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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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einem Schränkchen genommen und zog rasch eine
Khaki-Hose und ein weißes Baumwollhemd an. Zudem setzte er sich eine blaue
Baseball-Mütze auf. Er schaute nicht auf Diana, während er sich ankleidete;
stattdessen blickte er über sie hinweg auf seinen Co-Piloten. Der junge Mann
stand in der geöffneten Tür des Lear-Jets, schielte in die feuchte Luft und
winkte einem Mann des Bodenpersonals.
    Der
Mann eilte die nassen Stufen empor, sein leuchtend-gelbes Ölzeug glänzte, sein
Gesicht war gerötet und nass, und er lächelte. „Was gibt’s, Freund?” fragte er
und schüttelte die Hand des Co-Piloten. „Verdammt gut, Sie zu sehen. Wie geht
es Ihrer Frau – betrügt sie Sie noch immer?”
    Der
Co-Pilot   lachte und bat den Mann
hinein, führte ihn von der Tür weg und reichte ihm den gelben Schreibblock.
Diana sah ihm zu, während er las. Der Co-Pilot sagte: „Sie verdammter kleiner
Scheißer – es ist Ihre Frau,
die untreu ist. Wann hören Sie endlich damit auf, sich etwas vorzumachen und
das zuzugeben?”
    Der
Mann hatte zu Ende gelesen. Der Humor wich aus seinem Gesicht, und er schaute
den Gang entlang auf den Piloten, der seinen Koffer zugemacht hatte und im
hinteren Teil des Flugzeugs wartete, wo es keine Fenster gab.
    „Ich
hab’ das glücklichste Mädchen in London,” sagte er. „Sie würde mich niemals
betrügen.”
    Und
dann zog er das gelbe Ölzeug aus.

 
    *   *   *

 
    Nachdem
der Pilot Diana und seine Crew in der Maschine zurückgelassen hatte, hämmerte
der Regen verstärkt gegen den Jet. Er eilte die Treppe hinunter und ging über
das Rollfeld. Die Baseball-Mütze schützte sein auf die Brust gesenktes Gesicht,
und Regen und Wind peitschten hart gegen seinen Regenmantel.
    Er
spürte den Drang, einen Blick auf die erleuchteten Fenster des Terminals zu
werfen, unterdrückte ihn jedoch und betrat stattdessen das Gebäude. Er stieg
eine Treppenflucht hinauf, öffnete eine Tür, bog nach rechts und arbeitete sich
durch einen Strom von Menschen, die zu ihren Anschlussflügen eilten. Er sah sich
nach etwas in dieser Menge um, das nicht dorthin gehörte. Wenn man ihn
verfolgte, dann taten die verdammt nochmal ihr Bestes, um nicht aufzufallen.
    Er
ging in den Waschraum, den er mit Jack abgesprochen hatte.
    „Machen
Sie schnell,” sagte Jack, nachdem der Mann hereingekommen war. „Ich habe nur
zwanzig Minuten, bis ich wieder im Flugzeug sein muss. Beeilen Sie sich!”
    Der
Waschraum war groß, sauber und leer. Sie wählten die hinteren beiden Kabinen
und begann, sich auszuziehen.
    „Ist
Ihnen jemand gefolgt?” fragte Jack.
    Der
Pilot warf seine Kleidung über die Trennwand. „Nein,” sagte er. „Niemand ist
mir gefolgt.” Er hielt inne, nahm die Uniform entgegen, die ihm Jack unter der
grauen Metallwand durchreichte, und sagte: „Bevor Sie an Bord gehen, sollten
Sie Redman anrufen.”
    „Das
kann ich nicht,” sagte Jack. „Sein Telefon wird bestimmt abgehört.”
    „Dann
rufen Sie jetzt schon die Polizei an. Sie werden erst in sieben Stunden dort
ankommen. Bis dahin hat Ryan vielleicht schon etwas unternommen.”
    Jack
kam aus der Kabine und trat vor den großen Spiegel. Die Kleider waren ihm zu
groß, aber nicht allzu groß. Die Baseball-Mütze verbarg sein sandfarbenes Haar.
    „Vergessen
Sie’s,” sagte er. „Wahrscheinlich gehört Louis Ryan die Polizei.”
    Der
Pilot trat aus der Kabine und stellte sich neben Jack. Sie sahen einander an.
„Und außerdem,” sagte Jack, „wird Ryan bei der Eröffnung seines neuen Hotels
sein, bis wir in New York sind. Die Feierlichkeiten werden dann gerade begonnen
haben. Wir wissen, dass er etwas von Bedeutung geplant hat, aber auf dieser
Party wird sich das nicht abspielen.”
    „Da
kann ich Ihnen nicht zustimmen. Genau für dort wird er das geplant haben.”
    „Das
glaube ich nicht,” sagte Jack. „Ich habe so ein Gefühl.”
    Er
schritt an die Tür, blieb aber noch einmal stehen und warf dem Piloten einen
Blick zu. „Kaufen Sie Ihrer Tochter ein Geschenk. Man wird Sie beobachten.”

 
 
 
 
    KAPITEL
53

 
    Sobald
Elizabeth ihn gesehen hatte, wusste sie, dass etwas nicht stimmte, wusste, es
hatte mit dem Umschlag zu tun, den er soeben von einem Boten erhalten hatte.
Dieser kurze Ausdruck des Entsetzens in seinen Augen war mehr als ungewöhnlich,
doch verstand sie ihn trotzdem zu deuten.
    Sie
zog die Tür hinter sich zu und blieb nicht weit von ihm und seinem Schreibtisch
stehen. Sie beobachtete, wie seine Gesichtszüge sich

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