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Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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St. Swithin erwarten das jedenfalls.«
    »Was hat das mit denen zu tun?«
    »Sie werden meine Brautjungfern sein. Ich habe schon ein Dutzend von ihnen ausgesucht. Im übrigen ist alles in Ordnung - sie sind unverheiratet. Ich glaube, sie werden in ihren langen Seidenkleidern entzückend aussehen.«
    Sir Lancelot beschattete die Augen mit der Hand. »Das ganze Zeug wird nach einem Kostümfest im Altersheim aussehen!«
    »Das war nicht sehr freundlich von dir.«
    »Oh, tut mir leid. Aber ich heirate dich auf alle Fälle, ganz egal, welche Inszenierung und welches Kleid du vorschlägst. Schließlich ist eine Hochzeit wie jeder Zirkus in erster Linie für die Zuschauer da. Ja, Luigi?« wendete er sich fragend an den Geschäftsführer, der eben auf ihn zukam.
    »Ein Professor Bingham hat sich hier bei der Rezeption nach Ihnen erkundigt, Sir. Da Sie vorhin erwähnten, Sie hätten vertrauliche medizinische Fragen zu besprechen, habe ich ihn in den Privatraum neben meinem Büro gebeten.«
    »Das war sehr aufmerksam von Ihnen. Leider muß ich dich jetzt allein lassen, meine liebe Tottie. Geh einstweilen zu deinen Brautjungfern und richte ihnen aus, daß ich es kaum erwarten kann, sie angeschirrt zu sehen.«
    Der Geschäftsführer begleitete sie bis zum Ausgang. Als Tottie außer Sicht war, wandte sich Sir Lancelot an ihn: »Einen Moment mal, Luigi, ist der Hotelarzt in der Nähe?«
    »Ja, Sir. Seit er nicht mehr am Spital ist, verbringt er seine ganze Zeit im Hotel und nimmt auch alle Mahlzeiten hier ein. Wollen Sie ihn sprechen?«
    »Ich bitte darum.« Luigi schickte einen Hotelboy.
    »Ich hoffe, Sie sind mit Dr. Grimsdyke zufrieden? Er hat bei mir studiert.«
    »Er hat eine etwas zu hohe Meinung von sich.«
    »Die hatte er immer. Aber er ist ein findiger Bursche. Und das ist sehr wichtig für den Posten hier.« Sir Lancelot kicherte. »Mit diesem Schauspieler ist er gut zurechtgekommen. Wie hieß er doch gleich?«
    »Eric Cavendish, Sir. Er ist vor mehr als einer Woche weg, aufs Land.«
    »Ganz richtig. Er strapazierte sein Rückgrat zu sehr, als er sich in seinem Schlafzimmer über dieses junge Mädchen hermachte.«
    »Mädchen?« wunderte sich Luigi. »Von einem Mädchen ist mir nichts bekannt. Dr. Grimsdyke sagte mir, daß sich Mr. Cavendish sein Leiden zuzog, als er sich bückte, um seine Schuhbänder zuzuschnüren.«
    »Dann ist er auch diskret, und das ist, glaube ich, hier noch wichtiger. Da sind Sie ja, Grimsdyke! Würden Sie uns bitte einen Augenblick allein lassen, Luigi? Berufsgeheimnisse, Sie wissen schon. Grimsdyke, ich bin bereit zu vergessen, daß ich Ihnen viel Leid zu verdanken habe«, fuhr Sir Lancelot fort, als sich der Manager entfernt hatte. »Mir ist natürlich die ganze Geschichte von meinem Röntgenbild zu Ohren gekommen. Na ja, Sie haben mir noch viel mehr Leid verursacht, als Sie als Student unter meiner Leitung operierten.«
    »Das ist wirklich schön von Ihnen, Sir.«
    »Grimsdyke, Sie wissen doch, daß ich die Oberschwester heiraten werde?«
    »Das weiß jeder in St. Swithin, Sir.«
    »Natürlich. Nun, sehen Sie, dem Heiraten wohnt ein gewisses sexuelles Moment inne.«
    »Habe ich mir sagen lassen, Sir.«
    »Ein zwanzigjähriger Bräutigam macht sich natürlich darüber keine Gedanken.«
    »Glauben Sie das wirklich, Sir?«
    »Ich meine, es stellt für ihn jedenfalls kein Problem dar. Aber für einen Mann in meinem Alter...«
    »Jetzt verstehe ich, was Sie meinen«, sagte Grimsdyke treuherzig, «alte Öfen brennen nicht mehr so stark, daß sie genug Rauch ins Abzugsrohr schicken?«
    »Ich möchte es lieber anders formulieren. Ich komme mir vor - was genauso unwahrscheinlich klingt -, als müßte ich von London nach Brighton laufen. Was soll ich tun?«
    »Ein Paar Rollschuhe kaufen, Sir.«
    »Für das Ereignis trainieren natürlich.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen! Sie wollen eine der bewährten Verjüngungskuren machen?«
    »Ich hasse den Ausdruck >Verjüngung<, weil er unwissenschaftlich ist, aber ich glaube, daß die neuen Erkenntnisse der Endokrinologie und ähnlicher Wissenschaften dazu beitragen, Leistung und Lust zu erhöhen. Ich weiß vom Hörensagen, daß es diskrete Privatkliniken geben soll, die derartige Behandlungen vorsehen.«
    »Sehr richtig, Sir. Sie hätten keinen Besseren als mich fragen können.«
    »Ich kenn’ Ihre Neigungen, Grimsdyke. Ich dachte gleich, daß Sie sich in dieser Hinsicht als wahre Fundgrube erweisen würden.«
    Grimsdyke blickte um sich und dämpfte die

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