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Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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Schiff natürlich. Viel geruhsamer. Ich bin sicher, ich werde die Reisekosten ohne Schwierigkeiten durch eine Sammlung im Fachärzteteam aufbringen.«
    »Das ist aber wirklich anständig von Ihnen, Dean! Ja, ich denke, das wüßten wir zu schätzen. Weit mehr als ein Paar silberner Kerzenleuchter.«
    »Und wann wird die Zeremonie stattfinden?«
    »Ach, nicht vor einem Jahr, oder so.«
    »Ein Jahr!«
    »Es ist ja keine Muß-Ehe«, erklärte ihm Sir Lancelot vorwurfsvoll. »Vielleicht wird uns der nächste Sommer schon vereint sehen. Da es kaum dafürsteht, mich bis dahin noch um eine Junggesellenwohnung umzusehen, werde ich so lange hierbleiben.«
    »Lancelot, diese Kreuzfahrt... vielleicht würden Sie sie mit Ihrer Verlobten gerne vor der Eheschließung unternehmen?«
    »Was für ein geschmackloser und unmoralischer Vorschlag!«
    »Und wenn Sie allein führen? Eigentlich ist es doch jammerschade, daß Sie hier ein unbequemes Jahr verbringen, wenn Sie inzwischen alle möglichen romantischen Orte sehen könnten.«
    »Ja, tatsächlich, Dean, da haben Sie gar nicht so unrecht. Ich hätte wirklich nichts dagegen, mich im nächsten Winter bei den Entscheidungskämpfen in Australien aufzuhalten.«
    Der Dean erhob sich. »Gut. Ich werde das mit den anderen in St. Swithin besprechen. Jetzt ruft mich aber die Pflicht auf die Station.«
    »Lassen Sie mir doch bitte die Times da. Ich löse so gern Kreuzworträtsel.«
    Sir Lancelot verbrachte den Vormittag im Wohnzimmer, die Beine auf dem Sofa. Zu Mittag fuhr er in seinem Rolls zum Crécy. Aber es war kein übertrieben fröhliches Mahl.
    Der Anblick seiner Verlobten schien die Geister einzudämmen, die beim Frühstück so munter geflackert hatten, durch die Fassungslosigkeit des
    Deans angefacht. Einen Großteil des Mahles nahm er schweigend ein und schien mehr mit sich selbst als mit Tottie beschäftigt.
    »Woran denkst du, Liebling?« fragte sie über ihrem Eis mit Schokoladesauce. »Jetzt bist du doch endlich diese gräßlichen Sorgen um deine Gesundheit los.«
    »Ich dachte gerade an die sonntäglichen Zehennägel in der Badewanne.« Sie sah ihn beunruhigt an. »Meine verstorbene Frau hatte die Gewohnheit, ihre Nägel dort zu schneiden. Da ich später aufstand als sie, mußte ich dann auf ihnen sitzen. Das war höchst unangenehm.«
    »Was für ausgefallene Dinge du im Kopf hast!«
    »Ich dachte auch an lange Haare auf dem Frisiertisch, Lippenstift auf dem Porzellan, Unterwäsche, die über dem Waschbecken zum Trocknen aufgehängt ist, und Tagescreme auf den Handtüchern. Es gibt viele Aspekte der Ehe, die man erst sieht, wenn man nicht mehr verheiratet ist. Aber natürlich wird das mit uns beiden ganz anders sein«, fügte er hastig hinzu.
    »Das will ich doch hoffen.«
    »Tottie, bist du... bist du sicher, bist du ganz sicher, ganz ganz sicher, bist du ganz und gar sicher, daß du das alles durchstehen wirst?«
    »Warum denn nicht?« fragte sie scharf.
    »Ich meinte nur, daß du meinen Antrag unter vielleicht romantischen Umständen angenommen hast. Ich möchte nicht, daß du etwas in einem unbedachten Augenblick Gesagtes zu bereuen hättest.«
    Ihre Augen verengten sich. »Versuchst du auszusteigen?«
    »Also wirklich, Tottie, was für eine Unterstellung!
    Wie kommst du auf so etwas, nachdem ich - nun, nachdem ich dich überrumpelt habe. Und das habe ich nie zuvor in meinem Leben getan.«
    »Ich hoffe, du willst nicht andeuten, daß ich mir das alles zur Gewohnheit gemacht habe?«
    »Nein, nein, nein, mein Liebling... es ist nur... nun, wann soll die Hochzeit sein? Ich dachte, irgendwann nächstes Jahr im Sommer. Oder vielleicht zu Weihnachten danach.«
    »Ich dachte an Freitag nächster Woche.«
    »Was!«
    »Vielleicht ist das etwas knapp«, räumte sie ein. »Wir brauchen Zeit, um gründlich alle Vorbereitungen zu treffen. Da gibt es ja wirklich eine Fülle von Einzelheiten, selbst für jemanden, der solche Erfahrung im Organisieren hat wie ich. Sagen wir in einem Monat? Ja, also heiraten wir in einem Monat«, erklärte sie mit einer Bestimmtheit, die er seit dem Zwischenfall mit der Geburtszange am Krönungstag vergessen hatte.
    »Wie du wünschst«, sagte er zuvorkommend. »Ich nehme an, in unserem reifen Lebensalter wird das Standesamt genügen?«
    »Keineswegs. Ich habe mir immer eine weiße Hochzeit gewünscht.«
    »Was, mit Orangenblüten, Sängerknaben und Wagen mit weißen Bändern?« fragte er entsetzt.
    »Ja, mit allem Drum und Dran. Die Krankenschwestern von

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