Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
haben mich gesehen. Einige wollten sogar helfen.”
„Hat
jemand Michael erkannt?”
„Das
kann ich nicht sagen. Es gab ein großes Durcheinander.”
„Wohin
haben Sie ihn gebracht?”
„In
meine Wohnung. Ich hatte versucht, Sie zu erreichen, aber Sie waren nicht hier.
Wo waren Sie heute Abend?”
„Das
spielt keine Rolle. Wie lange ist Michael bei Ihnen geblieben?”
„Bis
er wieder richtig atmen konnte. Seine Lungen waren voller Rauch.”
Auf
Louis’ Gesicht war keine Spur von Besorgnis zu erkennen. Michael lebte. Darauf
kam es an.
„Wo
ist er jetzt?”
„In
einer Maschine auf dem Weg nach Europa mit Leana.”
„Und?”
„Michael
hat Angst. Er braucht das Geld und ist bereit zu heiraten. Leana ist diejenige,
die mir Sogen macht.”
„Sie
wird ihn heiraten,” sagte Louis. „Sie muss.”
Obwohl
Spocatti schon seit Wochen gerne gewusst hätte, warum diese Heirat für Louis so
wichtig war, beschloss er, nicht nach dem Grund dafür zu fragen.
„Was
ist mit Mario De Cicco? “ fragte Louis.
„Der
wird ein Problem sein.”
„Ein
großes Problem?”
Spocatti
zuckte mit den Schultern. „Das hängt davon ab, wie sehr Sie Eric Parker für
sich arbeiten lassen wollen. Wenn Sie ihm das nächste Mal Rosen schicken, dann
könnte das zu seiner Beerdigung sein.”
„Was
soll das heißen?”
„Es
soll heißen, dass Parker seine Drohung wahrgemacht hat. Er hat jemandem den
Auftrag gegeben, Leana Redman umzubringen.”
„Er
hat was gemacht?”
„Immer
mit der Ruhe,” sagte Spocatti. „De Cicco hat das spitzgekriegt. Er wird seine
Verbindungen nutzen und den Auftrag annulieren; er wird Parker aufspüren und
ihn eigenhändig töten.”
„Woher
wissen Sie das alles?”
„Technologie
ist eine wunderbare Sache, Louis.”
„Was
haben Sie noch gehört?”
„So
einiges. Es scheint, De Cicco interessiert sich für Sie. Er mag nicht, dass Sie
Leanas neuer Arbeitgeber sind. Er ist wütend deswegen und hat seine Leute
angewiesen, eine komplette Biografie von Ihnen und Michael bis Ende der Woche
zu erstellen.”
„Er
weiß nicht, dass Michael mein Sohn ist, oder?”
„Noch
nicht,” sagte Spocatti, „aber wenn seine Leute sorgfältig genug sind, wird er es erfahren. Im Moment
interessiert er sich jedenfalls mehr für den Grund, warum Harold Baines Leana zu
Ihnen geschickt hat. Er weiß, dass Harold George Redmans bester Freund ist. Er
weiß, dass etwas nicht stimmt. Er ist ein kluger Kopf.”
„Nicht
so klug wie ich.”
„Das
wird sich zeigen.”
„Sie
vergessen aber,” sagte Louis, „dass ich Sie auf meiner Seite habe.”
„Und
er die Mafia. Die Dinge ändern sich, Louis. Sie sind nicht mehr so simpel, wie
sie einmal waren. Sie spitzen sich zu.”
„Es
ist nichts, mit dem wir nicht fertig werden.”
„Wie
sprechen von der Mafia, Louis.”
„Und
ich spreche von weiteren $10 Millionen, wenn Sie bei mir bleiben. Das ist
zusätzlich zu dem Geld, das ich Ihnen bereits angeboten habe. Die Hälfte davon
wird Ende nächster Woche auf Ihrem Schweizer Konto sein. Die andere Hälfte
bekommen Sie, wenn Redman tot ist.”
Stille
fiel über den Raum.
„Sie
haben mir versichert, Sie seien der Beste, Vincent.”
„Der
bin ich, Louis – aber die Besten sind nie Narren, nicht mal für Geld.” Er
verbesserte sich. „Und schon gar nicht für Geld.”
„Ich
muss wissen, ob Sie nach wie vor an Bord sind,” sagte Louis.
Spocatti
wägte die Lage ab, machte sich einige Gedanken und nickte dann. „Ich will das
Geld morgen früh auf meinem Konto. Nicht erst nächste Woche.”
„In
Ordnung.”
„Und
von nun ab machen wir’s auf meine Art.”
„Damit
kann ich mich nicht einverstanden erklären.”
„Dann
müssen wir einen Kompromiss schließen. Da draußen geht es um meinen Kopf. Ich
riskiere den nicht für Sie.”
„Das
hat auch niemand von Ihnen verlangt.”
Spocatti
lachte. „Sicher,” sagte er. „Was soll ich also als Nächstes tun?”
Louis
sagte es ihm.
* * *
Elizabeth
Redman stand an der Tür zum Arbeitszimmer ihres Mannes und nahm ihren Schmuck
ab, während George an der gegenüberliegenden Fensterwand den Rest von seinem
Scotch austrank.
„Ist
alles in Ordnung?” fragte sie.
Es
dauerte einen Moment, bevor er sich ihr zuwandte. „Nicht wirklich.”
Sie
ging zu ihm hin und legte die Arme um ihn. „Du kannst mir alles sagen,”sagte
sie. „Du weißt, dass ich immer für dich da bin.”
„Das
weiß ich.” Er küsste ihre Hand. „Warum
Weitere Kostenlose Bücher