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Finale auf Föhr

Finale auf Föhr

Titel: Finale auf Föhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin dodenhoeft
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außer einem kleinen harmlosen Streit, einer uralten Geschichte und jeder Menge willkürlicher Spekulationen.« Seine Stimme wurde immer lauter. »Behalten Sie mich hier, rufen Sie am besten auch die Reederei an, dass ich bis auf Weiteres leider nicht kommen kann. Sie werden dann den Schaden durch meinen Ausfall zu übernehmen haben. Mir ist das doch gleich.«
    Kohlmann räusperte sich. »Herr Petersen, regen Sie sich bitte nicht auf. Wir haben keineswegs die Absicht, Sie hierzubehalten. Aber beantworten Sie bitte sachlich unsere Fragen.« Petersen nickte ihm stumm zu. »Ich komme noch mal zurück auf den Nachmittag beziehungsweise den frühen Abend des 2. im Yachthafen. Bevor Sie den Streit mit Hermann Siewering hatten, ist Ihnen da etwas aufgefallen? Haben Sie vielleicht noch andere Personen an Bord der Yacht gesehen?«
    Der Fährkapitän schien nachzudenken. Dann sagte er: »Also, ich war gegen fünf auf meinem Boot und hab da die Ruderanlage überprüft. Die wurde erst vor Kurzem instand gesetzt. Alles einwandfrei. Als ich ankam, war niemand auf der Yacht zu sehen. Unter Deck bekomme ich natürlich nicht mit, was auf dem Nachbarboot los ist. Ich hätte ja durchs Bullauge gucken können, aber wozu? Um die Bordwand anzustarren?« Er dachte nach. »Warten Sie. Irgendwann war da doch einer, den ich nicht kannte. So mittelalt, rote Haare, eher kräftige Figur. Wahrscheinlich einer von den Seglern, was weiß ich. Der verließ die Yacht und ist auf dem Steg an mir vorbei, Richtung Hafenbüro und Ausgang. Erst danach, vielleicht zehn Minuten später kam der alte Siewering an Deck und fing Streit an. Ja, und dann habe ich noch den Tadsen gesehen, der da irgendwo rumpütscherte. Ach, das wird wohl Ihr Zeuge sein.«
    Kohlmann bat ihn, den Mann näher zu beschreiben. Doch Petersen konnte sich nur noch an eine weiße kurze Hose, weiße Sportschuhe und ein weißes T-Shirt erinnern. Mehr war aus ihm nicht herauszukriegen.
    Seyfried hatte offenbar genug. »Wissen Sie, Herr Petersen, diese ganze Geschichte ist mir einfach zu glatt. Sie streiten sich ein bisschen, fahren weg und dann wissen Sie nichts mehr. Ich kann mir denken, dass das ganz anders war. Es kommt wieder einmal zu einer heftigen Auseinandersetzung, in deren Verlauf Siewering Sie zum wiederholten Mal beleidigt. Ja, und dann steht ihr Entschluss fest. Sie werden sich endgültig rächen und gleich auch noch die Übernahme der Reederei verhindern! Die Chancen stehen günstig, die Gezeiten spielen mit. Nachts fahren Sie raus zu dem Boot, um den Siewering und seinen Sohn umzubringen. Niemand ist mit den Gewässern hier besser vertraut als Sie. Sie wollen das Ganze natürlich wie einen Unfall aussehen lassen. Sie betreten das Boot, stoßen Martin Siewering bei einem Kampf von Bord. War es so, Herr Petersen? Oder was haben Sie sonst mit ihm gemacht? Ich vermute mal, er ist in der starken Strömung abgetrieben und ertrunken, wenn Sie ihn nicht schon vorher getötet haben. Bis jetzt wurde er noch nicht gefunden, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Und dann werden wir seine Leiche sehr genau auf Kampfspuren untersuchen, das können Sie mir glauben. Der alte Siewering war entweder schon tot oder er erlitt während des Kampfes einen Herzinfarkt. Sie schneiden ihm MÖRDER in die Brust und werfen ihn über Bord. Die Yacht lassen Sie abtreiben. War es so? Und warum das mit dem MÖRDER?« Seyfrieds Stimme war schneidend geworden.
    Petersen hatte zugehört, äußerlich gleichmütig. »Sie haben eine rege Phantasie, Herr Kommissar!«
    »Hauptkommissar!«
    »Ja, von mir aus auch Hauptkommissar. Das ändert aber nichts an dem Quatsch, den Sie hier ausbreiten. Dazu sage ich jetzt auch nichts mehr. Sie haben alles erfahren.«
    »Ich wiederhole: Wo waren Sie in der Nacht vom 2. auf den 3. August, Herr Petersen? Haben Sie Zeugen, dass Sie Ihr Haus am Abend nicht mehr verlassen haben?«
    »Bedaure, Herr ... Hauptkommissar. Ich habe mir für den Abend und die Nacht keine Zeugen zurechtgelegt. Vielleicht finden Sie ja jemanden, der mich gesehen haben will, wie ich rausgefahren sein soll. Dann können Sie wiederkommen und Ihre Fragen noch mal stellen.«
    »Glauben Sie mir, wir werden alle Ihre Angaben sorgfältigst überprüfen«, beendete Seyfried die Vernehmung. »Und wenn auch nur eine Kleinigkeit nicht stimmen sollte, dann haben Sie ein Problem, ein gewaltiges Problem. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht ein Anfangsverdacht gegen Sie, mit dem Tod von Hermann Siewering und dem Verschwinden von

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