Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
zur Decke. „Das wären $37.000 – im
Voraus, versteht sich.”
Leana
hatte diese Summe kaum auf ihrem Sparkonto. Sie wusste, dass sich ihre
finanzielle Situation verbessern würde, sobald sie ihren Schmuck verkauft
hatte, aber sie wollte dieser Frau nicht mehr Geld geben als nötig. „Das ist zu
viel,” sagte sie. „Insbesondere, da Ihr früherer Mieter seine Katzen nicht
besser beaufsichtigen konnte. Mein Angebot sind $10.000.”
„Das
kommt überhaupt nicht in Frage,” sagte die Frau.
„Machen
wir uns nichts vor. Sie haben ein Problem hier – riechen Sie mal! Das ist
der Grund, warum sich diese Wohnung nicht vermietet. Das ist der Grund, warum
jemand wie ich jemanden beauftragen muss, um diesen Gestank loszuwerden. Was
ist Ihr bestes Angebot?”
Die
Frau wandte sich ab, und als sie das tat, atmete sie durch die Nase ein. „Nicht
unter $15.000.”
„Okay,”
sagte Leana. „Sagen wir $12.500, und Sie haben eine neue Mieterin. Ich stelle
Ihnen einen Scheck über $25.000 aus, und wir sind beide zufrieden. Leana
schaute sich in der Wohnung um. „Sie werden sich auch dazu bereit erklären,
diese Fenster zu reparieren, die Hälfte der Kosten für die Malerarbeiten zu
übernehmen und ein paar Ventilatoren zu beschaffen. Ironischerweise kann die
Luft hier drinnen eine Katze töten.”
Die
Frau versuchte, beleidigt zu wirken, aber Leana entdeckte Erleichterung in
ihren Augen.
„Mit
Ventilatoren, Fenstern und Farbe kann ich leben.”
„Das
habe ich mir gedacht.”
Sie
musterte Leana eine kleine Weile. „Sie sind zäh. Und Sie haben auch einen guten
Geschäftssinn. Ich schätze das in einer Frau. Wie war doch gleich nochmal Ihr
Familienname?”
„Ich
habe ihn nicht genannt,” sagte Leana. „Aber er ist Redman.”
Etwas
blitzte in den Augen der Frau auf, und sie hob ihr Kinn. „Ich dachte mir schon,
dass ich Sie kenne,” sagte sie. „Sind Sie so zäh wie Ihr Vater und Ihre
Schwester?”
„Noch
viel zäher.”
„Das
glaube ich Ihnen aufs Wort.”
Sie
stellte einen Scheck für die Frau aus.
* * *
Später,
in der Bank, folgte sie dem stellvertretenden Direktor in einen Tresorraum, der
von Reihen glänzender Schließfächer flankiert war.
Der
Mann ging in den hinteren Teil des Raums, bückte sich und steckte einen
Schlüssel in eines der Fächer. Leana blieb im Eingang stehen und dachte an die
sieben Schmuckstücke, die sie hier aufbewahrte. Obwohl jedes einzelne für sich
genommen ein ganz besonderes Stück war, war doch keines mit der Halskette aus
Diamanten und Mogok-Rubinen vergleichbar. Sie würde den höchsten Preis
erzielen, wenn sie sie später am Nachmittag verkaufte.
Dieses
Stück würde ihr neues Apartment einrichten und sie ernähren.
Der
Manager räusperte sich. Leana schaute ihn an und verstand, dass er darauf wartete, dass sie nun ihren Schlüssel
hineinsteckte. Sie entschuldigte sich und ging zu ihm hin. Sie schloss ihre
Seite des Fachs auf und trug die Kassette zu einem kleinen Tisch, der sich links
von ihr befand. Der Manager folgte ihr.
„Ich
wäre gerne allein,” sagte Leana. Der Blick des Mannes fuhr nach oben und traf
ihren. Sein Gesicht verriet Zögern, und sie spürte, dass er bleiben und sehen
wollte, was sich darin befand. Er regte sich nicht.
"Wenn
es Ihnen nichts ausmacht,” sagte Leana. Der Mann verneigte sich leicht und
verließ den Raum.
Leana
sah ihm nach. Er ging nicht weiter als bis zum Tresoreingang, wo er die Arme
verschränkte und von wo aus er sie beobachtete.
Sie
drehte ihm den Rücken zu und machte die Kassette auf.
Darin
befanden sich sieben unterschiedlich große Etuis aus Samt. Leana wählte eines,
öffnete es und blickte auf funkelnde Diamanten. Sie schaute in ein anderes
Etui, aus dem Saphire leuchteten. Im dritten war die Halskette aus Diamanten
und den Moguk-Rubinen.
Sie
nahm die Halskette aus dem Etui und hielt sie sich vor. Ihre Kühle und das
schiere Gewicht der Steine ließen sie schneller atmen. Zumindest eine Zeit lang wirst du mir helfen, einen Namen für mich zu
machen.
Nachdem
sie in die anderen Etuis geschaut und sie in ihre übergroße Strohhandtasche
gesteckt hatte, schob sie die Kassette wieder in ihre Öffnung, verschloss das
Fach und verließ die Bank mit einem bewaffneten Wächter an ihrer Seite.
Die
Sonne schien hell, und die Hitze war drückend; sie stieg in Schüben von dem
Pflaster auf. Sechs Jungen auf Rollerblades schossen auf dem Gehsteig durch die
Menge und rannten beinahe eine ältere
Weitere Kostenlose Bücher