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Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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Stimme. »Dr. de Hoots >Jungbrunnen-Klinik<. Liegt sehr günstig für London. Ich schreibe Ihnen die Adresse auf.«
    »Danke, Grimsdyke. Ich nehme an, die Sache ist seriös?«
    »Erfolg garantiert, Sir.«
    »Ist dieser de Hoot entsprechend qualifiziert?«
    »Natürlich, Sir! Ausländische Universität, aber das ist ja heutzutage in England kein Hindernis mehr, um eine erfolgreiche Praxis zu haben, nicht wahr?«
    Sir Lancelot nahm Grimsdykes Zettel entgegen. »Ich bin Ihnen sehr dankbar. Ich werde Ihnen eine Einladung zu meiner Hochzeit schicken.«
    »Danke vielmals, Sir. Sie haben uns immer eingeschärft, wie wichtig die Nachbehandlung ist, nicht wahr?«
    »Ganz recht. Nun muß ich aber gehen und sehen, wie ich mit Bingham fertig werde.«
    »Und ich muß mein köstliches Mittagessen beenden.«
    Als Sir Lancelot in Richtung des Direktionszimmers verschwunden war, kam Luigi hinter dem Empfangspult hervor. »Nicht so schnell, Doktor!«
    Grimsdykes Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an. »Nein wirklich, Luigi, wenn es wieder wegen Ihrer Stirnhöhlen ist, müssen Sie warten, bis ich meine Crêpes Suzette gegessen habe.«
    »Sie werden Ihre Crêpes heute nicht genießen, Doktor.« Der Geschäftsführer kam näher. »Ich habe gerade erfahren, daß Mr. Eric Cavendish mit einem jungen Mädchen allein in seinem Schlafzimmer war.«
    »Richtig. War nicht einmal schlecht, die Puppe.«
    »Sie haben mir nichts davon gesagt?«
    »Natürlich nicht!« Grimsdykes Stimme klang beleidigt. »Sie haben doch schon einmal etwas von ärztlicher Schweigepflicht gehört?«
    »Mir gegenüber haben Sie keine Schweigepflicht.«
    »Ich denke nicht daran, Ihretwegen oder wegen
    irgendeines anderen geschniegelten Gastwirts den heiligen hippokratischen Eid zu brechen.«
    »Sie sind entlassen!«
    »Was!« Er war fassungslos. »Sie können mich nicht hinauswerfen, ich bin Arzt.«
    »Und wenn Sie Erzbischof wären, würde das nichts daran ändern. Wenn mir die Tätigkeit eines Angestellten mißfällt, dann werfe ich ihn hinaus.«
    »Was, weil ich ein Mannsbild, das ein bißchen Spaß mit einem Mädel hat, nicht verpfeife?«
    »Ich führe ein Hotel, kein Bordell. Kein männlicher Gast, nicht einmal Mr. Cavendish, darf bei mir eine Frau in seinem Schlafzimmer empfangen. Auch der Kellner hätte die Betreffende beim Verlassen der Suite sehen müssen. Auch ihn werde ich hinauswerfen. Übrigens, Dr. Grimsdyke, ich höre, Sie hatten Kaviar zum Abendessen, Austern zu Mittag und Champagner zum Frühstück. Wenn ich Sie nicht hinausgeworfen hätte, müßte das Hotel über kurz oder lang wegen der hohen Kosten Ihrer Verpflegung zusperren. Bitte, rechnen Sie mit dem Kassier ab und gehen Sie!«
    »Aber, aber wohin? Ich habe keine andere Bleibe.«
    »Das ist Ihre Sache.«
    »Ich habe verdammte Lust, als Gast weiter hierzubleiben und an euch allen meine Schuhe abzuputzen.«
    »Es würde mich sehr freuen, Sie unter diesen Umständen hier begrüßen zu können, Doktor. Allerdings wäre ich dann zu meinem größten Bedauern gezwungen, auf Hinterlegung einer Wochenrechnung im voraus zu bestehen.«
    Grimsdyke zuckte die Achseln. »Na schön, ich gehe und suche mir ein passendes Hotel. Sagen Sie dem Portier, er kann meine Koffer in fünf Minuten herunterbringen.«
    »Mit Vergnügen, Doktor. Darf ich Sie noch bitten, uns die Handtücher und Kleiderhaken hierzulassen?« Zufrieden schritt Luigi auf sein Büro zu, kehrte aber diskret um, als er drinnen heftigen Gesprächslärm hörte.
    Sir Lancelot kam gerade zum Kern der Sache.
    »Mir wurde anerzogen, nach Tisch nicht über Geld zu sprechen.« Der Chirurg nahm eine ausgiebige Prise Schnupftabak. »So feinfühlige Konventionen haben in unserer materialistischen Gesellschaft freilich keinen Platz mehr. Kurz und gut, Bingham, jene fünfzigtausend Pfund, die Ihnen mein Vermögensverwalter überwiesen hat -«
    »Schenkungsurkunde und Scheck sind in meiner Hand. Alles bestens erledigt.« Er schob seine Augengläser über den Nasenrücken. »Ich muß wirklich sagen, eine tüchtige Firma.«
    »Gewiß. Zweifellos war das Geld eine Überraschung -«
    »Nicht für den, der Sie wirklich kennt, Sir Lancelot. Trotzdem bin ich Ihnen zutiefst dankbar. Es war eine großartige Geste. Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß...«
    »Ja?« fragte Sir Lancelot lauernd.
    »... ich im Spital natürlich eine kleine Feier arrangieren werde, in deren Verlauf wir Ihnen eine Silberschale mit Inschrift als Geschenk überreichen werden.«
    »Ich will

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