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Finger weg Herr Doktor!

Finger weg Herr Doktor!

Titel: Finger weg Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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verführerischen Gewändern umgeben ist, steigt schon allein dadurch die geschlechtliche Begierde des Mannes. Die Psyche, wie gesagt!«
    »Aber woher bekommen Sie die Mädchen? Die meisten Schwesternschulen legen Wert auf Verläßlichkeit und nicht so sehr auf Aussehen.«
    »Von verschiedenen Theateragenturen. Aber erstaunlich viele von ihnen haben in Filmen oder Fernsehstücken Schwesternrollen gespielt. Und sie schätzen unsere großzügige Entlohnung. Die Schauspielerei ist ja leider ein furchtbar überlaufener Beruf.«
    »Und mit alldem erzielen Sie Erfolge? Ich meine natürlich nicht bei einfachen und einfältigen Leuten, sondern bei intelligenten, müden alten Lebemännern?«
    »Lieber Doktor, in der Schweiz gibt es Kliniken, die große Schriftsteller, Soldaten und Staatsmänner aus ganz Europa zu ihren Kunden und Gönnern zählen. Die Zeitungen sind voll davon. Vor Jahren behandelte Serge Woronoff in Monte Carlo jede Menge Fürsten. Er verordnete ihnen einen Extrakt aus Affenhoden - >Affendrüsen<, wissen Sie. Andere verabreichen Gott weiß was. Wasser hat zumindest den Vorteil der Reinheit und Billigkeit. Woran man glauben möchte, daran glaubt man auch, in der Medizin ebenso wie auf anderen Gebieten. Kurzum, alles hat irgendwie die Wirkung, die man ihm zumißt.«
    In der Eingangstür erschienen zwei langhaarige junge Leute in gleichen Blue jeans und Shirts und jagten einander lachend die Treppe hinauf.
    »Das sind Mr. und Mrs. Drummond. Sie verbringen hier ihre Flitterwochen und haben eine Menge profitiert. Bei ihrer Ankunft huldigten sie beide der Idee des Unisex. Nachdem ich sie untersucht hatte, gab ich Mr. Drummond die für Frauen bestimmten Ratschläge, seiner Gattin die für Männer.« Sie stiegen die Treppe hinauf. »Darüber hinaus verbiete ich auch für mehrere Jahre nach der Entlassung Rauchen,
    Trinken und reichliches Essen. Schon das allein sorgt, wie Sie wissen, für athletisches Training im Libidobereich.«
    Als sie am oberen Treppenabsatz angekommen waren, lief ihnen ein anderes hübsches Mädchen in weißer Schwesterntracht verstört im Gang entgegen. »Aha, Mr. Cavendish geht es besser«, sagte de Hoot mit Genugtuung.
    Der Schauspieler begrüßte Grimsdyke herzlich. »Ein großartiger Ort hier, Doktor! Vielleicht ein bißchen zu eng für meine Begriffe«, er zeigte auf sein kleines, einfach eingerichtetes Zimmer, »aber es tut mir mächtig gut.«
    »Es tut mir leid, Mr. Cavendish, aber die Schwestern werden Sie ab jetzt immer zu zweit betreuen«, sagte ihm de Hoot mit ernster Miene. »Ich will uns ja keinen Spaß verderben, aber wir dürfen uns nicht überanstrengen. Nicht vergessen, wir sind noch immer Rekonvaleszent, sozusagen.«
    »Wie Sie meinen, Doktor. Was immer Sie mit mir machen, ich würde Ihnen aus der Hand fressen.«
    »Ich muß Sie leider bitten, die letzten zwei Nächte Ihr Zimmer mit jemandem zu teilen - wir sind begreiflicherweise immer unter Druck, was freie Plätze anlangt, Sie verstehen!«
    »Mit einer Puppe?« fragte Eric begehrlich.
    »Leider nicht. Mit einem Chirurgen mittleren Alters, einem Sir Lancelot Spratt. Er muß jeden Augenblick dasein. Das ist auch ein Patient, den Sie uns geschickt haben, Doktor«, fügte er, zu Grimsdyke gewandt, dankbar hinzu.
    »Den Burschen kenne ich«, nickte Eric Cavendish, »wir werden gut miteinander auskommen.«
    »Ich werde lieber verschwinden, wenn Sir Lancelot hier auftaucht«, warf Grimsdyke ein. »Er ist, na ja, etwas konservativ in seinen Ansichten über medizinische Behandlung. Es kann durchaus sein, daß er nach einem Blick auf die hiesigen Schwestern kehrtmacht und davonläuft.«
    »Das ist in der Geschichte der Klinik noch nie vorgekommen«, beteuerte de Hoot. »Aber wenn Sie wünschen, wird Ihnen die Schwester Ihr privates Zimmer zeigen.«
    »Ausgezeichnet!«
    »Haben Sie für heute abend schon etwas vor, Doktor? Wir sind hier ein wenig isoliert.«
    »Ich denke, es dürfte nicht allzu schwer sein, sich hier zu vergnügen.«
    »Wenn Sie nichts Vorhaben, dann können Sie sich gern an unserem Karate-Kurs beteiligen. Die Schwestern sind darin große Meisterinnen. Stellen Sie sich vor, manche können einen Mann ohne weiteres mit einem Handkantenschlag umlegen.«

16

    Am nächsten Morgen stieg Grimsdyke wieder die mit roten Teppichen bespannte Treppe empor. Im Korridor angelangt, bemerkte er zwei hübsche junge Schwestern, die aufgeregt auf ihn zuliefen.
    »Offensichtlich hat Cavendish auf die Behandlung angesprochen«, murmelte

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