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Finale Mosel

Finale Mosel

Titel: Finale Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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Gehirnerschütterung.«
    »Und wer sind Sie, schöne Frau?«, fragte er, während er sich mit nach vorn gestreckten Armen aufsetzte und die Beine aus dem Bett hievte. Er blieb auf der Bettkante sitzen und bewegte den Kopf in beide Richtungen.
    »Das hätte schlimmer kommen können«, meinte Doris, »wenn der Muth nicht gerufen hätte, wäre vielleicht die scharfe Kante des Spatens auf deinen Schädel gesaust.«
    »Ich hab noch nicht mal Kopfschmerzen«, sagte er.
    »Dann hättest du nie mehr Kopfschmerzen und Klaus-Dieter wäre als Waisenknabe zur Welt gekommen.«
    »So wird er ganz sicher nicht heißen, solange er noch einen Vater hat.«
    Walde hatte im Präsidium eine Nachricht hinterlassen, dass er heute nicht zum Dienst käme. Einen bestimmten Grund hatte er nicht genannt. Es war halb neun, als er sich an den Frühstückstisch setzte. Doris hatte ihm das Frühstück ans Bett bringen wollen, aber so krank fühlte er sich nun doch wieder nicht.
    »Mir geht es wirklich gut, aber ich habe dem Arzt in der Notaufnahme versprochen, heute zu Hause zu bleiben, und ich lege mich auch gleich wieder hin.« Als Walde den Mund öffnete, um in sein Brot zu beißen, schmerzten seine Kiefergelenke. Das musste von dem Sturz auf den Erdhügel herrühren.
    »Was passiert jetzt mit Muth und seiner schlagkräftigen Freundin?« Doris schnitt eine halbe Scheibe Brot in schmale Streifen, die Annika in das Gelbe ihres weich gekochten Eis tunkte. Um ihre Lippen wuchs nach und nach ein gelber klebriger Bart.
    »Vorerst nichts.« Walde kaute vorsichtig. »Muth hat nichts getan, im Gegenteil, er hat versucht, das Schlimmste zu verhindern, und seine Freundin hat sich bedroht gefühlt.«
    »Das heißt aber noch lange nicht, dass sie dir einen Spaten über den Schädel ziehen durfte. Und außerdem waren sie illegal ins Amphitheater eingedrungen.«
    »Genau wie ich«, sagte Walde. »Muth hat versucht, noch etwas von der Grabung zu retten, bevor heute endgültig alles zugeschüttet wird. Das hat wohl nichts mit dem Fall zu tun.«
    »Und was wolltest du eigentlich da?«
    »Hab ich doch schon gesagt. Ich wollte die genaue Position finden, von der Gorzinsky die Aufnahmen von Tiefenbach gemacht hat.«
    »Mitten in der Nacht?« Doris schüttelte den Kopf.

Freitag
    Um neugierigen Fragen nach seinem Verband an der Pforte auszuweichen, betrat Walde das Präsidium vom Hof aus durch den Seiteneingang. Als sich die Fahrstuhltür öffnete, stand ausgerechnet Monika, die Pressesprecherin, vor ihm.
    »Das trifft sich gut«, sagte sie, »Stiermann hat gestern und heute schon mehrmals bei mir nachgehört, er braucht den Stand der Ermittlungen für die Presse.« Sie drückte den dritten Stock und fuhr mit ihm nach oben, wo sie hergekommen war. »Am besten wäre natürlich, wenn wir einen Täter …«
    »Warum fragt er nicht mich?«
    »Hat er ja versucht. Wo warst du denn?«
    »Im Bett.«
    Sie zeigte auf seinen Kopfverband. »Deshalb?«
    Er nickte.
    »Darf ich fragen, was es damit auf sich hat?«
    »Für drei Stockwerke ist die Geschichte zu lang, aber es ist weiter nichts«, versuchte er ihrer Frage auszuweichen. »Wenn wir mit Gorzinsky gesprochen haben, bekommst du einen Zwischenstand.«
    »Wann wird das sein?«
    »Ich denke bis heute Mittag.«
    Der Fahrstuhl hielt. Er wunderte sich, dass Monika ihn ohne weitere Nachfragen gehen ließ.
     
    »Nudelholz oder Bratpfanne?«, fragte Gabi und deutete grinsend auf Waldes Kopf. Eigentlich wollte er gleich weiter in sein Büro, aber dann musste er die Geschichte von dem nächtlichen Zwischenfall ein zweites Mal erzählen. Auch bei seinen Kollegen verzichtete er auf Beschönigungen oder Ausflüchte.
    Als er geendet hatte, fragte Gabi: »Wirst du Anzeige gegen diese Lara Seidensticker …«
    »Besser nicht. Ein wenig kann ich nachvollziehen, was in ihr vorging.«
    »Du meinst so eine Art Notwehr?«, fragte Gabi.
    »Zumindest kann man nicht in Abrede stellen, dass sie ihren Freund verteidigt hat. Schließlich hat sich eine Gestalt mitten in der Nacht an den Graben herangeschlichen, wo ein paar Tage vorher, ein Verbrechen verübt worden war, und der Täter läuft noch frei herum«, sagte Grabbe.
    »Und was gibt es bei euch?« Walde versuchte einen Themenwechsel.
    »Ich habe Gorzinskys Eintrittskarte für die Vorstellung am Samstagabend überprüft«, Grabbe raschelte mit Blättern.
    »Ich wusste gar nicht …«
    »Die hat in Gorzinskys Jackentasche gesteckt.« Grabbe hielt sie hoch. »Und weißt du, woher er sie

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