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Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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tu’ einen ganzen Haufen Gutes für jedermann in Sichtweite, und was schaut dabei für mich heraus?« überlegte er bitter, »verdammt wenig«. Er wanderte langsam dem Ausgang zu. »Na ja, das dürfte wohl in der Medizin überhaupt so sein.«

14

    »Guten Morgen, allseits!« rief Sir Lancelot leutselig.
    »Morgen, Dean! Guten Morgen, Josephine! Gott, seht ihr gut aus! Direkt glänzend.«
    »Danke, Lancelot.«
    Es war der nächste Tag, ein Dienstag, und Sir Lancelot kam händereibend und strahlend nach seiner ersten Nacht unter dem Dach des Deans zum Frühstück herunter.
    »Morgen, Muriel. Sie schauen auch ganz munter aus. Gute Party, gestern abend?«
    »Super«, sagte sie glühend. »Unmengen phantastisch interessanter Leute. Nicht diese Spitalstypen, wissen Sie, die meistens lahme Enten sind.«
    »Ganz richtig, Sie müssen Ihren Horizont erweitern«, meinte Sir Lancelot zustimmend, setzte sich und breitete geschäftsmäßig eine große, gestärkte Serviette über seine Knie. »Wenn Sie mich fragen, gehen Sie als Studentin zu möglichst vielen Parties. Nach der Promotion werden Sie dazu keine Zeit mehr haben. Bedenken Sie immer, nur Arbeit und nie Spiel machen Sie zu einem ganz stumpfsinnigen Mädchen, und stumpfsinnige Mädchen sind eine ebenso große Beleidigung der Natur wie regnerische Tage im Sommer.«
    »Lancelot -«, begann der Dean.
    »Und Sie, George?« Sir Lancelot ließ seinen wohlwollenden Blick auf dem Sohn des Hauses ruhen. »Hoffentlich denken auch Sie an Ihre Unterhaltung? Sie brauchen sich ja in diesem Hause nicht einmal um die Prüfungen Sorgen zu machen. Wissen Sie, daß Ihr Vater Duplikate aller Prüfungsdokumente in seinem Bücherschrank hinter der Medizinischen Enzyklopädie versteckt?« - »Lancelot -«
    »Guten Morgen, Sir Lancelot«. Miss MacNish erschien mit einem Tablett. »Ich bringe Ihnen Ihre Eier mit Speck, Tomaten und Nieren.«
    »Nieren!« murmelte der Dean.
    »Sie müssen ein ordentliches Frühstück essen und sich warm anziehen, hören Sie«, fügte die Haushälterin hinzu. »Es ist entsetzlich kalt für diese Jahreszeit, und wir dürfen doch keinen Schnupfen kriegen!«
    »Meine liebe Miss MacNish«, belehrte sie Sir Lancelot liebenswürdig. »Diese Bemerkung enthält drei wissenschaftlich falsche Angaben - ein schweres Frühstück wird mich mit unerwünschten Kalorien beladen, der gemeine Schnupfen ist eine Virusinfektion, und kein Ausmaß an zusätzlicher Kleidung kann als Prophylaxe wirken. Aber ich weiß die freundliche Absicht zu schätzen», fügte er hinzu, nahm Messer und Gabel und machte sich herzhaft über die Nieren her.
    »Lancelot -«, versuchte es der Dean abermals.
    »Wie haben Sie geschlafen?« fragte Josephine.
    »Ganz großartig. Aber ich fürchte, die Mäuse haben die Heizdecke angeknabbert. Sie gibt recht beunruhigende Funken von sich.«
    »Dann werden wir Ihnen die von Lionels Bett geben. Unser Schlafzimmer ist viel wärmer als Ihres. Würden Sie sie bitte austauschen, Miss MacNish? Jetzt muß ich mich aber auf den Weg machen, solange ich noch einen Parkplatz finde. Heute ist mein Einkaufstag.«
    »Los, George, Zeit fürs Spital«, sagte Muriel.
    Der Dean blieb mit Sir Lancelot allein, der schweigend noch immer sein Frühstück verzehrte.
    »Lancelot -«
    »Ganz ausgezeichnete Köchin, Miss MacNish.«
    »Lancelot, was für Pläne haben Sie?«
    »Ich werde Tottie zum Lunch ins Crécy führen, nachher treffe ich dort Bingham, bevor er zu einer Vorlesung in die Medizinische Gesellschaft geht. Ich habe etwas Geschäftliches mit ihm zu besprechen. Zum Abendessen bin ich wieder zurück.«
    »Ich meinte Ihre Pläne in einem weiteren Sinn«, wiederholte der Dean gereizt. »Im Zusammenhang mit St. Swithin, zum Beispiel. Der Vorschlag, den Sie unter Berufung auf den Stiftungsbrief machten, weiterhin Spitalspatienten zu behandeln.« Er lachte trocken. »Das war bestimmt nicht ernst gemeint?«
    »Oh, ich sehe keinerlei Grund, diese Entscheidung zu ändern.« Sir Lancelot begann eine Scheibe Toast mit Butter zu bestreichen.
    »Wirklich!« Der Dean sprang von seinem Sessel auf. Seit er Sir Lancelot die freudige Mitteilung gemacht hatte, er werde weiterleben, wuchs sein Zweifel, ob das alles in allem eine gar so gute Idee gewesen war. »Aber natürlich wird das nur bis zu Ihrer Heirat dauern?« fügte er hoffnungsvoll hinzu. »Warum denn? Ehe ist kaum eine Ganztagsbeschäftigung.«
    »Ich hatte gerade eine glänzende Idee: Ihr Hochzeitsgeschenk soll eine Weltreise sein. Per

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