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Finale Mosel

Finale Mosel

Titel: Finale Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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vermute mal, dass sich beim Gewitterregen eine Pfütze gebildet hat und er sich infolge einer Lähmung nicht bewegen konnte«, sagte Hoffmann. »Von den sekundären Sturzverletzungen an den Armen einmal abgesehen, gibt es keine Anzeichen äußerer Gewalt.«
    Grabbe schaute angewidert auf das offene Kniegelenk des Toten.
    Gabi war dem Blick ihres Kollegen gefolgt. »Was hat es damit auf sich?«
    »Das sieht man gleich, diese Eingriffe wurden in Amerika vorgenommen.« In Hoffmanns Stimme schwang Respekt mit. »Sehr saubere Arbeit, obwohl …«
    »Hat die Knieverletzung etwas mit seinem Sturz zu tun?«
    »Nein, er hatte keine frische Knieverletzung.«
    »Aber …« Walde zeigte auf die offene Wunde.
    »Das war nur interessehalber. Ich habe die Narben gesehen.« Hoffmann räusperte sich leicht verlegen. »Die schwere Schädelverletzung stammt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von dem Knochen am Fundort.« Hoffmann war wieder auf sicherem Terrain.
    Walde folgte seinem Blick auf die kleine Instrumentenablage, die links neben dem Assistenten am Rand des Seziertischs stand. Neben einer runden Metallschüssel, aus der mehrere durchsichtige Behälter ragten, in denen er verschiedene Organe des Toten vermutete, lagen zwei Klarsichthüllen. In der einen befand sich ein ellenlanger rötlich-brauner Knochen, in der anderen ein graues, teils gebröckeltes Stück.
    »Das zweite Exponat, das die Kriminaltechnik aus dem Sturzbereich gesichert hat, ist ein Bruchstück eines sehr fragilen Rippenknochens«, fuhr Hoffmann fort. »Meines Erachtens ist Tiefenbach in einer Pfütze im Graben ertrunken.«
    »Und wie lange könnte er nach dem Sturz noch gelebt haben?«
    »Schwer zu sagen, vielleicht fünf Minuten.«
    Der Assistent legte die Nadel auf den Tisch und fuhr sich mit dem Ärmel seines Kittels über die Stirn. Als er an den Kopfverband der Leiche fasste, legte ihm Hoffmann eine Hand auf den Arm. »Bruno, können Sie vielleicht noch einen Augenblick damit warten, bis wir hier durch sind?«
    Hinter sich hörte Walde das tiefe Durchatmen seines Kollegen.
    »Die schwerste Verletzung befindet sich am Hinterkopf«, Hoffmann wies mit dem Finger auf eine Stelle oberhalb des linken Ohrs des Toten. »Unfallverletzungen oberhalb der Hutkrempe sind weniger häufig. Wenn ich nicht selbst gesehen hätte, wie die Kriminaltechnik den Knochen geborgen hat, würde ich sagen, jemand hat ihm auch damit auf den Kopf geschlagen.«
    »Die KT hat die Anhaftungen am Knochen eindeutig dem Fundort des Opfers zugeordnet«, sagte Grabbe, der sich soweit unter Kontrolle hatte, dass er neben Walde aufrückte. »Es ist davon auszugehen, dass Tiefenbach da runtergepinkelt hat. Es gibt keine Spuren an der Kante, dass etwas nachgegeben hat oder abgebrochen ist und er deshalb den Halt verlor.«
    »Am Opfer sind keine Druckspuren oder sonstige Anzeichen von Gewaltanwendung zu finden.« Hoffmann zog aus der Brusttasche seines Kittels eine Brille, setzte sie auf und beugte sich über die Leiche. »Die Sturzhöhe betrug ungefähr drei Meter. Das ist nicht viel, aber meiner Meinung nach hoch genug, seine Lage während des Falls so zu verändern, dass man nicht auf dem Schädel landet.«
    »Es sei denn, Tiefenbach wurde kopfüber hinuntergeworfen«, sagte Gabi.
    »Aber das hätte zumindest Druckspuren hinterlassen«, sagte Grabbe. »Oder war er betrunken?«
    »Knapp Null Komma Fünf Promille«, sagte Hoffmann. »Da kann man sich noch auf den Beinen halten.«
    »Gibt es Hinweise auf sonstigen Drogenkonsum?«, fragte Grabbe.
    »Negativ, er scheint clean gewesen zu sein.«
    »Dann frage ich mich, wie Tiefenbach … Hey!« Grabbe stolperte nach vorn und hielt sich gerade noch an der Kante des Seziertisches fest. »Sag mal, spinnst du?«, keuchte er und sah angewidert auf seine Hände.
    Gabi hatte ihm von hinten einen Fuß vors Schienbein gehalten und ihn leicht geschubst. »So könnte es gewesen sein«, sagte sie und legte eine Hand auf seinen Oberarm, um ihm aufzuhelfen. Grabbe schüttelte ihre Hand ab und sah sie verärgert an.
    »Wenn es auf diese Art gemacht wurde, gab es weder blaue Flecke noch Hautabschürfungen. So einfach kann man einen Mann zu Fall bringen, besonders, wenn es sich um einen Stehpinkler handelt«, fuhr Gabi fort, nahm den Schlauch aus dem Becken und hielt ihn Grabbe hin. »Hier kannst du dir die Hände waschen.«
    »Tiefenbach wurde ein Bein gestellt und gleichzeitig wurde er in die Grube gestoßen?« Walde schaute den Pathologen an.
    Dieser

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