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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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sie war die Zeit an jenem Tag stehengeblieben, an dem sie von Mr. Karras ihr Sozialkundereferat zurückerhalten hatte, doch außerhalb ihres dunklen, muffigen Zimmers war die Zeit weitergelaufen. Und in dieser Zeit hatte sich Quentin Makepeace Coldwater in jemand anderen als Julia verliebt.
    Schön für ihn.
    Als er ging, legte sie sich auf das kalte, weiche, nasse Gras des Friedhofs. Der Regen fiel auf sie, und sie ließ es geschehen. Sie hatte sich nicht geirrt. Sie hatte recht behalten. Quentin hatte ihr sämtliche Ahnungen bestätigt, über Brakebills, die Magie und alles andere. Das alles existierte, und das war unglaublich. Es war alles genauso, wie sie es sich erhofft hatte. Ihre theoretische Grundlagenarbeit war bewundernswert gründlich gewesen, und dafür war sie mit voller experimenteller Bestätigung belohnt worden.
    Doch leider konnte er nichts für sie tun. Alles existierte tatsächlich, es war weder ein Traum noch eine psychotische Halluzination gewesen, aber ihr wurde es vorenthalten. Es gab einen Ort, der so perfekt und magisch war, dass er sogar Quentin glücklich machte. Dort fand man nicht nur Magie, sondern auch Liebe. Quentin war verliebt. Julia nicht. Sie war draußen in der Kälte. Sie hatte sich um einen Platz in Hogwarts beworben, war aber nicht ausgewählt worden. Hagrids Motorrad würde nie vor ihrer Tür röhren. Keine cremefarbenen Umschläge würden je durch ihren Schornstein regnen.
    Nachdenklich lag sie auf dem üppigen, nassen Friedhofsgras vor dem Grabstein irgendeines Gemeindemitglieds – geliebter Sohn, Ehemann, Vater – und dachte Folgendes: Sie hatte in fast allem recht behalten. Sie hatte fast die Höchstnote erreicht. Und doch ein Minus kassiert. Nur in einem Punkt versagt.
    Das war mein einziger Fehler, dachte sie. Dass ich geglaubt habe, die könnten mich niemals kleinkriegen.

Kapitel 13
    E inen Stadtplan in einem Touristenkitschladen zu klauen war keine besonders spirituell erhebende Tätigkeit – wo war Benedikt, wenn man ihn brauchte? – und erforderte nur ein Minimum an Zauberkunst. Doch Quentin erhielt dadurch eine genügend lange Verschnaufpause, um die Fassung wiederzugewinnen. Er wünschte, er hätte das mit Warren nicht gesagt. Er wünschte, er wäre nicht so müde gewesen. Und so dämlich. Er wünschte, er könnte sich entweder neu in Julia verlieben oder endlich ganz über sie hinwegkommen. Doch vielleicht würde er für immer irgendwo dazwischen hängenbleiben, wie in dem Raum zwischen den Portalen. Futter für die Trolle.
    Quentin atmete tief durch. Er wunderte sich über sich selbst, und ihm war durchaus bewusst, dass er sich blöd und albern benahm. Okay, sie hatte mit Warren und anderen Kerlen geschlafen und Gott weiß was gemacht. Na und? Sie war ihm keine Rechenschaft schuldig. Er war nun wirklich der Letzte, der sie verurteilen durfte. Schließlich hatte er teilweise dazu beigetragen, dass sie zu diesem Handeln gezwungen gewesen war.
    Er hätte in dieser Situation jemanden gebraucht, der ihm festen Halt geboten hätte, doch Julia war – ohne etwas dafür zu können – nun mal keine Person, auf die man bauen konnte. Sie hätte einen von diesen neonfarbenen Warnaufklebern gebrauchen können: VORSICHT , ZERBRECHLICH ! Er würde die Rolle des Ausgeglichenen, Verlässlichen übernehmen müssen, der seine fünf Sinne beisammenhatte, und auf sie beide aufpassen. Entweder das, oder sie mussten jeder seiner eigenen Wege gehen. Doch sie waren aufeinander angewiesen, weil er die Orientierung und sie nahezu den Verstand verloren hatte. Seine Rolle war nicht sonderlich glamourös – es war nicht der Schramme-Part –, aber sie war ihm zugedacht, und er musste sie allmählich annehmen.
    Obwohl Julia bis dato die größere Hilfe gewesen war. Als er zum Tisch zurückkehrte, war eine erneute, überraschende Verwandlung mit ihr vorgegangen. Sie lächelte.
    »Du siehst glücklich aus«, bemerkte Quentin, als er sich setzte. »Vielleicht solltest du mich öfter mal schlagen.«
    »Kann schon sein«, erwiderte sie und trank einen Schluck Kaffee. »Hm, tut das gut!«
    »Der Kaffee.«
    »Ich hatte ganz vergessen, wie lecker er schmeckt.« Sie hielt ihr blasses Gesicht in die Sonne und schloss die Augen wie eine Katze, die sich wärmt. »Hast du es je vermisst? Hier zu sein?«
    »Nein, ehrlich gesagt nie.«
    »Ich auch nicht. Bis jetzt. Ich hatte vergessen, wie es ist.«
    Warren hatte eine Adresse auf ein blaues Post-it gekritzelt, das Julia seit dem Aufbruch in

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