Wasserschwall auf die Straße ergoss. Ein Stromkasten explodierte in einem sprühenden Funkenmeer. Eine Straßenlaterne steckte mehrere Hammerschläge ein, bis sie schließlich zerbrach und die Glaslampe am Boden zerschellte.
    »Jetzt komm schon, Lilli«, drängte Sandy. »Richie tut das Richtige. Wir können nicht zulassen, dass dieser Dämon die Stadt kurz und klein schlägt.«
    »Sicher können wir das«, widersprach Lilli mit großen Augen. »Wir fahren einfach weg.«
    Sandy kletterte auf den Fahrersitz des Abschleppwagens. »Okay, du hast gewonnen. Steig ein.«

    Erleichtert sprang Lilli auf den Beifahrersitz. Sandy drückte die Hupe, und auch Richie kam herbeigerannt und sprang hinten auf die Ladefläche. Dann fuhr Sandy eine Kehrtwende und steuerte das Fahrzeug direkt auf den Hämmernden Mann zu.
    »Was tust du?«, japste Lilli.
    Zoot spürte die Unruhe seiner Hüterin und nahm auf ihrer Schulter Gestalt an.
    »Richie!«, rief Sandy durchs herunterkurbelte Fenster. »An die Kette!«
    »Ich habe keine Lust, eine aufs Dach zu bekommen«, empörte sich Lilli und legte sich schnell den Sicherheitsgurt an.
    Zoot schob seinen gehörnten Kopf aus dem Fenster und ließ die lange pinkfarbene Zunge heraushängen, so dass er aussah wie eine Mischung aus einem hechelnden Hund und einem heranstürmenden Stier.
    Der Abschleppwagen rumpelte über die Bordsteinkante und raste der Skulptur über den Gehsteig hinterher.
    »Warum fährst du auf dem Bürgersteig?«, brüllte Lilli. Dann erinnerte sie sich, was Nate ihr erzählt hatte – Sandy war keine gute Fahrerin, besonders bei Fahrzeugen mit Schaltung
    »Ups!« Sandy schluckte.
    Richie hakte am Heck des Abschleppwagens die lange Eisenkette aus und schwang sie wie ein Lasso, während er sich mit der anderen Hand an der Hebevorrichtung festhielt.
    »Jippiiijey!«
    »Wirf ihm die Kette um die Beine, wenn ich an ihm vorbeifahre«, rief Sandy nach hinten.

    Der Abschleppwagen holperte über die Trümmer, die der Hämmernde Mann bei seinem Amoklauf hinterließ. Richie verlor den Halt und stürzte unsanft auf den Rücken, während sie an dem Mann vorbeidonnerten.
    »Wirf!«, rief Sandy.
    Es war vergebens. Richie lag da wie betäubt.
    Sandy scherte aus, um einem umkippenden Stoppschild auszuweichen, und stieg voll auf die Bremse. Der Wagen kam quietschend zum Stehen und schleuderte Richie mit einem schmerzhaft klingenden Bumms gegen die Rückseite des Fahrerhauses.
    Zoot flog aus dem Fenster und zerplatzte auf dem Gehsteig zu einem breiten rosigen Farbklecks mit hunderten Tropfen ringsum wie ein mit pinkfarbenem Wasser gefüllter Luftballon.
    Nachdem sie unter ihrem Sicherheitsgurt kurz durchgeschüttelt worden war, schaute Lilli zu Sandy hinüber und sah, dass diese über dem Lenkrad zusammengesunken war und leise röchelte.
    Der Hämmernde Mann wandte sich zum abgewürgten Abschleppwagen um und hob seinen Hammer.
    Sie durfte sich nicht länger widersetzen. Gleich würde der Dämon Neebors heiß geliebten Abschleppwagen verschrotten und sie drei vermutlich gleich mit. Lilli öffnete den Sicherheitsgurt und sprang ins Freie.
    Der herabschnellende Hammer änderte seine Flugbahn, zielte nun auf Lilli. Aber der Metallmann war ungelenkig und langsam. Sie sprang zur Seite, als der Hammer mit voller Wucht auf den Gehsteig schlug.

    Einige Schritte entfernt versuchte Zoot seinen verspritzten
Körper wieder zusammenzufügen. Diesmal würde ihr der Kleine nicht beistehen können, befand Lilli. Die Kette, fiel ihr plötzlich ein. Sie lag an der Stelle, wo Richie sie hatte fallen lassen. Lilli klaubte sie schnell auf, während der Hämmernde Mann zum nächsten Schlag ausholte.
    Sie hatte nicht den passenden visuellen Trick auf Lager und war als Künstlerin nicht anspruchsvoll genug, um einem mehrere Stockwerke hohen Meisterwerk Befehle erteilen zu können. Es war keine Straßenkunst. So hielt sie die Eisenkette einfach in den Armen und rannte dem Hämmernden Mann durch die Beine. Bei fünfzehn Metern Höhe und nur fünfundsiebzig Zentimetern Breite würde er bestimmt leicht aus dem Gleichgewicht geraten. Und so kam es dann auch. Der auf Lilli zielende Hammerschlag zog den Giganten über den Punkt hinaus, bei dem er umkippen würde. Er neigte sich zur Seite und stürzte unter gewaltigem metallischem Getöse auf den Asphalt.
    Lilli

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