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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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sie nichts unternahmen, würden die Folgen ebenso
ernst sein.
    Die
Maschine kippte nach rechts, sank unter die Wolkendecke, und London tauchte in
einem plötzlichen Glanz vor ihnen auf. Diana betrachtete das strahlend
verworrene Lichtermeer unter ihnen und dachte an Louis Ryan. Er hatte Celina
umgebracht. Er hat vielleicht auch Redman International ruiniert. In ein paar
Stunden sollte Leana sein neues Hotel eröffnen. War sie die Nächste auf seiner
Liste? War es George? Elizabeth?
    Jack
war mit dem Schreiben fertig und schob den Block über das Tischchen. Diana nahm
ihn in die Hand. Sie las zweimal, was er geschrieben hatte, und legte ihn dann
wieder hin. Ihr Herz schlug heftig. Sie schloss die Augen. Das wird nicht funktionieren, dachte sie. Es ist zu riskant. Wenn man ihn erwischt, stirbt meine Mutter –
und seine Eltern sterben ebenfalls. Wie können wir uns anmaßen, ihr Leben zu
gefährden?
    Jack
musste gespürt haben, was sie dachte, denn er griff über das Tischchen und nahm
ihre Hand in seine. Er schaute ihr tief in die Augen, und wenn dieser Bereich
nicht abgehört worden wäre, hätte er gesagt, was seine Augen bereits
ausdrückten: Wir haben keine andere Wahl.
Das weißt du ganz genau. Nimm dich zusammen. Ich brauche dich.
    Sie
machte sich los und nickte lebhaft. Sie hatte sich schon früher in schwierigen
Situationen befunden, und sie würde nun auch diese meistern. Sie drehte sich
wieder dem Fenster zu und beobachtete, wie der Regen gegen die Scheiben schlug.
Draußen schien die Welt zu schmelzen.
    Das
Flugzeug setzte zur Landung an.
    Diana
klammerte sich an die Armlehnen ihres Sitzes und wappnete sich. Sie zuckte
zusammen, als die Reifen mit der nassen Landebahn in Berührung kamen. Die
Triebwerke heulten auf, und die Bremsen kreischten. Jack war aus seinem Sitz,
sobald das Flugzeug neben Terminal Vier zum Stehen kam.
    Der
Kapitän trat aus dem Cockpit. Sein Lächeln verblasste, als er Jack in der Mitte
des Ganges mit einem Finger auf den Lippen und einem Schreibblock in der Hand
stehen sah. Der Mann schaute an Jack vorbei und zu Diana hin, die sich
ebenfalls erhoben hatte. Ihr Gesicht war so blass wie das eines Gespenstes.
„Ich möchte mich wegen des Fluges entschuldigen,” sagte er und wusste nicht,
wie er die Situation deuten sollte. „Ich weiß, die Turbulenzen waren schlimm.”
    Jacks
Gesicht verdüsterte sich.
    „Der
Flug war in Ordnung,” sagte er. „Es war das Wetter, das mir ein bisschen Angst
gemacht hat. Einmal habe ich geglaubt, Diana würde das nicht durchhalten.”
    Bevor
der Mann etwas erwidern konnte, ging Jack auf ihn zu, hielt ihm den Block hin
und bedeutete ihm zu lesen, was darauf stand. Der Mann legte die Stirn in
Falten und wollte schon etwas sagen, aber Jack schüttelte entschieden den Kopf
und wies auf den Block.
    Der
Kapitän las. Als er damit zu Ende war, schaute er Jack direkt in die Augen. In
seinem Gesicht konnte man den Ausdruck kalten Verstehens ausmachen. „Wir werden
etwa dreißig Minuten lang auf dem Boden sein,” sagte er. „Wenn Sie beide
unterdessen   in den Terminal gehen
und sich umschauen möchten, so haben Sie genug Zeit dazu.”
    „Nein,”
sagte Diana. „Wir bleiben hier. Und danke dafür, dass Sie uns lebendig
hierhergebracht haben.”
    Der
Mann nahm seine Mütze ab. Warf Sie Jack zu. „Überhaupt kein Problem,” sagte er.
„Aber wenn Sie beide mich jetzt entschuldigen würden – ich muss
hineingehen. Ich habe meiner Tochter ein Souvenir von dieser Reise
versprochen.”
    Und
er fing an, seine Uniform auszuziehen.

 
    *   *   *

 
    Fünf
Minuten später trug Jack Douglas die dunkelgraue Uniform des Piloten sowie
dessen übergroßen Regenmantel. Er stieg aus dem Flugzeug und ging die
schlüpfrigen und schmalen Stufen des Lear-Jets hinunter. Den Kopf hielt er
vornübergebeugt, während er sich seinen Weg durch den Wind und niederfallenden
Regen bahnte.
    Diana
saß am Fenster und sah ihn weggehen. Sie wandte den Blick erst dann ab, als er
den schimmernden Terminal erreicht hatte und durch eine seiner beleuchteten
Türen geschlüpft war. Sie wusste, dass man sie beobachtete, konnte es ebenso
spüren, wie sie Jacks Angst hatte spüren können, bevor er fortgegangen war. Sie
konnte allerdings nicht sicher sein, ob sie von einem Mitarbeiter des
Bodenpersonals beobachtet wurden oder von jemandem, der von den großen
Fensterfluchten des Terminals Vier auf sie hinabsah.
    Sie
drehte sich von dem Fenster weg.
    Der
Pilot hatte sein Handgepäck aus

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