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Finale auf Föhr

Finale auf Föhr

Titel: Finale auf Föhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin dodenhoeft
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Martin Siewering in Verbindung zu stehen. Die Untersuchung des Schiffs wird das in Kürze zu Tage fördern. Sie werden uns deshalb erstens Ihre Fingerabdrücke dalassen. Das macht der Kollege von der Station« – Asmussen nickte – »und zweitens werden Sie die Insel Föhr nicht verlassen. Sie können Ihren Fährdienst machen, aber Sie haben keine Erlaubnis, das Festland zu betreten. Haben Sie noch etwas zu ergänzen?«
    Jan-Willem Petersen zögerte. Asmussen sah ihn an. In dem Mann arbeitete etwas. Aber es kam nichts. »Nein«, sagte er stattdessen. »War’s das nun?«
    »Bitte sehr«, antwortete Seyfried und erhob sich. »Sie können gehen.«
    Petersen stand auf, begleitet von Kohlmann verließ er den Raum. Achim Lohns nahm ihm auf Anweisung des Kielers die Fingerabdrücke ab. Dann verließ der Fährkapitän die Polizeistation. Asmussen sah ihn ein Fahrrad besteigen und gemächlich davonradeln. Die Sonne schien, ein leichter Wind wehte. Es war warm, richtig angenehm, nicht zu heiß. Das große Thermometer an der Hauswand, eine Spende der örtlichen Sparkasse, zeigte 23 Grad an. Optimales Urlauberwetter. Im Hafen legte gerade ein Schiff der Feringer Inselreederei ab. Eigentlich ein sehr schöner Tag ...

Das Familiengrab Renata blickte über das Land. Der Blick von der grasbewachsenen Wallanlage der historischen Lembecksburg war einmalig, ein großer Teil der Insel lag zu ihren Füßen. Es war doch gut, dass sie sich noch mal zu der Radtour aufgerafft hatte! Jetzt gegen vier Uhr war es nicht mehr ganz so heiß. Carl hatte jetzt gerade seinen nächsten Termin bei Franz Branntwein, so war sie halt allein losgefahren, zunächst bis Borgsum, dann weiter zur Burg. Von hier aus wollte sie zur Kirche St. Laurentii in Süderende, den Friedhof mit den historischen Grabsteinen hatte sie noch nicht gesehen. Vielleicht von da noch mal nach Oldsum, zur Kucheninspektion im Apfelgarten.
    Sie setzte sich ins Gras und las in ihrem Reiseführer, was dort über die Lembecksburg stand. Erstaunlich, man hatte bei Grabungen Scherben und Gefäße gefunden, die darauf deuteten, dass die Burg von den Wikingern gegründet worden war. Ihren Namen hatte sie dann aber von dem Ritter Klaus Lembeck erhalten. Der dänische König hatte ihn zum Lehnsherrn der Insel ernannt – ja, die Insel gehörte einst zu Dänemark, Renata hatte es schon wieder vergessen. Eine grobe Fehlentscheidung im Übrigen. Der Herr Lembeck entpuppte sich als wahrer Tyrann. Nur gut, dass der König ihn wieder vertrieben hatte. Glückliches Föhr!
    Renata stieg den Wall hinab – sieben Meter, sie war nun bestens informiert -, ging über die Wiese und schloss ihr Rad auf. Bis St. Laurentii im Nordwesten war es nicht sehr weit. In der Kirche war sie allein. Nachdenklich betrachtete sie den Grabstein des »glücklichen Matthias«: Matz Petersen, ein außergewöhnlich erfolgreicher Walfangkommandeur, der für den Tod von 373 Walen verantwortlich war. So hatten sich die Zeiten geändert. Früher ehrte man die Fänger der Wale, heute schützte man die Wale vor den Fängern.
    Sie ging wieder hinaus, betrat den Friedhof, ging durch die Reihen. Jeder Grabstein erzählte seine Geschichte, mal mehr, mal weniger ausführlich. Von frühem Tod, von hartem Leben auf See, von gemeinsamem Altwerden. Ganz am Rand entdeckte Renata schließlich einen großen grauen Stein mit goldfarbener Inschrift. Das Grab war mustergültig gepflegt, ein großer frischer Blumenstrauß stand in einer schweren Vase – keiner der üblichen, billigen grünen Friedhofsvasen – neben dem Stein. Auf dem Grabstein stand:

Helma Petersen
    meine über alles geliebte Frau * 10.7.1948 † 27.12.1977
     

Maren Petersen
    mein kleiner süßer Schatz * 3.8.1973 † 7.12.1977
     

    Ruhet in Frieden
    Renata schluckte und blinzelte die aufkommenden Tränen weg. Eine junge Mutter und ihr kleines Mädchen waren am selben Tag gestorben. Sicher ein tragischer Unfall. Petersen ... war das nicht der Name des Fährkapitäns, der gesucht wurde?

Sie haben ihn gefunden!
    Er legte den Hörer auf und drehte sich zu ihr um. »Das war Menno. Auf Hooge haben sie gerade den Siewering gefunden. Martin Siewering. Den Sohn. Tot. Wahrscheinlich ertrunken. Die Polizei wird es bald wissen.«
    Sie wandte sich ab, ging zum Fenster, starrte blicklos hinaus. »Das wird es jetzt sehr schwer machen«, sagte sie schließlich. »Wir müssen irgendwas tun. Sonst gibt es ein Unglück. Rufst du ihn an?«
    Der Mann wählte eine Nummer, berichtete von dem

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