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Fillory - Die Zauberer

Fillory - Die Zauberer

Titel: Fillory - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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Wiederauferstehung. Jetzt war eine Ecke seiner perfekten Welt eingerissen, und Furcht und Traurigkeit strömten herein wie eiskaltes, schmutziges Wasser durch einen gerissenen Damm. Brakebills glich inzwischen weniger einem verzauberten Garten als einem befestigten Lager. Er befand sich nicht in einer sicheren kleinen Geschichte, wo alles Falsche automatisch berichtigt wurde. Er war noch immer in der wirklichen Welt, wo böse, bittere Dinge geschahen, ohne jeden Grund, und Menschen für Fehler bezahlten, die sie nicht begangen hatten.
    Eine Woche nach dem Vorfall trafen die Eltern von Amanda Orloff ein, um ihre Sachen abzuholen. Auf ihre Bitte hin wurde nicht viel Aufhebens um sie gemacht, aber Quentin kam nachmittags zufällig vorbei, als sie sich vom Dekan verabschiedeten. Amandas Habseligkeiten passten in einen Schrankkoffer und eine rührend kleine Tasche mit Paisleymuster.
    Quentins Herz zog sich zusammen, als er sie beobachtete. Er war sich sicher, dass man ihm seine Schuld ansah. Er hatte das Gefühl, damit bedeckt zu sein wie mit einer klebrigen Substanz. Doch sie bemerkten ihn gar nicht. Mr. und Mrs.Orloff sahen eher wie Geschwister als wie Eheleute aus. Beide waren sehr groß und breitschultrig und hatten mausfarbene Haare, seines zu einem Bürstenschnitt, ihres zu einem praktischen Stufenschnitt frisiert. Sie gingen umher wie Schlafwandler – Dekan Fogg führte sie an den Ellbogen um ein Hindernis herum, das Quentin nicht erkennen konnte –, und es dauerte einen Augenblick, bis ihm klar wurde, dass sie unter einem starken Zauber standen, damit sie selbst jetzt nicht durchschauten, was für eine Art Schule ihre Tochter besucht hatte.
     
    In diesem August kehrten die Physiker früh aus den Ferien zurück. Sie verbrachten die Wochen vor Semesterbeginn im Cottage, spielten Poolbillard, ließen die Lehrbücher links liegen und machten es sich zur Aufgabe, Schnapsglas für Schnapsglas einen Dekantierer mit altem, dickflüssigem und wirklich ekelhaftem Port auszutrinken, den Eliot hinten in einem Küchenschrank gefunden hatte. Aber die Stimmung war nüchtern und gedrückt. Es war kaum zu glauben, aber Quentin war nun im Vierten Studienjahr am Brakebills-College.
    »Wir brauchen ein Welters-Team!«, verkündete Janet eines Tages.
    »Nein«, entgegnete Eliot, »brauchen wir nicht.«
    Er lag auf einer alten Ledercouch, einen Arm über dem Gesicht. Sie befanden sich in der Bibliothek des Cottages, erschöpft von einem ganzen Tag Nichtstun.
    »Brauchen wir doch, Eliot!« Janet stieß ihm mit einem Fuß grob in die Rippen. »Bigby hat’s mir gesagt. Es wird ein Turnier abgehalten. Alle müssen mitspielen. Es wurde nur noch nicht angekündigt.«
    »Scheiße!«, sagten Eliot, Alice, Josh und Quentin im Chor.
    »Ich kümmere mich höchstens um die Ausrüstung«, fügte Alice hinzu.
    »Warum?«, stöhnte Josh. »Warum tun die uns das an? Warum nur, mein Gott?«
    »Wegen der Moral«, antwortete Janet. »Fogg behauptet, nach dem letzten Jahr bräuchten wir eine Aufmunterung. Die Organisation von Welters-Turnieren gehöre zur ›Rückkehr in die Normalität‹.«
    »Bis vor einer Minute war mit meiner Moral alles bestens in Ordnung. Mist, ich kann dieses Spiel nicht ausstehen, das ist doch eine Perversion guter Magie! Eine Perversion!« Josh wedelte drohend mit dem Zeigefinger durch die Luft.
    »Pech gehabt, es ist für alle Pflicht. Und jede Disziplin bildet ein Team, also sind wir eines. Sogar Quentin, der noch keine richtige Disziplin hat, darf mitmachen.« Sie tätschelte ihm den Kopf.
    »Besten Dank.«
    »Ich wähle Janet zur Kapitänin«, sagte Eliot.
    »Natürlich bin ich die Kapitänin. Und als Kapitänin ist es meine Pflicht, euch zu informieren, dass das erste Training in einer Viertelstunde anfängt.«
    Alle stöhnten und wanden sich und machten es sich dann auf ihren Plätzen noch gemütlicher.
    »Janet?«, sagte Josh. »Hör auf mit dem Quatsch.«
    »Ich hab das überhaupt noch nie gespielt«, warf Alice ein. »Ich kenne die Regeln gar nicht.«
    Sie lag auf dem Teppich und blätterte müßig in einem alten Atlas herum. Er enthielt zahlreiche alte Karten, deren Meere an den Rändern von liebevoll gravierten Ungeheuern wimmelten. Auf den Karten waren allerdings die Relationen verkehrt und die Ungeheuer größer und wesentlich zahlreicher als die Kontinente. In den Sommerferien hatte sich Alice eine neue, für sie ungewöhnlich modische, rechteckige Brille gekauft.
    »Ach, das Spiel ist ganz leicht zu

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