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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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Vielleicht werden wir es auch nie erfahren. Es könnte sein, dass die Einzigartigen Wesen die Schlüssel entgegennehmen, uns den Hintern tätscheln und uns wegschicken. Ich weiß es nicht. Ich war noch nie zuvor auf einer Abenteuerfahrt.«
    »Also… der Weg ist das Ziel, so in der Art?«, fragte Josh. »So was hasse ich. Ich bin mehr der altmodische ›Das-Ziel-ist-das-Ziel‹-Typ.«
    »Ich weiß zwar nicht, was es bedeuten soll, aber sie haben mir gesagt, das Königreich sei in Gefahr«, erklärte Eliot. »Es könnte etwas damit zu tun haben. Außerdem war der Heilige Gral ja auch nicht direkt zu etwas nütze.«
    »Ich habe euch doch erzählt, dass die Nirgendlande zerstört sind, oder?«, fragte Josh.
    »Meinst du, die Schlüssel hätten auch damit zu tun?«, fragte Quentin zurück. »Ob es da vielleicht irgendeinen Zusammenhang gibt?«
    »Nein. Oder doch, vielleicht.« Josh strich sich mit Daumen und Zeigefinger übers Kinn. »Aber welchen?«
    Quentin zählte auf: »Die Nirgendlande sind zerstört. Jollyby ist tot. Das Königreich schwebt angeblich in Gefahr. Sieben goldene Schlüssel. Ein Drache, der Knöpfe sammelt. Wenn es einen roten Faden gibt, erkenne ich ihn nicht.«
    Vielleicht wollte er ihn auch gar nicht sehen. Denn dieser rote Faden hätte es in sich gehabt. Man hätte es sich zweimal überlegen müssen, bevor man daran zog.
    Oben in den Wanten rief jemand, es sei Land in Sicht.
     
    Der Schiffsbug schob sich fast geräuschlos in den feuchten weißen Sand. Quentin sprang im letzten Moment über die Reling und landete mit trockenen Stiefeln auf dem puderweichen Strand. Er drehte sich um und nahm mit einer Verbeugung den vereinzelten Applaus der Passagiere an.
    Dann griff er nach dem Tau und zog es stramm, während die Übrigen – Eliot, Josh, Poppy, Julia, Schramme und Benedikt – rechts und links die Bordwand hinunterkletterten. Es war ruhig und windstill. Seltsam, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    »Die mieseste Gastmannschaft aller Zeiten«, bemerkte Josh und watete an Land. »Kein einziges Redshirt.«
    Idyllisch: So hatte die Insel aus der Ferne gewirkt. Die Kalkfelsenküste öffnete sich an einer Stelle zu einer kleinen Bucht mit sauberem Strand. Eine Reihe einzelner Bäume hob sich so zart, still und grün vor dem blauen Himmel ab, dass sie wie aus Jade geschnitzt erschienen. Ein Urlaubsparadies.
    Es war spät am Nachmittag: Sie hatten fast den ganzen Tag gebraucht, um die Insel anzulaufen. Jetzt standen sie dichtgedrängt am Ufer. Der Sand war so rein, als hätte man ihn durchgesiebt. Quentin stapfte hindurch und erklomm die nächstgelegene Düne, um Ausschau ins Landesinnere zu halten. Die Düne war steil, und kurz vor dem Gipfel ließ er sich bäuchlings hinfallen und spähte hinüber. Wie ein Kind am Strand. Hinter der Düne folgten weitere Dünen mit Strandgräsern, dann eine Wiese, dann eine Baumreihe und dann mochte Ember wissen, was. So weit, so gut. Idyllisch.
    »Na schön«, sagte Quentin, »machen wir uns auf die Suche.«
    Doch zunächst mussten profanere Angelegenheiten geregelt werden. Quentin, Poppy und Josh waren drei Tage zuvor noch in Venedig gewesen, aber die anderen hatten seit ungefähr drei Wochen kein Land mehr gesehen. Sie sprangen zu zweit und zu dritt an Land, manche hechteten auch von Deck aus in das flache grüne Meer. Nachdem sie sich genügend ausgetobt hatten, rief Eliot sie am Ufer zusammen und teilte sie in Gruppen ein, um Trinkwasser zu suchen, Holz für Feuer und Reparaturen zu sammeln, Zelte aufzustellen, Früchte zu ernten und Wild zu jagen.
    »Glück gehabt«, sagte Eliot, nachdem alle irgendetwas zu tun hatten. »Findet ihr nicht auch? Eine außergewöhnlich schöne Insel, würde ich sagen.«
    »Ja, wirklich wunderschön!«, stimmte Poppy ihm zu. »Weißt du, ob sie bewohnt ist?«
    Eliot schüttelte den Kopf.
    »Keine Ahnung. Wir sind jetzt zwei Monate lang von Schloss Whitespire aus gesegelt, und ich habe noch nie gehört, dass vor uns schon einmal jemand so weit gereist ist. Gut möglich, dass wir die ersten Menschen sind, die diese Insel betreten.«
    »Wahnsinn!«, sagte Quentin. »Und, willst du …?«
    »Was?«
    »Du weißt schon. Sie beanspruchen. Für Fillory.«
    »Ah!« Eliot dachte nach. »Das haben wir noch nie gemacht. Kommt mir ein bisschen imperialistisch vor. Ich weiß nicht, ob das guten Geschmack beweist.«
    »Aber wolltest du das denn nicht schon immer einmal tun?«
    »Stimmt schon«, gab Eliot zu. »Na gut. Wir können sie

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