Fighting Lory
die beiden Waffen von der Wand. Sie landete mit einem Kriegsschrei und in Kampfposition.
Kordan musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. Sie verfluchte diesen verdammten Alien, dass er so schwer zu lesen und einzuschätzen war.
„Du solltest die Schwerter lieber weglegen, ehe du dich noch verletzt“, sagte er ruhig.
„O nein, Miezekatze. Den Gefallen tu ich dir nicht. Ich werde dir jetzt dein räudiges Fell stutzen.“
Kordan war mit wenigen Schritten an der anderen Wand, wo ein langes Breitschwert hing, neben einigen anderen Waffen. Innerlich fluchend sah sie, wie er das Schwert von der Wand nahm und ein paar Schritte auf sie zu machte, ohne sie aus den Augen zu lassen.
„Du willst kämpfen, Kleines? Dann komm. Zeig mir, was du kannst!“
Lory spuckte verächtlich auf den Boden. Sie gab sich cooler, als sie sich innerlich fühlte, doch sie war von ihrem Job darauf konditioniert, ihre innere Verfassung nicht preiszugeben.
„Ja, ich will kämpfen, Miezekatze. Und du solltest mich besser nicht unterschätzen. Es wird dir noch leidtun, dass du mir mein Rückfahrticket versaut hast!“
Er lachte höhnisch.
„Rückfahrticket? Dein lieber Ellyod hätte dich, ohne mit der Wimper zu zucken an den Höchstbietenden verkauft. Du denkst, ich bin eiskalt? Dann, meine Kleine, hast du Ellyod Allegrass noch nicht kennengelernt. Er lächelt noch freundlich, wenn er dir mit dem Messer den Bauch aufschlitzt und deine Eingeweide den Wajuns zum Fraß vorwirft. Er ist zu allem fähig, aber gewiss hätte er euch niemals zu eurem Planeten gebracht.“
„Ich glaube dir kein Wort“, schrie sie, doch innerlich war sie hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Erkenntnis. Was, wenn Kordan doch recht hatte. Gab es überhaupt noch irgendeine Chance, dass sie nach Hause zurückkehren würde?
„Es tut mir leid, Lory“, hörte sie ihn plötzlich sanft sagen, während ihr klar wurde, dass sie wohl bereits seit einer Weile reglos dagestanden und über ihr verdammtes Schicksal nachgegrübelt hatte. Ihr Herz verkrampfte sich und sie unterdrücke ein Schluchzen. Sie hörte ein metallisches Klirren und kapierte, dass er gerade sein Schwert zu Boden fallen ließ. Plötzlich stand er direkt vor ihr und nahm ihr langsam die beiden Schwerter aus den Händen. Mit einem Klirren fielen auch diese zu Boden. Dann lag sie plötzlich in seinen Armen und schluchzte.
***
Vorsichtig hob Kordan sie auf seine Arme und trug sie zum Bett, um sich mit ihr dort niederzulassen. Ihre Tränen durchweichten sein Shirt und er starrte ein wenig verunsichert auf die Frau hinab, die ihm eben noch die schlimmsten Beschimpfungen und Drohungen an den Kopf geworfen hatte. Er war nicht unbedingt gut darin, andere zu trösten. Alles, was ihm einfiel, war, sie im Arm zu halten und ihr über das glänzende schwarze Haar zu streichen. Überrascht von dem zärtlichen Gefühl, das sein Herz erfüllte, wartete er darauf, dass sie sich beruhigte.
Nach einer Weile verebbte ihr Schluchzen langsam und sie rückte ein wenig von ihm ab. Sie wirkte verwirrt und so verletzlich. Ganz anders als die Frau, die ihm seit Tagen das Leben schwer gemacht hatte.
„Danke für … Es … Normalerweise bin ich … nicht so eine … Heulsuse“, schniefte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
„Geht es dir besser?“, fragte er vorsichtig.
Sie nickte.
„Ist es so schlimm? Ich meine, willst du denn unbedingt nach Hause? Hast du einen … einen Mann, der auf dich wartet?“
Kordan war dieser Gedanke eben erst gekommen und er wartete ängstlich auf ihre Antwort.
„Ja, ich will wirklich wieder nach Hause und nein, es wartet kein Mann dort auf mich.“
Kordan spürte, wie Erleichterung sich in seinem Herzen breitmachte. Wenigstens gab es keinen anderen Mann. Mit allem anderen konnte er vielleicht fertig werden. Er brachte nur etwas Zeit, sie für sich zu gewinnen. Nie hatte er sich mit dem Gedanken befasst, wie man eine Frau für sich gewann. Schließlich hatte er nie vorgehabt, sich eine Gefährtin zu nehmen.
„Ich schlage dir einen Deal vor“, sagte er, einer plötzlichen Eingebung folgend.
Mit geröteten Augen blickte sie zu ihm auf.
„Was für einen Deal?“, fragte sie vorsichtig.
„Du bleibst einen Mond mit mir hier und gibst mir die Chance, dich davon zu überzeugen, dass wir zueinandergehören. Wenn es mir nach einem Mond noch immer nicht gelungen ist und du immer noch nach Hause willst, dann bringe ich dich
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