Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
Vom Netzwerk:
Sicherheitskontrollen
geschlüpft, in sein Büro gestürmt und hatte gefordert, seine Aktionäre hätten
das Recht zu wissen, warum er ein Transportunternehmen akquirieren wolle,
dessen Aktien seit den Kriegen im Nahen Osten so sehr gefallen waren.
    Es
war ebenso erschöpfend wie stressig, und George hatte genug. Die mögen zwar jetzt meckern, dachte er , aber in nicht allzuferner Zukunft werden
sie sagen, dass sie immer Vertrauen in mich gehabt haben.
    Er
verlangsamte seinen Schritt und zog einen der Seiteneingänge in Betracht, doch
änderte dann diese Absicht. In jedem Eingang würden Reporter sein, sein
derzeitiger Aufenthalt würde vermittelst Textnachrichten in Sekundenschnelle
bekannt gemacht werden, und er wäre trotz aller Anstrengungen umringt von
ihnen. Also beschleunigte er seine Schritte und bereitete sich auf den Angriff
vor mit der Absicht, so schnell wie möglich durch die Türen zu kommen und in
sein Penthouse.
    Eine
Reporterin im hinteren Teil der Menge entdeckte ihn zuerst. George sah, wie sie
sich dem Kameramann rechts von ihr zuwandte und etwas mit einer schrillen   Stimme sagte. Bis der Mann seine
Videokamera geschultert hatte, stürmten drei Dutzend Reporter mit
ausgestreckten Mikrofonen und Kameras nach vorne; ihre Gesichter verrieten
Entschlossenheit – sowie einen weiteren Gefühlsausdruck, den George nicht
genau bestimmen konnte.
    Sie
umkreisten ihn in Schüben – zuerst von vorn, dann von den Seiten und von
hinten. Blitzlichter gingen los wie explodierende Sterne. George musste in
ihrer Grelle blinzeln und eilte vorwärts. Die ganze Woche schon hatte er den
Schutz um sich erhöht und Vorkehrungen gegen das getroffen, was gerade geschah.
Aber heute Morgen hatte er geglaubt, er könne sich unbemerkt hinausschleichen.
Ein entspannender Lauf im Central Park war alles, was er gewollt hatte; nur er
und die Bäume und die anderen Jogger in seiner Gesellschaft. Naiver Gedanke, dachte er.
    Er
hörte zu, konnte aber nicht verstehen, was die Menge sagte. Das Gebrüll der
Fragen war zu laut, zu eifrig, als dass er es hätte enträtseln können, doch
nicht einmal hörte er, dass jemand WestTex erwähnte.
    Verwirrt
schob er sich zu den Eingangstüren durch und hörte, wie jemand Celinas Namen
aussprach. Einmal. Zweimal.
    Er
drängte sich an einem Reporter vorbei, rempelte ihn aus Versehen an und hörte,
wie der Mann sagte, dass es ihm Leid tue, so sehr Leid tue.
    Weil Sie mir den Weg versperrt
haben?
    George
wandte sich der Menge zu. Es schien, als ob Blitze den morgendlichen Himmel
erhellen würden, als siebzig Kameras in rascher Folge ausgelöst wurden. Der
Verkehr auf der Fünften verlangsamte sich, weil neugierige Fahrer
herauszufinden versuchten, was sich vor dem Gebäude abspielte. Autos hupten.
Jemand rief etwas aus einem vorbeifahrenden Wagen.
    Ein
Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Etwas stimmte nicht. Die Augen der
Reporter forschten in seinen, still und voller Erwartung. Sie standen nur da
und warteten darauf, dass er etwas sagte, obschon er nicht wusste, was.
    Der
Mann, den er angerempelt hatte, unterbrach die Stille. „Ich denke, ich spreche
im Namen von uns allen, Mr. Redman, wenn ich Ihnen versichere, wie Leid uns
allen das tut.”
    „Was
tut Ihnen Leid?” sagte George. „Was denn?”
    Blicke
wurden ausgetauscht.
    Der
Reporter, der nach vorne gekommen war, trat nun wieder einen Schritt zurück.
    Jenseits
der Menge fuhren zwei Polizeiwagen mit eingeschaltetem Blaulicht vor.
    „Würde
einer von Ihnen mir bitte sagen, was hier los ist?”
    Niemand
meldete sich zu Wort. Dann hörte man, wie Autotüren zugeworfen wurden. George
sah, wie Jack Douglas von einem der Polizeifahrzeuge wegging; sein Gesicht
erschien abgespannt, seine Kleidung war zerknittert. Plötzlich ließ sich eine
Stimme aus den hinteren Reihen vernehmen: „Es ist wegen Celina, Mr. Redman. Wir
dachten, Sie wüssten es schon. Sie ist heute morgen ertrunken. Ihre Leiche hat
man an den Gerichtsmediziner überführt.”
    Und
dann brach der Sturm los.

 
    *   *   *

 
    Die
Stille in dem Raum war ohrenbetäubend.
    „Es
tut mir Leid, Mr. Redman.”
    George
drückte Elizabeths Hand fester, suchte dort nach Kraft, fand jedoch wenig. Ihre
Hand war so kalt wie ihr eisiger Blick. Ihre Atmung war unregelmäßig. Sie hatte
die Neuigkeiten erst Augenblicke vor seinem, Jacks und dem Eintreten der
Polizei in das Penthouse erfahren.
    George
fand sie im Wohnzimmer auf dem zweiten Stockwerk vor; das Telefon lag auf der
Seite

Weitere Kostenlose Bücher