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Fine, die kleine Blumenelfe

Fine, die kleine Blumenelfe

Titel: Fine, die kleine Blumenelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asaro Verlag
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in kleine Holzschränkchen einzuordnen. Für ihren ersten Tag hatte sie schon wieder ganz schön viel erlebt. Und Doktor Möck bedankte sich auch bei ihr.
    »Fine, es war sehr lieb von dir, mir gleich bei der Behandlung zu helfen. Du bist ja eigentlich hier, um die Tiere kennenzulernen, und nicht, um sie zu behandeln. Aber du bist sehr talentiert und ich bin froh, dass du einige Tage bei uns verbringen wirst.«
    Auch Carmen nickte anerkennend. Fine war wieder einmal sehr stolz auf sich selbst. Eigentlich war es doch nicht so schlecht, dass sie sich für diese Ausbildung entschieden hatte. Es war so aufregend! Leider gab es im Gebüsch keine weichen Pflanzen, unter denen sie hätte schlafen können, aber Doktor Möck hatte wunderschöne Moosbettchen im Baumstumpf. Dort durfte sich Fine neben Carmen einkuscheln. Sie war so müde von den vielen neuen Eindrücken, dass sie gut schlafen konnte, obwohl Doktor Möck ganz fürchterlich schnarchte.

Kapitel 5
    Die Praxis
     
    Bei Doktor Möck gefiel es Fine so gut, dass sie darum bat, länger bleiben zu dürfen. Botschafterin Urania kam jeden zweiten Tag vorbei, um nach Fine zu sehen. So konnte Fine zwei Wochen lang bei Doktor Möck bleiben. Und obwohl sie nur beobachten sollte, half sie doch lieber bei der täglichen Arbeit mit. Bisher hatte sie im Garten nur ab und zu Insekten getroffen, aber jetzt in der Nähe des Waldes war auch einmal ein Reh und ein Hase zu behandeln. Der Hase hatte so viel Klee auf der Wiese gefressen, dass ihm speiübel war. Kopfschüttelnd flößte ihm Doktor Möck eine ordentliche Portion Kamillentee ein. Mit so einem vollen Magen ließ es sich natürlich nicht gut hoppeln und so blieb der Hase noch eine Weile vor der Praxis sitzen und ließ sich von der Sonne wärmen, während er Fine Geschichten aus dem Wald erzählte. Von Sven, dem Hasen, lernte Fine auch, dass Füchse sehr gefährlich für Hasen sind, weil sie Hasen fressen. Vor Entsetzen schüttelte sich Fine. Elfen waren nämlich Vegetarier. Beim Gedanken daran, einen ihrer Freunde zu verspeisen, musste Fine würgen. Igitt. Als Sven dann weitergehoppelt war, musste Fine erst einmal mit Doktor Möck darüber reden, wie gemein Füchse doch waren.
    Doktor Möck blickte Fine über den Rand seiner Brille an und sagte: »Fine, wir Elfen und Zwerge sind Naturwesen. Wir leben mit und in der Natur. Aber Tiere sind eine andere Spezies. Sie müssen sich leider voneinander ernähren. Das nennt sich Nahrungskette. Es gibt viele Tiere, die Pflanzenfresser sind. Wenn diese Tiere sich vermehren und immer Pflanzen fressen, dann sind bald keine Pflanzen mehr da. Also gibt es auch Tiere, die in der Nahrungskette über den Pflanzenfressern stehen. Diese Tiere - wie zum Beispiel der Fuchs – fressen dann die kleinen Tiere wie die Hasen. Andere Tiere werden auch von Menschen gegessen, die in der Nahrungskette noch über ihnen stehen. So kann die Natur ein Gleichgewicht halten. Es gibt nie von etwas zu viel. Stell dir vor, alle Tiere des Waldes würden nur Gras fressen. Sie würden sich so lange vermehren, bis auch alles Gras weg ist, und dann würden sie alle sterben, weil sie nichts mehr zu fressen haben. Kannst du das verstehen?« Fine nickte. Sie war während ihrer Ausbildung natürlich auch erwachsener geworden. Aber gut finden konnte sie es trotzdem nicht. Sie musste darüber unbedingt mit Alfred, dem Apfelbaum, sprechen, wenn sie wieder in ihrem Garten war.
    Fine beschloss also, nicht mehr so sehr auf den Hasen zu hören. Und falls sie mal einen Fuchs behandeln sollte, dann würde sie auch versuchen, den Fuchs zu verstehen. Was blieb dem Fuchs schon anderes übrig, als Hasen zu fressen, wenn das die Natur so eingerichtet hatte? Nachdenklich spielte sie mit dem Lavendelquarz an ihrem Hals. Ihre Gedanken schweiften zu Pummel ab. Sie hatte leider keine Gelegenheit mehr gehabt, mit Doktor Möck noch weitere Medikamente im Gewächshaus zu holen. So hatte sie auch Pummel nicht besuchen können. Insgeheim hatte sie mit dem Gedanken gespielt, sich von Sven Hase ins Gewächshaus bringen zu lassen. Sven konnte nämlich schneller hüpfen, als Fine fliegen konnte. Aber dann hätte sie Doktor Möck bestimmt schwer enttäuscht. Sie war schon einmal ungehorsam gewesen und hatte sich aus ihrem Gast-Garten in den Wald mitnehmen lassen. Edith, das Eichhörnchen, hatte sie dann aber im Stich gelassen und sie hatte Probleme gehabt, wieder nach Hause zu kommen. Nein, beschloss sie. Sie wollte eine erwachsene Elfe werden. Und

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