Fine, die kleine Blumenelfe
sehen. Also war sie einfach beides zugleich. Die Königin des Gartens bedankte sich bei Fine, dass sie ein so netter Gast gewesen war, und ließ Grüße an Fines Königin bestellen. Dann machte sie sich mit Erin wieder auf den Weg in ihren eigenen Garten. Schon von Weitem konnte sie Alfreds höchste Zweige sehen und er winkte ihr bereits zu, bevor die anderen Elfen überhaupt merkten, dass Fine wieder zurückkam. Nach und nach kamen aus allen Richtungen Elfen eingeflogen, bis wieder alle zehn Schülerinnen in ihrem Heimatgarten versammelt waren. Was gab es da für ein Hallo und ein Durcheinander. Fine und Cilli fielen sich in die Arme und weinten vor Freude. Sie redeten gleichzeitig aufeinander ein und jeder wollte dem anderen erzählen, was er erlebt hatte. Es ging so laut zu, dass Lydia, die Elfenlehrerin, eingreifen musste.
»Elfen! Ihr könnt doch nicht alle durcheinanderreden. Bitte benehmt euch. Der Elfenrat wird sich jetzt mit der Königin und euren Gastlehrerinnen zurückziehen und besprechen, was jede von euch gelernt hat. Ihr dürft heute einfach nur faulenzen und miteinander spielen. Heute Nacht werden wir uns dann bei der Vogeltränke treffen und die Königin wird euch eure zukünftigen Aufgaben bekannt geben.«
Kaum hatte Lydia ausgeredet, sprachen schon wieder alle durcheinander. Sie hatten sich mitten in den Rasen in einen Kreis gesetzt und erzählten, was sie alles erlebt hatten. Fine berichtete von Seppi, aber vorsichtshalber hielt sie ihren Ausflug in den Wald lieber geheim. Als sie das Wichtigste gehört hatte, sprang sie auf und flatterte davon. Sie musste ja noch Alfred besuchen, der ihr als Erster zugewinkt hatte und den sie bisher nicht begrüßen konnte. In Windeseile flog sie zu Alfred hin und umarmte seine Rinde. Jetzt hatte sie noch Zeit, Alfred alles zu erzählen, und sie ließ auch die Geschichte mit dem Waldbesuch nicht aus. Alfred würde nichts verraten. »Tja«, sagte Alfred. »Das war ja ganz schön gefährlich. Die Trolle, Gnome und Kobolde sind nämlich nicht so nett wie die Zwerge und Wichtel. Sie bleiben unter sich und spielen Fremden gerne Streiche. Sie wollen nicht absichtlich gemein sein, aber es ist einfach ihre Natur. Sie können nichts dafür. Wenn du älter bist, wirst du mit den anderen Elfen auch einen Ausflug in den Wald machen dürfen und dann wird man euch darüber aufklären. Sie sind wichtige Waldgeister und arbeiten auch viel unter der Erde. Sie kümmern sich um die Wurzeln der Bäume und um die Edelsteine, die im Boden wachsen und gepflegt werden müssen. Außerdem müssen sie auch Streiche spielen können, um Unbefugte zu vertreiben. Menschen, die sich im Wald fürchten, werden die Gnomen-Bergwerke und Kobold-Werkstätten nämlich nicht finden.«
»Aber das ist ja sehr spannend!«, rief Fine aus. »Was ich da noch alles hätte entdecken können!« Aufgeregt flatterte sie um Alfred herum.
»Ja«, sagte Alfred. »Aber nur, wenn du erfahren genug bist, lässt man dich in den Wald gehen. Und dann auch nur, wenn es sein muss. Du bist eine Blumenelfe und musst dich um den Garten kümmern. Im Wald gibt es Waldelfen und in den Gewächshäusern die Schwarzelfen und auch die Kräuterelfen. Jeder hat seinen Platz. Und deiner ist hier. Sei froh, dass es nicht herausgekommen ist, was du angestellt hast. Hättest du es lieber gleich zugegeben. Irgendwann kommt es vielleicht heraus und was willst du dann sagen?« Als er sah, wie unglücklich Fine war, dachte er, dass sie ja schon durch ihr schlechtes Gewissen bestraft war. Und er wechselte das Thema.
»Freust du dich denn schon auf die Arbeitsverteilung?«
»Ja, natürlich! Ich wünsche mir sehr, dass ich auch weiterhin die Gänseblümchen pflegen darf.«
Alfred lächelte. »Ich hoffe für dich, dass es klappt. Aber nun schau zu, dass du nicht zu spät zur Versammlung kommst!«
Fine schaute an den Himmel und sah bereits den Mond, der zwar erst blass am Himmel stand, aber bald würde es dunkel und er aus voller Kraft strahlen. Schnell machte sie, dass sie in den Steingarten kam.
Als sie näher kam, sah sie, dass die anderen sehr aufgeregt waren. Auch Nicole, die Nachrichtenhummel, war da und flog aufgeregt hin und her. Sie hatte wohl Neuigkeiten gebracht, die Fine verpasst hatte. Fine stellte sich neben Cilli ins Gras und fragte: »Was ist denn passiert?«
»Oh, es ist nichts passiert«, sagte Cilli. »Es gibt spannende Neuigkeiten. Die Astrologin der Königin, Drea, hat ausgerechnet, dass übermorgen der beste Tag für
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