Fine, die kleine Blumenelfe
so ...« Vor lauter Aufregung konnte er gar nicht weitersprechen.
Fine fiel Pummel um den Hals und bedankte sich überschwänglich. »Natürlich werde ich dich nicht vergessen!«, rief sie ihm etwas zu laut ins linke Ohr. »Wir sind doch Freunde!« Sofort legte sie die Kette um. Die anderen Elfen applaudierten.
Nachdem alle die Kette gebührend bewundert hatten, drängte Doktor Möck zum Aufbruch. Er konnte seine Praxis nicht den ganzen Tag allein lassen. »Nun komm schon«, drängte er Fine. »Vielleicht müssen wir ja auch wiederkommen, um Nachschub für die Praxis zu holen. Dann kannst du mich begleiten und deine Freunde besuchen.«
Unter viel Winken und Abschiedsrufen machten sich Fine und Dr. Möck dann auf den Weg in die Wichtelpraxis. Doktor Möck schob die Medizinschubkarre mit dem aufgemalten Pflaster und Fine flog mit einem Kamillensäckchen neben ihm her. Fine war schon sehr gespannt, was sie wohl in der Praxis erwartete. Aber obwohl sie neugierig war, stellte sie doch auf dem Weg in die Praxis keine Fragen. Sie war zu sehr mit dem Gedanken ans Gewächshaus und an Pummel beschäftigt.
Währenddessen saßen Milla und Drea im Steingarten zusammen und ordneten ihre Horoskope und Termine. Die Wahrsagerin nahm Fines Gedanken wahr und ihr unergründliches Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Drea blickte von ihrem Horoskop auf und sah Milla fragend an. Milla sagte nur »Fine« und Drea lächelte auch. Die beiden verstanden sich auch ohne Worte.
Doktor Möcks Praxis lag in der Nähe des Waldrandes, wo das Große Fest stattgefunden hatte. Der Eingang war von einem Gestrüpp gut verborgen und nur die Elfen wussten, wie sie in die Praxis gelangen konnten, ohne sich an den Dornen zu verletzen. Große Tiere konnten ohnehin nicht in der Praxis behandelt werden, deshalb mussten sie auch nicht durch das Gebüsch passen. Die Gehilfin von Doktor Möck hatte am Gebüsch eine winzige Klingel angebracht, sodass die größeren Patienten einfach klingeln konnten. Doktor Möck kam dann aus dem Gebüsch heraus. Als Fine und Doktor Möck näher kamen, hatte sich bereits eine lange Schlange von Patienten versammelt. Eigentlich war Doktor Möck ja auf Tiere spezialisiert, aber wenn jemand mit Halsweh zu ihm kam, dann konnte er auch den Elfen einen Salbeitee mitgeben oder Hustensaft verordnen. Vor dem Gebüsch saßen bereits eine Kröte, eine Heuschrecke und vier Würmer. Carmen, die Heilelfe, hatte bereits alle Hände voll zu tun, die Patienten zu beruhigen. Als die Tiere Doktor Möck kommen sahen, waren sie sehr erleichtert.
Doktor Möck war gestresst. »Mist«, schimpfte er. »Jetzt haben wir gar nicht genügend Zeit, die Medikamente alle zu erfassen und im Medizinschrank zu verstauen. Wir müssen die Tiere sofort behandeln.«
Fine musste sich erst noch daran gewöhnen, dass Wichtel, Zwerge, Gnome und Trolle manchmal schimpften. Und sie hoffte, dass sie sich das nicht auch angewöhnte. Im Moment konnte sie leider gar nicht helfen und nur dabei zusehen, wie Carmen und Doktor Möck die Tiere untersuchten. Die Kröte Betty hatte Halsweh und konnte gar nicht quaken. Sie bekam sofort Salbei eingeflößt und einen warmen Wickel um den Hals. Dann wurde sie nach Hause geschickt, um sich warmzuhalten. Dankbar hüpfte Betty davon. Hanne, die Heuschrecke, kannte Fine noch vom Großen Fest. Die Kinder von Tommy, dem lächelnden Troll, hatten sie mit Nektar übergossen. Beim Gedanken daran musste Fine grinsen. Hanne war bei warmem Wetter zu lange in der Sonne gewesen und hatte starke Kopfschmerzen. Doktor Möck gab ihr kleine Kopfschmerztabletten aus den Kräutern mit und wies sie an, dass sie sich besser im kühlen Wald aufhalten sollte, bis der Schmerz nachließ. Die Würmer waren Kumpels von Alwin, den Fine in ihrem Gast-Garten kennengelernt hatte. Sie hatten in trockener Erde gewühlt und sich dabei die Haut stark zerkratzt. Sie sahen jämmerlich aus. Fine musste helfen, den Würmern vorsichtig mit Ringelblumensalbe die Wunden zu betupfen. Dann mussten die Würmer allerdings eine Weile in der lockeren Erde unter dem Gestrüpp verweilen, bis die Salbe eingezogen war. Erst danach erlaubte Doktor Möck den Würmern, sich nach Hause zu graben.
Fine war glücklich, dass sie sich gleich nützlich hatte machen können. Es war schön, den Tieren helfen zu können.
Da keine weiteren Patienten mehr warteten, konnten Doktor Möck und Carmen Fine kurz die eigentliche Praxis in einem Baumstumpf zeigen. Und Fine konnte helfen, die Medikamente
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